Unsere Wertung
Pro
- sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis
- komplettes Paket
- große Auswahl an Montagematerial
- erweiterbar mit Batteriespeicher
Kontra
- keine
Fazit
Nach einem Jahr ist die Erfahrung durchweg positiv. Der Aufbau war einfach und man sollte die Sonneneinstrahlung auf Haus oder Balkon kennen.
Das gesetzliche Maximum von demnächst 800 Wp einer Balkonsolaranlage ist nicht geeignet den gesamten Haushalt mit Strom zu versorgen, kann aber die Grundlast decken. Mit unserer Südausrichtung und dem Problem der Abschattung hat das nicht ganz geklappt. Dafür hat unsere Anlage zu Spitzenzeiten im Sommer so viel Energie geliefert, dass eine Klimaanlage guten Gewissens für angenehme Bürotemperatur gesorgt hat.
Die Solarman Smart App bringt Ideen für die Optimierung der Anlage, zum Beispiel für eine Erweiterung um Solarpanele im Osten und Westen. Dadurch lässt sich die Leistung über den Tag verteilt optimieren. Auch eine zusätzliche Anlage, die in Spitzenzeiten einen Batteriespeicher speist, ist denkbar.
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Damit der Aufbau stressfrei verläuft, ist in einem selfPV Komplettpaket alles Nötige enthalten. Das Solarpanel, der Mikrowechselrichter und das Kabel zum Anschluss an die eigene Steckdose. Was noch vor Ort benötigt wird, ist ein Standort zur Montage und eine Steckdose. Die Steckdose sollte natürlich vor Witterungseinflüssen geschützt sein. Der Standort kann ein Flachdach, ein Ziegeldach oder ein Balkon beziehungsweise ein Geländer sein. Für jeden dieser Standorte hat Greenakku die passenden Halterungen parat, die man mitbestellen sollte.
Welche Leistung brauche ich?
Eine Balkonsolaranlage dient in erster Linie zur Erzeugung von Strom für die Grundlast in einem Haus beziehungsweise Wohnung. Das sind beispielsweise permanent laufende Geräte, wie der Kühlschrank oder die Standby-Verbraucher.
Über das Notieren der Zählerstände am eigenen Stromzähler lässt sich der verbrauchte Strom ermitteln. Eine andere Möglichkeit ist der Blick in die Tabelle bei Greenakku. Hier wird exemplarisch für Jahresverbräuche eine Leistung für die Solar-Anlage empfohlen. Zum Beispiel bei 4000 kWh eine selfPV-Anlage mit 700 bis 900 Wp. Derzeit dürfen Endanwender Balkonsolaranlage mit maximal 800 Wp selbst in Betrieb nehmen. Darüber hinaus muss die Installation von einem Elektriker durchgeführt werden.
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Greenakku bietet eine Vielzahl an Paketen von 410 Wp für 368,91 Euro bis 4100 Wp für 2628,57 Euro. Die Pakete bestehen aus einem oder mehreren Solarpanelen, einem Mikrowechselrichter und Anschlusskabel mit Stecker. Verlängerungskabel und Montagerahmen lassen sich im Onlineshop direkt dazu konfigurieren.
Wer beispielsweise ein Solarpanel mit 410 Wp für Balkon benötigt, zahlt inklusive Anschlusskabel und Balkonhalterung 445,- Euro. Bei einer größeren Anlage mit 820 Wp für die Flachdachmontage sind es inklusive Ständer 872,27 Euro. Die passenden Kabel muss man hier abhängig von der Entfernung zur Steckdose noch hinzuaddieren.
Wir haben für unseren Test eine 600 Wp selfPV-Anlage vor einem Jahr auf einem Flachdach montiert. Im Lieferumfang war ein Mikrowechselrichter von Bosswerk, der über ein eingebautes WLAN-Modul Verbindung für die Datenanalyse zu einem Server aufnimmt.
Die Solarman App
Die App Solarman Smart ist ein universelles Produkt, welches nicht exklusiv für den mitgelieferten Bosswerk-Mikrowechselrichter entwickelt wurde. In der zum selfPV-Komplettpaket mitgelieferten Anleitung ist die Ersteinrichtung in Deutsch gut mit Bildern erklärt. Zusätzlich steht auch ein Video zur Ersteinrichtung zur Verfügung. Bei der Ersteinrichtung legt man sich einen Account beim chinesischen Anbieter Solarman an, der die Daten der eigenen Anlage sammelt. Über die App Solarman Smart hat man dann über das Internet einen Zugriff auf die Daten.
