Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Die Wetteraussichten sind im Süden der Republik auch heute ganz freundlich, morgen sieht es eher wieder ein bisschen feuchter aus. Aber keine Frage: Die letzten Jahre waren in Europa zu trocken. Große Sorge haben Landwirte in Europas Süden – und wir regen uns über ein paar Tropfen auf.
Die Klimaaussichten hingegen sind gar nicht freundlich, man muss gar kein Millennial sein oder der Generation Z angehören, um die Folgen der Erwärmung noch zu verspüren. Treten die pessimistischsten Annahmen des IPCC ein, erleben wir schon in 15 Jahren eine Welt, deren Durchschnittstemperatur bis zu drei Grad über der vor der Industrialisierung liegt.
Kritiker der Klimaforschung führen gerne das falsche Argument ein, man könne ja nicht wissen, dass es 2038 so warm ist, wenn die Meteorologen nicht mal sagen können, ob es nächsten Dienstag regnet. Nur ist Klima eben die Gesamtheit der Wetterereignisse, der Zusammenhang von in der Atmosphäre immer mehr angereicherten Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid oder Methan und steigenden Temperaturen ist Fakt. Es wird nicht mehr auf Dauer kälter. Und auf eine Erde, deren Landoberfläche bis zu 80 Prozent aus Wüsten bestehen könnte, lässt es sich schlecht einrichten.
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Warum aber können selbst die besten Supercomputer von heute nicht exakt sagen, ob es am Dienstag hier im Postleitzahlenbereich 80992 regnet und zu welcher Uhrzeit? Wetter ist nun mal ein chaotisches System mit schier unendlich vielen Parametern, die sich gegenseitig beeinflussen. Kleinste Änderungen beim Input von Daten führen zu gewaltigen Abweichungen bei der Berechnung von Folgen. Selbst die besten Wetterberechnungen können nur einen Bereich von Temperaturen, Niederschlagsmengen oder Windverhältnissen angeben, je länger der Zeitraum der Vorhersage, umso unpräziser.
Prinzipiell wird auch der Quantencomputer nichts daran ändern, sein Rechenvermögen aber zu weit besseren Vorhersagen führen. Drei Tage im Voraus kann man heute für eine Region die Großwetterlage nennen, drei Wochen wären vielleicht irgendwann notwendig.
Aber auch der beste Quantencomputer wird Daten benötigen, je mehr, umso besser die Berechnung. Der 23. März erinnert an die an jenem Tag im Jahr 1950 in Kraft getretene Konvention der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), die zur friedlichen Zusammenarbeit der Meteorologen weltweit aufruft. Nur ist es mit dem Frieden derzeit so eine Sache – und fast ebenso schwer zu berechnen wie die Regenwahrscheinlichkeit für nächsten Dienstag um 14.32 Uhr am Georg-Brauchle-Ring in München.