An Ihrem Monitor sollten Sie nie sparen. Foto- und Videobearbeitung führt auf einem guten Bildschirm nicht nur zu besseren Ergebnissen, das Betrachten der eigenen Aufnahmen macht auf einem erstklassigen Monitor auch einfach mehr Spaß. Aktuell gibt es im Fachhandel knapp 2000 verschiedene Monitormodelle und Varianten.
Das klingt unübersichtlich, die meisten Monitore sind aber für Büroanwender gedacht. Geht es um farbverbindliches Arbeiten, wird die Auswahl an tauglichen Monitoren plötzlich sehr klein und teuer. Herkömmliche Büro-Monitore nutzen leider aus Kostengründen einen sehr kleinen Farbraum, was bei feinen Farbverläufen und Kontrasten zum Problem wird.
Dell UltraSharp U3223QE 32″

Pro
- Gute Bildqualität
- Hohe Farbgenauigkeit
- 90W Ladeleistung
Kontra
- Hoher Preis
Speziell an Foto- und Videografen richten sich U2723QE und U3223QE der professionellen UltraSharp-Baureihe. Sie können bei diesem Modell zwischen einer Version mit 27 (U2723QE) oder 32 Zoll (U3223QE) wählen. Die Besonderheit ist ein besonders hoher Farbraum mit Abdeckung des P3-Farbraums von 98 Prozent, sRGB wird zu 100 Prozent abgedeckt und ein Kontrast von 2000:1. Ein Vorteil: Bis zu 90 Watt liefert der Monitor per USB-C, genug für ein großes Macbook Pro.
LG 32UN880

Pro
- Gute Bildqualität
- Werkskalibrierung
- Ergonomischer Standfuß
Kontra
- Nur 60 W über USB-C
Der koreanische Hersteller LG ist bei Mac-Anwendern sehr beliebt. Das Unternehmen bietet nicht nur ein riesiges Angebot an Monitoren, auch in vielen Apple-Monitoren und iMacs stecken LG-Panel. Für Video- und Foto-Profis ist neben vielen weiteren Modellen der 27UN880P-B einen Blick wert. Besonderheit des LG-Monitors ist ein besonders flexibler Schwenkarm, der die direkte Befestigung am Schreibtisch ermöglicht.
Geboten werden aber auch 4K, eine Werkskalibrierung, 95 Prozent DCI-P3 und USB-C. Per USB-C kann ein Macbook allerdings nur mit maximal 60 Watt versorgt werden, das ist für das 16-Zoll-Macbook Pro eigentlich zu wenig. Es gibt auch eine günstigere Version mit 27-Zoll-Bildschirm.
BenQ 3230U 32

Pro
- sehr gute Bildqualität,
- großer Farbraum
- sehr viele Anschlüsse, schlanker Rahmen
Kontra
- keine Hardwarekalibrierung
- schwache Helligkeitsverteilung
Bei einem Preis von 1149,- Euro bekommt man viel Leistung. 4K auf 32 Zoll mit der Farbraumabdeckung von 95 Prozent DCI-P3 und 100 Prozent Rec.709 bieten nur wenige Mitbewerber. Das schlanke Design erfreut den Anblick ebenso, wie das angenehme Bild beim Blick auf die Bildfläche. Kreative Arbeit macht somit Spaß, weil sie nicht stresst.
Der PD3220U ist ein empfehlenswerter Monitor für alle Medienschaffende, die auf einen Monitor mit dem größeren AdobeRGB-Farbraum verzichten können und dadurch Geld sparen möchten. Eine Version mit 27-Zoll-Bildschirm ist ebenfalls verfügbar.
Unseren vollständigen Testbericht lesen Sie hier
LG 40WP95C-W

Pro
- Große Bildschirmoberfläche
- Hohe Auflösung
Kontra
- Hoher Platzbedarf
- Hohe Systemanforderungen
Wollen Sie mehr Bildschirmoberfläche als ein gängiger 27- oder 32-Zöller bieten können, ist dieser 40-Zöller von LG einen Blick wert. Der 5K-Monitor ist wohl allem für die Video-Bearbeitung interessant, da Sie hier eine sehr hohe Auflösung und ein Curved-Display erhalten. Laut Nutzerberichten sollte aber besser ein leistungsfähiger Mac verwendet werden.
Thunderbolt 3 wird geboten, 95 Prozent DCI-P3 und ein sehr breites Seitenformat von 21:9. Hinweis: Die Auflösung ist 5120 x 2160, das ist etwas „schmaler“ als die 5K-Auflösung bei einem Apple Studio Display mit seinen 5120 x 2880 Pixeln.
ViewSonic VP2458 24″