Die Aufbereitung der Daten ist gut umgesetzt, neben der Anzeige der aktuellen Produktion wird über Grafiken die Produktion des Tages, des Monats, des Jahres und seit der Einrichtung angezeigt. Ein nettes Gimmick ist die Statistik, wie viel CO₂-Ausstoß man insgesamt vermieden hat und wie vielen gepflanzten Bäume das entspricht.
Was die App anzeigen könnte, ist der aktuelle Verbrauch des Hauses und was man aus dem Stromnetz bezieht. Hierfür müssten allerdings die entsprechenden Datenlogger im Hausnetz installiert sein.
In der Praxis macht die Solarman Smart App das, was man für einer App für die Darstellung des Solar-Ertrags erwartet. Die Struktur ist für Laien nicht ganz logisch, aber nach kurzer Eingewöhnung kommt man damit klar. Beim häufigen Einsatz nervt, dass das Passwort nach einiger Zeit neu eingegeben werden muss und dieses nicht im Schlüsselbund abgelegt wird.
Lesetipp: Jackery Solargenerator 500 und Solarpanel im Test – Sonnenstrom für Macbook, iPad und iPhone
Der Praxischeck
Der Aufbau der Anlage war sehr einfach und brauchte nicht einmal handwerkliches Geschick. Die Herausforderung bei der Montage auf dem Flachdach war der Anschluss an das Stromnetz. Die Steckdose sollte vor dem Wetter geschützt sein. Da in unserem Fall keine passende Steckdose vorhanden war, haben wir uns von einem Elektriker eine Leitung auf das Flachdach legen lassen.
Die Ausrichtung nach der Sonne ist extrem wichtig für einen maximalen Ertrag. Da die Sonne über den Tag hinweg wandert, ist auch die Einstrahlung bei einer fest ausgerichteten Solaranlage nicht gleichmäßig. Kommen jetzt noch Objekte wie ein Baum oder ein Nachbarhaus dazwischen, hat man eine Abschattung. Diese Effekte kann man bei unserer Anlage sehr gut erkennen. Wir haben zwei Objekte, die sich störend auf den Ertrag unserer nach Süden ausgerichteten selfPV-Anlage auswirken, ein Baum auf Süd-Ost und ein Kamin auf Süd-West. Entsprechend haben wir Einbrüche im Ertrag über den Tag verteilt, wenn die Objekte in den Strahlengang zwischen Sonne und Solarpanel geraten.
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Erweiterung mit Do-it-Yourself-Speicherlösung
Keiner ist zu Hause, was tun, wenn die Anlage mehr Strom erzeugt, als die Grundlast fordert? Wenn das der Fall ist, wird der überschüssige Strom in das Netz eingespeist und dem Energieversorger kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Lösung ist ein Speicher, also eine große Powerbank im Haus. Einen solchen Speicher bietet Greenakku als sogenannte „Do-it-Yourself-Speicherlösung“ zum Nachrüsten an.
Diese Erweiterungskits gibt es in vier Versionen, für selfPV-Anlagen mit einem oder zwei Solarpaneelen und jeweils mit und ohne Batteriespeicher. Die Varianten ohne Batteriespeicher sind für die gedacht, die bereits über eine Blei- oder Lithium-Batterie verfügen. Bei den Kits mit Batteriespeicher ist ein LIONTRON LiFePO4 25,6 V 100 Ah LX Smart BMS mit Bluetooth enthalten. Eine Erweiterung der Kits um weitere Batteriespeicher gleichen Typs ist möglich.
Immer im Lieferumfang der Erweiterungskits sind ein WiFi-Switch (schaltbare Steckdose), ein Victron SmartSolar Solarladeregler und alle benötigten Verbindungskabel. Die Kosten starten bei 166,39 Euro für ein Solarpanel ohne Batteriespeicher und enden bei 1871,43 Euro für zwei Solarpanele mit Batteriespeicher. Mit dem Batteriespeicher haben wir keine Erfahrungen sammeln können.