Bei Apple klingt es manchmal fast so, als könne man Macs nur per Airplay mit einem TV-Gerät oder Projektor verbinden. Neben dem von immer mehr TV-Geräten Airplay 2 gibt es nun auch Airplay Mirroring, um den Bildschirminhalt des Mac komplett zu spiegeln. Oft ist es aber im Alltag einfacher, ein simples Kabel zu nutzen. Wir erklären, welche Methode sich wann empfiehlt.
Es gibt gute Gründe, warum Sie Ihren Mac mit einem TV-Gerät oder Beamer verbinden wollen:
- Fernseher oder Beamer sind für ein Video besser geeignet, bieten HDR und 4K-Auflösung
- Sie müssen eine Präsentation auf einem alten Firmen-Projektor zeigen
- Sie wollen Fotos präsentieren
- Für eine Schulung wollen Sie Funktionen eines Programms zeigen
- Sie wollen Mediendaten auf dem TV-Gerät abspielen
- Sie wollen wie ein Profi beim Videoschnitt ein TV-Gerät als Referenzmonitor nutzen

Airplay aktivieren Sie über das hell unterlegte Symbol im Kontrollzentrum.
IDG
Lesetipp: Die 10 besten Mac-Monitore für Foto- und Video-Anwender 2023
Airplay und Airplay Mirroring: Das ist der Unterschied
Die einfachste Lösung ist die drahtlose Methode: Airplay hat in der Tat viele Vorzüge. Mit zwei Mausklicks können Sie sich mit einem unterstützten Fernseher verbinden. Unter Ventura können Sie dann außerdem zwischen dem Spiegeln des Bildschirms und dem Erweitern des Bildschirms wählen. Beim Spiegeln sind die Bildschirminhalte von Mac und TV identisch, beim Erweitern erhalten Sie den TV-Bildschirm als zusätzliche Bildschirmfläche – wie bei einem zweiten externen Bildschirm.

Airplay aktiviert man über die Funktion “Synchronisierung”.
IDG
Das Problem ist aber die mäßige Unterstützung bei TV-Geräten. Viele neuere TV-Geräte von Samsung, LG und Sony unterstützen Airplay 2 offiziell, allerdings nur neuere Geräte. Viele TV-Geräte in Firmen und privaten Haushalten sind aber mehrere Jahre alt. Hier empfiehlt Apple die Anschaffung eines Apple TV. Auch Schulen und Bildungseinrichtungen wird die Nutzung eines Apple TV empfohlen, um nahtlos von iPad, Mac und iPhone auf Bildschirm und Beamer zuzugreifen. Was vielleicht nicht allen klar ist: Ein Apple TV kann nicht nur an TV-Geräte, sondern auch direkt an einen Projektor angeschlossen werden.
Ein weiteres Problem ist, dass sich Abspielgerät und Mac in das gleiche Netz eingebunden sein müssen. Das kann in einem stark abgesicherten Firmennetz zum Problem werden. Erst ab der dritten Generation des Apple TV sind aber auch Direktverbindungen mit dem Apple TV möglich. Für eine Kopplung müssen Sie am Mac nur noch einen kleinen Code eingeben, der auf dem Abspielgerät erscheint. Das ist im Heimnetz nur eine kleine Einstiegshürde, im fremden Konferenzzimmern oder Schulungsräumen unter Umständen problematisch.
So aktivieren Sie Airplay
- Die Bildschirmsynchronisation via Airplay setzt voraus, dass sich beide Geräte im selben WLAN befinden. Prüfen Sie in den Systemeinstellungen Ihres Macs außerdem, ob unter „Allgemein > AirDrop & Handoff“ die Einstellung „AirPlay-Empfänger“ aktiviert ist.
- Klicken Sie in der Menüleiste auf das Symbol des Kontrollzentrum – zwei kleine Balken. Hier müssen Sie nun auf das Symbol der „Bildschirmsynchronisierung“ klicken, zwei kleine Kästchen.
- Sie erhalten die verfügbaren Geräte angezeigt, etwa ein nahes Apple TV, aber möglicherweise auch andere Geräte wie ein iPad. Wählen Sie das Apple TV aus.
- Damit die Verbindung mit dem Apple TV erfolgen kann, müssen Sie einen vierstelligen Code eingeben. Dieser wird auf dem Apple-TV-Bildschirm angezeigt.
- Sie können jetzt wählen, ob der Mac-Bildschirm gespiegelt oder erweitert wird. Tippen Sie dazu auf das Symbol für die Bildschirmsynchronisierung und wählen zwischen „Eingebautes Display spiegeln“ oder „Als separates Display verwenden“.

