Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Apples wichtigstes Produkt ist das iPhone, keine Frage. Das einst wichtigstes Produkt war auch lange Zeit das einzige, der Mac. Dazu gibt es noch das iPad, die Apple Watch, AirPods, Apple TV, Homepod, Airtags und noch ein bisschen Zubehör. Apple ist breit aufgestellt. In diesem Jahr könnte mit einer AR/VR-Brille noch eine weitere Kategorie hinzukommen, von der Optimisten große Erfolge erwarten. Pessimisten rechnen mit einem Fehlschlag, der das Ende der Ära Tim Cook einleiten könnte, wie es mit John Sculley und dem Newton einst geschah.
Dieser erste Handheld, der am Markt gehörig scheiterte, zog aber noch einige weitere Produkte nach sich – zwei davon zeigte Apple heute vor 30 Jahren erstmals. Der Mac war offenbar nicht genug, zumal er unter Druck geriet, den vor allem Microsoft mit Windows und den „IBM-kompatiblen“ ausübte.
Also versuchte Apple sich zu diversifizieren, die Apple Industrial Design Group, die im Jahr zuvor noch den Newton konzipiert hatte, sollte weitere Geräte entwickeln, die keine Macs sein würden, aber eben als „Mac Like Things“ das bunte Logo mit dem angebissenen Apfel berechtigterweise tragen sollten.
Apple PowerCD und die AppleDesign Powered Speakers sollten schon Jahre und Jahrzehnte vor Apple TV und HomePod die Wohnzimmer erobern helfen, vorwiegend in Haushalten, in deren Arbeitszimmern schon Computer, Monitore und Drucker von Apple standen. Der CD-Player war aber nichts weiter als ein umfirmiertes Gerät von Philips, der Philips CDF-100. Doch konnte er nicht nur als Stand-Alone-Gerät Audio-CDs abspielen, sondern auch unter Anschluss an den Mac per SCSI Kodak Photo CDs und Daten-CDs lesen, zu einer Zeit, in der CD-Laufwerke in Apples Macs gerade erst in den Desktops angekommen waren, aber noch nicht in den Powerbooks.
Zeitgleich brachte Apple ein Paar Lautsprecher, eben die AppleDesigned Powered Speakers. Die waren zunächst in einem Design gehalten, das zu den damals grau-beigen Macs passte, erst die zweite Version präsentierte sich eher als Zubehör für den PowerCD. Anschluss fanden aber beide Generationen sowohl an den Computer als auch an den Player, über Standardkabel. Ganz anders später die Soundsysteme von Power Mac G4 Cube und iMac G4, für die Apple einen proprietären Stecker nutzte.
Lang verkaufte sich der PowerCD nicht, die Speaker fanden noch länger Verwendung. In jener Zeit versuchte Apple sich auch noch an anderen Produkten, die keine Macs waren, etwa an der Spielekonsole Pippin oder einer Digitalkamera.
Erst der iPod sollte den Fluch brechen, dass Apple nur Macs könne. An jenem 22. März 1993 war Apple sich seines Kerngeschäfts aber durchaus bewusst. Neben der Unterhaltungselektronik gab es auch für die Profis zwei Höllenmaschinen neu zu bestaunen, den Workgroup Server 80 und den Workgroup Server 95, die an sich nichts weiter waren als Quadra 800 und Quadra 950, nur eben mit Server-Software ausgestattet. Die beiden verkaufte Apple noch bis 1995 als letzte Maschinen mit Motorola 68k-Prozessoren.