Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Ein Monat noch bis zu WWDC, wir können es kaum erwarten. Der Juni mag für die Entwicklerkonferenz Apples ein bestens geeigneter Zeitpunkt sein – in der Regel reichen drei Monate für ausgiebige Tests neuer iOS-Fassungen – im September gibt es dann neue iPhones.
Es ist schon eine Weile her, dass Apple im Mai zur WWDC einlud. Das waren in den Zeiten vor dem iPhone eher intime Veranstaltungen von wenigen Mac-Spezialisten. Die Eröffnungsveranstaltung, auf der wir nun Jahr für Jahr neue Sensationen erwarten, glichen eher Kamingesprächen.
Als solche hatten bekanntlich auch die deutsch-französischen Konsultationen begonnen, aus denen später der Weltwirtschaftsgipfel oder G7 erwuchs. Ein paar Jahre lang war auch Russland trotz weit geringerer Wirtschaftsleistung Mitglied in dem Club, der bis 2013 G8 hieß.
Aus einem anderen Gremium ist Russland erst kürzlich rausgeflogen, dem Europäischen Rat. Den darf man nicht mit der EU verwechseln, denn fast alle Staaten, die zumindest teilweise auf dem westlichen Fortsatz des eurasischen Kontinents liegen, sind Mitglied, jetzt eben 46 an der Zahl. Sogar die Briten sind noch dabei.
Klar, denn die am 5. Mai 1949 Gründungsurkunde, die Satzung des Europarates, wurde am 5. Mai 1949 in London unterzeichnet. Die Aufgabe des Rates: Schutz der Menschenrechte und der Völkerverständigung. Folgerichtig, dass der Aggressor einem solchen Gremium nicht mehr angehören kann.
Der politisch-wirtschaftliche Blick der USA richtet sich seit einigen Jahren mehr über den Pazifik als über den Atlantik, der derzeitige Präsident gibt jedoch nicht den Eindruck, Europa sei von gestern. Auch für Apple ist Europa vorwiegend noch als Markt wichtig, weniger als Werkbank. Seit dem Jahr 1980 ist der Konzern in Irland ansässig, im damaligen Niedriglohnland ließen sich kostengünstig Rechner für die größere britische Insel und den Kontinent produzieren. Heute sind in Cork eher Support und Services beheimatet, die industrielle Produktion lohnt nicht mehr.
Immerhin könnten künftige iPhones nicht nur in Kalifornien gestaltet und in China produziert sein, aus Gründen sucht sich Apple neue Produktionsstandorte in Vietnam und Indien. Wesentliche Teile des Designs künftiger Apple-Telefon werden aber aus Bayern stammen, am Standort München entwickelt Apple vor allem Funk-Chips.
So ist Europa für Apple vielleicht schon bald wieder wichtiger als China, als Standort und als Markt. Die Hoffnung ist also berechtigt, dass einige Services, die es vor allem in den USA und in China gibt, auch bald hierherkommen. Besonders die Apple Card würde uns interessieren, selbst wenn das Sparkonto keine 4,15 Prozent Zinsen abwerfen würde. Worüber wir auch letztens beim Einrichten von Apple Pay staunten: Karten für den ÖPNV gibt es in China fast in jeder größeren Stadt für die Wallet des iPhones und der Apple Watch – während hier das mit dem digitalen 49-Euro-Ticket mal wieder nicht richtig klappt. Und wenn man dann auch noch Personalausweis und Führerschein in der Wallet hinterlegen kann, braucht man neben dem iPhone gar keine Brieftasche mehr mitzunehmen.