Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Lassen Sie uns über Design reden, am Welttag des Designs und dem Welttag der Grafikerinnen und Grafiker.
Nicht von ungefähr waren und sind diese Kernzielgruppe der Apple-Produkte, spätestens seit dem Erscheinen des Mac im Jahr 1984. Apple hat einerseits mit der Vision von Steve Jobs einen besonderen Schwerpunkt auf das Design von Hard- und Software gelegt und andererseits erfüllte der Mac die Wünsche von Gestaltern.
Für diese Kernzielgruppe hat Apple vor einem Jahr den Mac Studio herausgebracht, ein kompaktes Powerhouse, das schlicht und elegant ist und zusammen mit dem Studio Display ein schier unschlagbares Duo liefert.
Der Grund für den seit 1984 bestehenden Erfolg ist einfach erklärt: Grafiker, Designer, Gestalter waren die ersten, die den Weg der Digitalisierung in ihren Berufen beschritten. Das Versprechen des Computers ist hier klar ersichtlich: Keine analoge Ausschneiderei und Kleberei mehr, Optimierungen mit einem Mausklick erledigt und aus all den Optionen der Gestaltung am Bildschirm die beste schnell ausgesucht. Dafür brauchte es von Anfang an weit mehr Rechenleistung als etwa für Serienbriefe oder Tabellenkalkulationen, weshalb Kreative nach der besten Hardware verlangten. Und die gab es nun mal bei Apple.
Das ist noch immer noch der Fall, oder sollen wir lieber sagen: wieder? Apple hat gewiss im ersten iPhone-Jahrzehnt viele Kreative verärgert und zahlreiche Kunden verloren, die ihre Workflows nicht an neue Schnittstellen und komplett auf den Kopf gestellte neue Software anpassen wollten und konnten. Ein Computer, vor allem ein vergleichbar teurer, muss auf dem Schreibtisch des Profis von Anfang an Geld verdienen, nicht nur bis er sich amortisiert hat, sondern auch noch weit darüber hinaus. Massive Änderungen an Hardware und Software sind dabei ebenso kontraproduktiv wie überhaupt keine Innovation mehr. Umso mehr freuen sich Kreative von heute über die M-Ära – sofern sie nicht schon längst Apple den Rücken gekehrt haben.
Was für Gestalter ärgerlich war, die ihre ersten digitalen Arbeiten an Performas, Quadras oder gar dem legendär teuren Macintosh IIfx erledigten, ist für Apple aber wirtschaftlich konsequent und lukrativ.
Wenn junge Leute ihre ersten Erfahrungen mit Ton- oder Videoschnitt an iMac und iPad mit Garageband und iMovie machen, warum sollen dann Logic Pro und Final Cut Pro ganz anders aussehen und eine neue Einarbeitung erforderlich machen, wenn man sich einen Mac Studio zulegt, um mit diesem Geld zu verdienen?
Bei der Gestaltung von Bild, Film, Ton und Seiten aller Art sind immer gewisse Grundprinzipien zu beachten. Die Technik sollte allenfalls unterstützend eingreifen, noch so schöne Templates kann man gründlich verhunzen, wenn man nicht damit umzugehen weiß.
So wird nicht jeder gleich ein Grafiker oder Designer, wenn er mit Pages, Numbers oder Keynote einigermaßen umgehen kann und niemand ein Toningenieur, der mit Garageband herumspielt. iMovie allein macht keinen Proficutter. Design oder nicht sein: Richtige Gestaltung will gelernt sein.