Seit dem Jahr 2012 bringt Apple alle zwölf Monate ein Update für das Mac-Betriebssystem, nach dem Vorbild von iOS und iPadOS. Große Sprünge sind nicht zu erwarten, die Entwicklung schreitet kontinuierlich voran.
Nur mit großer Brennweite werden Unterschiede sichtbar: OS X 10.8 Mountain Lion hat mit dem aktuellen macOS 13 Ventura nur noch wenige Gemeinsamkeiten. Der Look auf dem Mac hat sich seither dem von iOS respektive iPadOS angepasst, wie man zuletzt mit den neuen Systemeinstellungen gesehen hatte. Wesentlicher ist aber das Dateisystem APFS, welches das altbewährte HFS+ ersetzt hat. Und selbst beim ersten Blick auf den eingeschalteten Mac fällt auf, dass die Landschaftsbilder von Bergen, Wüsten und Inseln mittlerweile abstrakten Hintergründen gewichen sind.
Eine Einstellungssache – und die Macht der Gewohnheit
Aber das meinen wir nicht mit unserer Frage – es sei denn, Sie nervt der jährliche Farbwechsel so sehr, dass Sie sich in die Zeiten von Leopard und Snow Leopard zurücksehnen, in denen man bis zu zwei Jahre auf ein neues Mac-Betriebssystem warten musste? Oder sind es doch eher solche Designentscheidungen Apples, wie die eingangs erwähnten Systemeinstellungen?
Was altgediente Macianer irritiert: Das Fenster mit den Einstellungen ist nicht vergrößerbar. Um an bestimmte Elemente zu gelangen, muss man gefühlt ewig klicken und scrollen. Dabei hat es Jahre gedauert, bis wir wirklich memorieren konnten, wo genau denn welche Einstellung zu finden ist und wir quasi ohne hinzusehen darauf klicken konnten.
Seitdem Apple Mac-OS X veröffentlicht und damit das klassische System abgelöst hatte, war der Finder immer wieder Gegenstand der Kritik aus der Anwenderschaft. Gerade im ersten Jahrzehnt der Großkatzen bastelte Apple auch ständig an seinem Dateienbrowser herum, führte neue Darstellungsformen ein und überarbeitete sie auch wieder radikal. Die Geschwindigkeit des Finders bot oft Anlass zur Klage, insbesondere der darin integrierte FTP-Client. Aber auch andere Server-Protokolle hat Apple nicht immer so eingebunden, wie sich das die Leute erhoffen. Und überhaupt – wie wäre es mal mit einem vernünftigen Download-Manager?
Was aber nervt wirklich an macOS? Sagen Sie es uns!
Manche Gegebenheiten des aktuellen Mac-Betriebssystems verstören vor allem, weil sie anders sind, als man es kennt. Das betrifft Mac-Anwender, die unvorsichtigerweise nur alle fünf Jahre oder so mit einem neuen Mac auf ein neues System umsteigen. Oder langjährige Windows-Nutzer, die mit ihrem neuen Mac eine Liebe auf den zweiten Blick erleben. In beiden Fällen hilft Gewöhnung und allmähliches Umlernen weiter, oft findet sich aber doch eine Einstellung oder ein Workaround, um sich auf dem neuen System nicht mehr ganz so fremd zu fühlen.
An manches kann oder will man sich nicht gewöhnen, selbst wenn man muss. Bei uns sind es die seit macOS Ventura neuen Systemeinstellungen, aber wie ist es bei Ihnen? Was sollte Apple endlich anders machen, was neu, was gar nicht mehr? Wer weiß, vielleicht gehen einige Ihrer Wünsche schon mit macOS 14 in Erfüllung.
Ihr Feedback bisher
Vielen Dank für Ihr zahlreiches Feedback bisher! Wie wir vermuteten, ist der Finder immer noch eine der Quellen des Unmuts, auch die Nutzung von Protokollen wie SMB oder AFP läuft nicht so, wie man es sich wünscht. Hier einige Auszüge aus Mails unserer Leser:
Apple-Mail: das Anhängen von Bildern so gestalten, dass auch andere E-Mail Programme (z.B. Outlook) etwas damit anfangen können.
av
Music ist der größte Schrott aller Zeiten, das Abo muss in eine gesonderte App, Darstellung der Songs ist MEINE Angelegenheit
Seb
Aktuell nervt mich an macOS am meisten, dass nur noch die aktuelle und die zwei Vorgänger-Versionen supported werden. Dies zwingt mich dazu mir alle ca. drei Jahre einen „neuen“ gebrauchten Mac zu organisieren (bin nicht bereit für einen gut ausgestatteten Laptop 1500+ Euro zu zahlen).
mb
Mich nerven die versteckten Dateien, die bei Speicherung auf z.B. einen USB-Stick mitgeschrieben werden, mit denen andere Geräte nichts anfangen können
sw
Wenn ich Mails oder Messages am iPhone oder Mac „diktiere“ ist die Spracherkennung miserabel. Und ein Begriff, den ich schon 2145 mal diktiert und dann korrigiert habe, lernt das System gar nicht = KI fehlt.
eva
Das Ganze entwickelt sich zur Spielkonsole und verzichtet auf professionelle Anwender. Mit all den Sicherheitseinschränkungen können Durchschnitts-AnwenderInnen auf dem Mac nur noch mit regelmäßigem Support durch Fachpersonen arbeiten.
mz
Hat man einige USB-Festplatten (keine SSDs, da fällt das nicht auf) angeschlossen, gehen die nach ein paar Minuten in den Ruhezustand. Sollen sie ja auch. Aber wenn ich dann oftmals simple Dinge, die nichts mit den Platten zu tun haben, machen möchte, kann ich erst mal eine halbe Minute warten, bis schön nacheinander alle Platten hochgefahren sind. Davor geht gar nichts. Nichts nervt mehr!
mb
Mich nervt, wenn externe Monitore am Macbook plötzlich nicht mehr laufen und es Wochen dauert, bis solche Fehler behoben werden. Inzwischen warte ich immer länger mit den Updates, um halbwegs sicher zu sein, dass nicht wieder was nicht geht. Die QS ist einfach schlechter geworden. Das war mal anders.
mp
Mich nervt an macOS Ventura vor allem die fehlerhafte Implementierung des SMB-Netzwerkprotokolls. Selbst nach einigen Updates hat es Apple noch immer nicht bis macOS 13.4 geschafft, dass ich zwischen meinem Macbook Pro M1 und meinem Mac Studio über eine Thunderbolt-Verbindung eine stabile und performante Kopplung herstellen kann. Apple würde vielen Nutzern einen Gefallen tun, endlich mal wieder bestehende Bugs und Leistungseinbußen im Netzwerkbereich zu lösen, anstatt mit immer neueren Features aufzufahren. Ventura ist für mich eine Verschlimmbesserung von macOS.
poweruser
Ich möchte es noch erleben, dass sich im Finder bei Fenstern mit Spaltendarstellung die Spalten automatisch in der Breite anpassen. Von mir auch auf ein Maximalmaß begrenzt, aber Hauptsache automatisch.
rm