Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Zum Glück ist es Montag. Frei nach Karl Valentin: Würden wir uns nicht darüber freuen, wäre es trotzdem Montag. Aber da der 20. März von der UNO als World Happiness Day ausgerufen wurde, als Welttag des Glücks, schließen wir uns dem einfach an und wünschen uns wie Ihnen viel Glück und Freude bei der Verrichtung der Aufgaben in dieser Woche.
Der 20. März markiert zudem ein Apple-Jubiläum – nur war dem Jubilar kein großes Glück beschieden. Am 20. März 1997 brachte Apple das Gerät in den Handel, das es als „20th Anniversary Macintosh“, oder kurz TAM, auf der Macworld Expo im Januar 1997 vorgestellt hatte. Moment, 20 Jahre Apple? Genau – das hätte Cupertino ein Jahr zuvor feiert müssen, der 1. April 1976 war das Gründungsdatum der Firma. Immerhin kam mit Steve Jobs der verlorene Mitgründer noch Ende des Jahres 1996 zu Apple zurück – und war auf der Bühne der Macworld Expo zugegen, als sein letztlich glückloser Vorgänger als CEO, Gil Amelio, den Geburtstags-Mac zeigte.
Der sah trotz des verspäteten Jubiläums gar nicht so übel aus, schließ war er der erste Desktop-Mac mit Flachbildschirm. Und das externe Soundsystem mit Subwoofer machte jeder Stereoanlage Ehre. Nur erreichte Apple das Novum eines Flachbildschirms auf dem Desktop eigentliche nur mit einem Trick: Denn im Wesentlichen war der TAM ein aufrecht montiertes Powerbook.
Immerhin trieb ein damals recht moderner PowerPC 630ev mit 250 MHz die Traummaschine an, bis zu 128 MB RAM waren in die beiden Slots einbaubar. Die Festplatte fasste stolze 2 GB, das Floppy Drive nannte Apple damals schon „Superdrive“ – hatte mit dem DVD-Brenner, der vier Jahre später kam, aber wenig gemeinsam.
Die wahre Besonderheit war aber der Preis: Schlappe 9.000 US-Dollar kündigte Apple anfangs für den TAM an, dafür lieferten Apple-Mitarbeiter das Gerät aber auch persönlich aus und installierten es vor Ort. Den hohen Preis konnte Apple dennoch nicht halten, schon bei der ersten Auslieferung war er auf 7.500 US-Dollar gesunken. Noch 1997 kostet der TAM nur noch 3.500 US-Dollar, im März 1998 wurde er für 1.995 US-Dollar geradezu zum Schnäppchen.
Zu seinem großen Glück hatte Apple aber zu jeder Zeit nicht nur Flausen im Kopf, sondern vernünftige Pläne in Entwicklung, welche die kurz vor dem Scheitern stehende Company wieder zurück ins Licht un letztlich an die Spitze bringen würden. Nur wenige Wochen nach dem endgültigen Ende des TAM zeigte Steve Jobs mit dem iMac einen Desktop, der sich wirklich gut verkaufte. Noch traditionell mit Röhrenmonitor, aber schon 2002 sollte mit dem iMac G4 die erste Version mit Flachbildschirm folgen. Und doch scheint Apple aus seinem missglückten Al-in-one von 1997 etwas gelernt zu haben: Denn es sind an sich bis heute Mobilprozessoren, die in den iMac eingebaut sind. Das wird ein iMac M3 Ende dieses Jahres auch kaum ändern – diese Mobilprozessoren sind weiterhin vielen Desktop-Chips überlegen.