Pro
- Gute Bildqualität
- Niedriger Preis
Kontra
- Kein USB-C
- Nur HD-Auflösung
- Design gefällt nicht jedem
Nicht jeder benötigt einen 32- oder 27-Zoll-Bildschirm, hat vielleicht im Home-Office sehr wenig Platz und nur ein schmales Budget. Auch in der Klasse der 24-Zöller gibt es aber schon interessante Geräte, etwa die Color Pro-Familie von Viewsonic. Das günstigste Modell ist der VP2458, ein 24-Zoll-Monitor mit HD-Auflösung, der öfter schon für knapp 200 Euro zu haben ist.
Dabei bietet er für fotobegeisterte Mac-Anwender viele Vorzüge: So ist er ab Werk vorkalibriert, kann den Farbraum sRGB zu 100 Prozent darstellen und eignet sich so für kleinere Video- und Foto-Projekte. Achtung für Macbook-Besitzer: Er hat kein USB-C, das erst die etwas teurere Version VP2468 bietet. Weitere Versionen mit USB-C und 27-Zoll sind verfügbar, mit dem VP2768a-4K auch eine interessante Version mit 4K-Auflösung und 27-Zoll-Display.
Think Vision Creator Extreme

Pro
- HDR-Unterstützung
- Gute Farbraumabdeckung
Kontra
- Hoher Preis
Dieser neue Lenovo-Monitor hat es durch eine Besonderheit in unsere Übersicht geschafft: Er bietet nicht nur eine besonders hohe Farbgenauigkeit, dank Mini-LED-Display mit 1152 Zonen ist er auch ein echter HDR-Monitor. 99,5 Prozent DCI-P3, 100 Prozent sRGB, 100 Prozent BT.709, 73 Prozent BT.2020 bietet er ebenfalls. Ein Preis von 2600 Euro macht ihn aber nur für Video-Profis interessant, diese erhalten dazu noch eine Sichtblende.
Eizo ColorEdge CS2731 27″

Pro
- Hohe Farbtiefe und Genauigkeit
- Hardware-Kalibrierung
Kontra
- Hoher Preis
- Breiter Rahmen
Der japanische Hersteller Eizo ist für seine besonders hochwertigen Bildschirme bekannt und oft bei Fotografen zu finden. Gerade im Grafik-Sektor sind die Geräte beliebt, weil viele Modelle eine eigene Hardware-Kalibrierung besitzen, die mit der Mac-Software Color Navigator angesteuert werden können. Auch Eizos ColorEdge CS2731 besitzt eine solche Funktion.
Mit 10 Bit Farbtiefe (1,07 Milliarden Farben) und hochauflösender 16-Bit-LUT werden Farben auf dem 27 Zoll messenden WQHD-Bildschirm besonders brillant aufgelöst, wodurch er sich vor allem für Grafiker und Fotografen eignet. Anschlussseitig ist der Eizo mit Displayport, DVI und HDMI ausgestattet, außerdem besitzt er einen integrierten USB-Hub mit drei USB-3.0-Buchsen.
Mit dem Modell Color Edge CS2740 gibt es auch eine Version mit 4K-Bildschirm – die aber etwa 400 Euro mehr kostet. Nicht stören darf man sich allerdings über den altmodisch wirkenden breiten und dicken Rahmen der beiden Modelle.
32EP950-B

Pro
- OLED-Display mit hohem Kontras
Kontra
- Hoher Preis
IPS ist zwar immer noch Standard für Grafik-Monitore, immer öfter gibt es auch Geräte mit OLED-Panel, die besonders hohe Kontraste bieten – wie von aktuellen iPhones bekannt. Einer der ersten Vertreter ist dieses OLED-Display von LG, das besonders bei der Bearbeitung und der Darstellung von HDR-Videos seine Stärken zeigen sollte. Der LG unterstützt HDR-Signale wie BT.2100, PQ/P3 PQ. Im Fachhandel ist er für knapp 2000 Euro zu haben. Laut Tests gibt es aber Schwächen in der Bildhomogenität und Farbdarstelllung.
Apple Studio Display XDR 31,5″

Pro
- Elegantes Design
- Gute Bildqualität
- HDR-Unterstützung
Kontra
- Extrem hoher Preis
Für den kreativen Mac-Nutzer sollte eigentlich das Pro Display XDR die erste Wahl sein, mehr noch als Apples 27-Zoll-Modell Studio Display. Das elegante und hochwertige 6K-Display bietet eine hohe Auflösung und optimale Mac-Unterstützung. Hervorragend sind außerdem die Helligkeit und Farbgenauigkeit.
Der Farbraum und die HDR-Unterstützung adressieren ihn aber eher für Video-Profis, die mit HDR-Material arbeiten wollen. Diesen soll er den Einsatz eines „echten“ HDR-Referenzmonitors wie dem Produktionsmonitor Sony BVM-HX310 ersparen kann. Speziell für Fotografen ist er eigentlich weniger gedacht.
Ein Display mit dem Standardglas ohne Ständer oder einem VESA-Adapter kostet 5.499 Euro. Das ist schon viel, und wenn man noch 1099 Euro für den neigungs- und höhenverstellbaren Ständer und/oder 1.000 Euro für das Nano-Textur-Glas hinzurechnet, kann man bis zu 7.598 Euro bezahlen.
Ob das den Preis wert ist? Das hängt davon ab, ob sie Funktionen wie die HDR-Unterstützung wirklich brauchen. In einer Preisberatung kann man den Monitor aber eigentlich nicht empfehlen. Laut Gerüchten ist zudem bereits ein Nachfolger geplant, der zusammen mit dem kommenden Mac Pro erscheinen soll, ist das Display doch schon seit 2019 auf dem Markt.
ProArt PA279CRV

