Macwelt wünscht einen Guten Morgen!
Der Wayne hat seine Arbeit getan, der Wayne kann gehen. Natürlich steht das bei Schiller etwas anders im Text seines Dramas „Verschwörung des Fiesco zu Genua“, nur ist von „Schuldigkeit“ da keine Rede.
Der Wayne in unserer Geschichte war Ronald G. Wayne, jener ominöse dritte Gründer Apples, den Steve Jobs an sich nur dafür brauchte, den anderen Steve, den Wozniak, zu überzeugen, eine Firma aufzusetzen, um den von „Woz“ konstruierten Rechner zu verkaufen. Er hatte seine Arbeit getan, eigentlich schon am 1. April 1976, als Apple in das Handelsregister eingetragen wurde. Zehn Tage später schon erschien mit dem Apple I das erste Produkt – wir berichteten gestern. Und schon tags darauf verließ Ronald G. Wayne Apple bereits wieder, mit 800 US-Dollar in der Brieftasche.
Das war der Gegenwert für jene zehn Prozent der Firmenanteile, die Wayne hielt – heute wären sie unvorstellbare 200 Milliarden US-Dollar wert. Aber das ist ein eher sehr theoretischer Gedanke, denn wäre Wayne länger geblieben, hätte er sicher schon beim Börsengang Apples im Jahr 1980 einige seiner Aktien zu Geld gemacht. Zehn Prozent hält längst keine Einzelperson mehr an Apple, der größte institutionelle Anteilseigner ist die Vanguard Group mit einem Anteil von 7,68 Prozent. Selbst Berkshire Hathaway, der Firma der Legende Warren Buffet, gehören nur 5,56 Prozent von Apple.
Wayne hatte noch eine wesentliche Spur seiner Arbeit in Apple hinterlassen, das erste Logo des Unternehmens stammt aus seiner Feder. Ein Apfel war da auch drauf, aber nur sehr klein. Es handelte sich um den Apfel, der der Legende nach Isaac Newton auf den Kopf fallen und ihm die Erkenntnis von der Schwerkraft und ihrer Wirkung auf Himmelskörper bringen sollte. Das Ganze im Stil eines Kupferstichs gehalten: Schön, gewiss auch nicht ohne Wiedererkennungswert, aber eben nicht annähernd so einfach und prägnant wie der angebissene Apfel, der ein Jahr später den sitzenden Newton ablösen sollte.