Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Die Nacht war wieder klar und hell, der erste Frühlingsvollmond war eine silberne Reflexion der Sonne auf den blauen Planeten zurück. „Pink Moon“ nenne man den Vollmond im vierten Monat des Jahres, was nicht auf Pink Floyd und die dunkle Seite des Mondes anspricht, die erstmals vor 50 Jahren aus den Lautsprechern tönte. Die Farbe stammt von blühenden Frühjahrsblumen – und wir können selbst in der hellen Vollmondnacht bestätigen, dass nicht mehr alle Pflanzen grau sind, sondern Farbe einzieht. Vom Eise befreit sind dann auch noch Strom und Bäche.
Es steht also unweigerlich das Osterwochenende vor uns, manche Leute läuten das schon am Gründonnerstag ein und wir wären bitter enttäuscht, wenn es heute in der Kantine keinen Spinat gibt. Den Vollmond, der endlich die Osterglocken läuten lässt, haben wir natürlich zu fotografieren versucht, mit dem iPhone 14 Pro. Sieht er nicht wie ein angebissener Apfel aus, wie er da über den Bäumen steht?
Das Ergebnis ist zwar nicht schlecht, aber untertrifft immer noch die Erwartungen. Details von der Oberfläche des Erdtrabanten sind nicht zu erkennen, dabei sieht man die mit bloßem Auge. Um den Mond in einer akzeptablen Größe auf den Schirm zu bekommen und nicht nur als verschwommenen Punkt, müssen wir ordentlich zoomen. Bei Dreifach macht die Optik des iPhone Schluss, weiter geht es nur digital. Was nichts anderes ist, als ein hereinzoomen in das Bild, der Mond wird zwar größer, aber auch pixliger.
Klar, man könnte den Mond auch mit einer DSLR- oder Systemkamera aufnehmen, man müsste sie mit einer entsprechenden Optik ausstatten und auf ein Stativ schrauben. Beim Vollmond bleibt die Belichtungszeit in einem Rahmen, in dem sich die Erddrehung noch nicht bemerkbar macht, auf eine Nachführung können wir verzichten. Aber welch Aufwand!
Umso erstaunlicher sind die Bilder, die heutzutage Smartphones vom Nachthimmel aufnehmen, nicht nur den Mond, sondern auch Planeten und Sterne. Aus der Hand geschossen, für drei Sekunden halbwegs ruhig gehalten – und alles ist klar erkennbar.
Manchmal zu klar, denn was die Optik nicht abbilden kann, rechnet sich der Prozessor schön. Oder die hinter den Nachtaufnahmen liegenden Algorithmen schummeln einfach und ersetzen bei einem bestimmten Zoom-Wert das tatsächlich einfallende Licht durch eine scharfe Aufnahme aus irgendeinem Archiv, wie man letztens Samsung auf die Schliche kam.
Dennoch freuen wir uns darauf, wird Apple endlich auch den optischen Zoom des iPhone vergrößern, auch wen das bis zum iPhone 16 dauern könnte. Dazu braucht es im Objektiv zwischen den Linsen einfach mehr Abstand, die Physik lässt sich nicht überlisten. Apple soll angeblich dem Weg anderer Hersteller folgen und eine Periskopkamera einbauen: Die Linsen des Teleobjektivs sind dann nicht mehr parallel zum Lichteingang ausgerichtet, sondern im 90-Grad-Winkel, das Licht wird mithilfe eines oder mehrerer Spiegel durch das Objektiv auf den CCD-Chip geleitet, der dann Photonen in elektrische Ladung werden lässt und diese in Potenzialfallen sammelt.
Aber lässt sich der Vollmond gerade im April wirklich so nüchtern betrachten? Frohe Ostern!