Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Wir warnen auf unseren diversen Kanälen immer wieder davor, auf Links in unerwarteter oder gar unerwünschter elektronischer Post zu klicken. Es geht um Ihre digitale Sicherheit – jüngst kursieren wieder SMS, die angeblich von der Bank seien, weil das Online-Banking abgelaufen sei oder vom Zoll, bei noch ein Paket für Sie liege.
Leicht durchschaubar, wenn man dem mit einer gewissen Skepsis begegnet, doch nicht nur Phishing ist eine Plage, sondern die Spam generell – selbst wenn der Absender keine betrügerische Absicht verfolgte.
Die erste unerwünschte Werbemail, deren Art erst später dank Monty Pythons zu ihren Namen Spam kam, machte heute vor 45 Jahren ihre unselige Runde. Damals war das Internet nicht mehr als ihre Keimzelle, die militärische Forschungseinrichtung Arpanet, und hatte nur wenige tausend angeschlossene Teilnehmer. Wie wäre es aber, dachte Gary Thuerk, Vertriebsmitarbeiter des längst vergessenen Computerherstellers DEC, wenn man an all diese Leute, respektive an die, deren Adressen man kennt, eine Produktinformation über einen neuen Computer schickt?
Der Erfolg war immens: Zwölf Millionen US-Dollar Umsatz brachte diese Idee mit der ersten unerwünschten Mail der Geschichte ein. Thuerk wurde aber auch gewissermaßen zum ersten Opfer eines Shitstorms, sehr lange, bevor diese Art der digitalen Replik und Kritik zu ihrem Namen kam: Denn die Arpanet-Teilnehmer waren mehrheitlich überhaupt nicht begeistert über diesen Eingang in ihrem Postfach.
Spam wurde als Geschäftsmodell erst so wirklich erfolgreich, als das Internet zum Massenphänomen wurde. Und gleichzeitig wurde sie zur Plage, die eine ganze Gattung digitaler Kommunikation praktisch ausrottete: Das Usenet war wegen des immensen Spam-Aufkommens bald nicht mehr nutzbar.
Ihren Höhepunkt hat die Spam-Welle zwar schon überschritten, dank immer besser mitdenkender Filter und einer besseren Bildung der Internetnutzer. Die Geschichten von nigerianischen Prinzen, medizinischen Wundermitteln und von Aktien, die bestimmt bald durch die Decke gehen, jetzt aber gerade günstig sind, glaubt fast niemand mehr.