Endlich gibt es Final Cut Pro und Logic Pro für das iPad Pro (und ein paar andere Modelle mit M1- und A12-Chips, die aber eindeutig als Pro-Geräte gedacht sind). Der Zeitpunkt ist merkwürdig – weniger als einen Monat vor der WWDC und etwa acht Jahre nachdem das iPad Pro wurde – aber es ist eine willkommene Ankündigung, die das iPad Pro endlich auf Augenhöhe mit dem Mac bringt, wenn es um professionelle Audio-/Videoarbeit geht.
Aktuell bester Preis: iPad Pro 12,9 Zoll (2022)
Erstmals führt Apple ein Abo-Modell für Final Cut Pro und Logic Pro ein, das nach einer einmonatigen kostenlosen Testphase jeweils 4,99 Euro im Monat oder 49 Euro im Jahr kostet. Man kann die Apps also nicht direkt kaufen, selbst wenn man es wollte, und es ist zweifelhaft, ob Apple jemals eine “Lite”-Version für eine Pauschalgebühr anbieten wird. Wie der Mandalorianer sagen würde: “Das ist der Weg”
Natürlich ist dies nicht das erste Mal, dass Apple ein Abonnement für eines seiner Produkte anbietet. Das Unternehmen verkauft eine Reihe von Diensten (TV+, Musik, iCloud+ usw.) sowie die Apple-One-Pakete. Es gibt jedoch seit langem Gerüchte, dass Apple Hardware- und Software-Abonnements in Erwägung zieht, um die wiederkehrenden Verkäufe zu steigern. Ein Final-Cut-Pro-Abonnement wurde bereits vor Jahren in einer Markenanmeldung erwähnt, und ein Hardware-Abonnementdienst für das iPhone und andere Geräte ist Berichten zufolge seit mehr als einem Jahr in Arbeit. Dies war also unvermeidlich, wenn auch nicht offensichtlich.
Während die Abonnements von Final Cut Pro und Logic Pro auf dem iPad Pro durchaus Sinn ergeben, da die Leute weniger bereit sind, Hunderte von Euro im Voraus für eine einzelne App auszugeben, ist es schwer, diesen Schritt nicht als ein Zeichen für kommende Entwicklungen zu sehen.
Und du, Mac?
Bis auf Weiteres wird die Mac-Version bei einer einmaligen Zahlung bleiben. Derzeit ist Final Cut Pro für den Mac noch für 349,99 Euro erhältlich, während Logic Pro 229,99 Euro kostet, aber es ist unwahrscheinlich, dass diese Preise von Dauer sind. Die letzte große Aktualisierung von Final Cut Pro und Logic Pro fand im Oktober 2021 statt, sodass Updates fällig sind, sehr wahrscheinlich auf Version 11 im Laufe dieses oder Anfang nächsten Jahres. Und ich glaube nicht, dass es jemanden überraschen würde, wenn Apple auf ein Abonnementmodell umstellt.

Final Cut Pro auf dem iPad wird die erste App von Apple sein, für die ein Abonnement erforderlich ist, aber es wird nicht die letzte sein.
Apple
Ausgehend von den aktuellen Preisen wird ein Abonnementmodell für Final Cut Pro auf dem Mac wahrscheinlich 9,99 Euro pro Monat oder 99 Euro pro Jahr kosten, während Logic Pro wahrscheinlich etwas günstiger sein wird, vielleicht 6,99 Euro pro Monat/69,99 Euro pro Jahr. Das klingt vielleicht nicht nach einer schlechten Preisgestaltung, aber bedenken Sie, dass es zehn Jahre her ist, dass Apple ein kostenpflichtiges Update für eine der beiden Anwendungen angeboten hat. Basierend auf den oben genannten Abonnementkonditionen hätte jemand, der 2011 mit Final Cut Pro und Logic Pro angefangen hat, inzwischen rund 1.700 Euro für dieselbe Software bezahlt, die in Wirklichkeit etwas über 500 Euro gekostet hat.
Zugegeben, diese Konditionen sind immer noch günstiger und freundlicher als die vergleichbaren Adobe-Anwendungen Premiere Pro und Audition, die jeweils 35,69 Euro pro Monat ohne Vertragsbindung, 23,79 Euro pro Monat auf Jahresbasis (mit einer Kündigungsgebühr in Höhe von 50 Prozent des Restbetrags) oder 285,37 Euro pro Jahr kosten. Im Vergleich dazu sehen Final Cut Pro und Logic Pro wie Schnäppchen aus: Sie kosten etwa 15 Cent pro Tag und können jederzeit gekündigt werden.
Was Apple im Abo noch anbieten könnte
Aber wer sagt denn, dass Apples Abo-Modell nur für diese Anwendungen gilt? Apple verkauft auch Main Stage (34,99 €), Motion (59,99 €), Compressor (59,99 €) und Remote Desktop (89,99 €) und bot früher In-App-Käufe für Garageband an. Dann gibt es noch die iWork Suite (Pages, Numbers und Keynote), iMovie, Clips, Shazam und sogar macOS selbst. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Apple für all diese Dinge Geld verlangte. Mit niedrigen Abonnementpreisen könnte Apple uns ewig zahlen lassen, wenn wir das Beste aus unseren Geräten herausholen wollen. Statt 1.499 Euro im Voraus könnte ein zukünftiges Macbook Air mit Apple One und Final Cut Pro 149,99 Euro pro Monat kosten. Was glauben Sie, warum Apple sonst in den Finanzdienstleistungssektor einsteigt?
Seien wir doch mal ehrlich: Final Cut Pro und Logic Pro sind Versuchsballons. Wenn die Leute vor den Kosten zurückschrecken, ist das ein relativ risikoarmes Unterfangen, zumal die Nutzer schon seit Jahren ohne diese Apps auf ihren Tablets auskommen. Aber wenn sie in Scharen ein Abonnement abschließen – und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie das tun werden – wird es nicht lange dauern, bis alles, was Apple verkauft, vom iPhone bis zu den Apps, die darauf laufen, ein Dienst sein wird.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Macworld.com und wurde aus dem Englischen übersetzt