Pro
- Gute Bildqualität
- Hohe Farbgenauigkeit
Mit seiner Linie ProArt hat auch Asus interessante Monitore für Kreative. Nagelneu ist der ProArt PA279CRV, ein 4K-Monitor mit 27-Zoll-Display. (Unseren ausführlichen Test des direkten Vorgängers PA279CV lesen Sie hier, das aktuelle Modell wurde von uns noch nicht getestet). Geboten werden für 680 Euro 99 Prozent sRGB, 99 Prozent Adobe RGB und 99 Prozent des für Videoschaffende wichtigen DCI-P3.
Kalibriert ist der Monitor ab Wert, Calman Verified und Asus verspricht eine Farbgenauigkeit von Delta E < 2. Per Preset kann man außerdem zwischen sRGB, Rec. 709, Adobe RGB, DCI-P3, HDR und DICOM wählen. Mac-Kompatibilität wird eigens hervorgehoben und per USB-C liefert der Monitor 96 Watt Leistung – genug für ein großes Macbook Pro. Eine Version mit WQHD-Auflösung ist ebenso erschienen. Bisher kann der Monitor nur vorbestellt werden, etwa bei Alza.at.
Was ist ein “Profi-Monitor”?
Auch manch Foto-Amateur hätte sicher gerne einen “Profi-Monitor”. Monitore werden aber richtig teuer, wenn sie über viele Jahre Referenzqualität liefern können. „Echte“ Profi-Monitore von Canon, JVC oder Sony erreichen dann im Video-Bereich schnell den Preis eines Kleinwagens, hier geht es dann aber schließlich um die Endkorrektur für TV und Kinosaal.
Das ist aber gar nicht notwendig, wenn das Video für Youtube und Tiktok gedacht ist. Ebenso gilt dies im Foto-Bereich. Die teure Top-Klasse mit einer 16-Bit-LUT besteht aus gerade einmal einem Dutzend Modelle, acht Color-Edge-Monitoren von Eizo und drei Photo-Vue-Modellen von Benq. Diese Modelle sind aber nur für Druckereien oder Film-Studios sinnvoll und haben oft andere technische Nachteile, etwa ein mächtiges Gehäuse und hohen Stromverbrauch.
Welche Auflösung?
Bei Monitoren hat sich die Größe von 27-Zoll als “goldene Mitte” erwiesen, hier kann man zwischen den Auflösungen HD, WQHD, 4K und 5K wählen. Abraten sollte man bei dieser Bildschirmgröße von der Auflösung HD, die nur bei Büroanwendungen sinnvoll sein kann. Die relativ niedrige Auflösung WQHD (2.560 x 1.440 Pixeln) wirkt veraltet, ist für die Bildbearbeitung immer noch interessant.
So können Sie den Monitor in nativer Auflösung betreiben, ohne Skalierung. Weit höhere Auflösung liefern die 4K-Monitore, die sich etwa für Videoschnitt mit 4K-Material empfehlen. Manche empfehlen aber, bei dieser Auflösung gleich zu einem 32-Zoll-Display zu greifen. Apples Studio Display bietet sogar 5K Auflösung, das teure XDR-Display sogar 6K.
IPS oder Mini-LED?
Empfehlenswert sind Monitore mit IPS-Panel, die bei der Farbdarstellung das beste Verhältnis aus Preis und Qualität bieten. Interessant, aber noch sehr teuer sind die neuen Mini-LED-Panels, die vor allem für Video-Anwender interessant sind. Für echte HDR-Unterstützung muss ein Monitor eigentlich Zonen unterstützen, um die für HDR-Inhalte typischen dunklen und hellen Bildbereiche darzustellen.
Das ist mit herkömmlichen IPS-Panels kaum möglich. OLED wäre noch besser als Mini-LED, ist aber zu teuer und bei Computer-Monitoren noch sehr selten. Apples XDR-Display bietet Mini-LED, das 27-Zoll-Studio-Display nicht. Es gibt aber Gerüchte, dass Apple ein 27-Zoll-Modell mit Mini-LED plant. Die Technologie ist aber nicht ohne Tücken, so gibt es Probleme wie Blooming.
Fast jeder Hersteller hat eine Linie für Kreative (und anspruchsvolle Amateure). Diese Monitore heißen bei Dell „Ultrasharp“, bei Asus „Pro Art“, „Color Pro“ bei Viewsonic, Ultrafine bei LG und bei Benq „Design Vue“ und „Photo Vue“. Das ist natürlich Marketing, aber nicht nur: Diese Modelle können zumindest den Farbraum sRGB gut darstellen und unterstützen immer öfter auch den für Video wichtigen Farbraum P3.
Das bedeutet aber nicht, dass Büromonitore nichts taugen, hier müssen Sie aber mehr auf die Ergebnisse von Testberichten achten. Auch Spiele-Monitore bieten schließlich oft hervorragende Bildqualität.