Die Auflösung und die Art der Synchronisierung wählen Sie über die Systemeinstellung “Displays”.
IDG
Anbindung per Kabel
Sie wollen Ihre Keynote oder eine Powerpoint-Präsentation auf dem Bildschirm im Besprechungsraum abspielen? Das ist drahtlos oft kein Problem, kann aber schnell zu einem peinlichen Herumprobieren ausarten. Hat man das passende Kabel oder einen Adapter, kann man seinen dagegen Mac schnell und zuverlässig mit dem externen Monitor verbinden. Das dauert nur Sekunden, schon hat man den Mac-Bildschirm auf dem Monitor oder TV-Gerät. Besonders einfach gelingt dies bei Macbook Pro 14– und 16-Zoll sowie dem Mac Mini, da diese Geräte eine HDMI-Schnittstelle besitzen.
Mac anschließen
- Verbinden Sie Mac und Abspielgerät per Kabel. Sie sollten nach dem Anschluss des Kabels sofort das gespiegelte Bild des Macs auf dem Abspielgerät sehen.
- Sie können hier bei einem Macbook oder iMac zwischen einem erweiterten Bildschirm und dem gespiegelten Bild wählen. Dazu öffnen Sie dazu auf dem Mac die Systemeinstellungen und wählen Sie die Einstellung „Displays“.
- Sie können die Auflösung beider Geräte anpassen – etwa, wenn Sie die volle 4K-Auflösung des Abspielmonitors nutzen wollen.
- Auch die Toneinstellung können Sie über die Systemeinstellungen des Macs festlegen. Wählen Sie hier die Einstellung „Ton“ und wählen unter „Ausgabe“ das gewünschte Tonausgabegerät ein.
Lesetipp: Die 10 besten Macbook-Monitore fürs Home-Office
So gut wie jeder in den letzten Jahrzehnten hergestellte Fernseher oder Beamer hat mehrere HDMI-Schnittstellen und die passenden HDMI-Kabel sind überall zu finden. Nach dem Anschließen sollte sofort ein Signal auf dem Monitor zu sehen sein – vermutlich das gespiegelte Bild des Macs. Je nach Kabel erhalten Sie vielleicht nur ein HD-Signal, kein 4K-Signal, das ist aber oft gar nicht notwendig.

Foundry
Bei anderen Macs mit Thunderbolt bzw. USB-C-Schnittstelle wird es etwas komplizierter – und sie kommen meist um den Kauf eines Adapters nicht herum. Erfahrene Dozenten haben deshalb oft ein ganzes Paket mit Adaptern immer mit dabei, falls sie etwa an einen alten Beamer geraten. Für die meisten neueren Geräte benötigen Sie für den Anschluss einen HDMI-auf-USB-C-Adapter oder gleich ein USB-C-auf-HDMI-Kabel. Empfehlenswert ist etwa dieses Kabel von Anker. Bei vielen Computer-Bildschirmen ist statt eines HDMI-Anschlusses ein Display-Port vorhanden, aber auch für die Anschlussart USB-C auf Displayport gibt es günstige Kabel im Fachhandel.
Lesetipp: Kompakte Docks für Mac und iPad im Test
Komplizierter wird es, wenn Sie feststellen, dass der von Ihnen vorgefundene Beamer oder große Präsentationsbildschirm gar keinen HDMI-Anschluss hat. Haben Sie Pech, ist es ein vorsintflutliches Modell mit DVI oder VGA-Schnittstelle. Hier benötigen Sie ebenfalls den passenden Adapter, etwa einen VGA-Adapter und müssen sich auf eine niedrige Auflösung einstellen. Auch ein DVI-Adapter ist aber schnell zu finden. Glücklicherweise sollten Geräte mit SCART mittlerweile ausgestorben sein. Aber selbst für diese alte Fernseher-Schnittstelle gibt es zumindest Adapter auf HDMI. Wenig hilfreich sind auch analoge Schnittstellen wie Component, Composite oder S-Video.
Apple selbst hat zwei Video-Adapter für USB-C-Geräte im Angebot, den USB-C VGA Multiport Adapter für 79 Euro und den ebenfalls 79 Euro teuren USB‑C Digital AV Multiport Adapter – also einen VGA- und einen HDMI-Adapter. Beide sind nebenbei auch mit iPads mit USB-C-Schnittstellen kompatibel – für iPads mit Lightning-Schnittstelle gibt es weitere Adapter.
Ton konfigurieren

Der HDMI-Adapter von Apple kostet stolze 79 Euro.
IDG
Haben Sie eine Präsentation mit einer Videodatei mit Ton versehen, sollte natürlich auch der Ton zu hören sein – also nicht nur über die Macbook-Lautsprecher. Was aber manchmal nicht sofort klappt: Der Ton vom Mac wird auch auf dem TV-Gerät abgespielt. Sowohl per HDMI als auch Displayport wird auch das Tonsignal übertragen. Trotzdem kann es notwendig sein, den Mac zusätzlich per Audio-Kabel (über den Kopfhörerausgang) mit dem Abspielgerät zu verbinden.

Die Toneinstellungen konfigurieren Sie über die Systemeinstellung “Ton”.
IDG
Anschluss per Chromecast
Auch Chromecast sollte man nicht vergessen, ist der TV-Adapter von Google doch weit verbreitet. Über die Mac-Version des Browsers Google Chrome kann man diese Geräte direkt ansprechen, Sie benötigen außerdem die Google Home-App aus dem Mac App Store.