Die Prozessoren der M-Reihe von Apple sind ein Hit. Sie bieten eine spektakuläre Leistung und Energieeffizienz – so viel, dass sie sofort einen großen Umbruch bei Intel- und AMD-Prozessoren auslösten, die plötzlich langsam, heiß und stromhungrig wirkten.
Der erste M1-Chip hat dem Macbook neues Leben eingehaucht und uns die ersten spannenden Desktop-Macs seit Jahren beschert, darunter einen neu gestalteten iMac und einen brandneuen Mac Studio. Aber seither? Die Macbooks halten immer noch Schritt, aber die Desktop-Macs wurden vernachlässigt.

Zwei Jahre alt und immer noch mit M1-Chip: der 24 Zoll große iMac. Immerhin ist er hübsch anzuschauen.
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Das M1-Rätsel
Beginnen wir mit dem iMac. Ihm wurde vor etwa zwei Jahren ein neues Design spendiert, er ist mit einem M1-Chip ausgestattet und nur in einer Größe erhältlich – 24 Zoll. Es ist 10 Monate her, dass der M2 veröffentlicht wurde – warum wird der 24-Zoll-iMac immer noch mit einem M1 ausgeliefert? Warum wurde der Preis nach zwei Jahren nicht von 1.449 Euro gesenkt, sondern, ganz im Gegenteil, heimlich auf 1.549 Euro erhöht?
Mit dem Erscheinen des M2 hätte Apple alle Produkte mit M1 gleichzeitig auf den neuen Prozessor umstellen sollen. Es gibt kaum eine Entschuldigung dafür, Produkte zu verkaufen, die sich seit zwei Jahren nicht verändert haben und obendrein ihren Preis zu erhöhen.
Beim Mac Mini dauerte die M2-Aktualisierung etwas länger, weil Apple auf die Fertigstellung des M2 Pro wartete und diesen als Option anbot. Der M2 Pro und der M2 Max wurden Anfang des Jahres im Macbook eingeführt und Apple hat den alten Mac Mini vorbildlich auf M2 und M2 Pro aktualisiert.
Was ist also der Grund für die Verzögerung beim Mac Studio? Sollte der M2 Max nicht auch sein M2-Ultra-Gegenstück haben, mit Updates für den Mac Studio? Vielleicht kommen sie auf der WWDC, aber es ist seltsam, dass Apple immer noch den Mac Studio mit M1 Max verkauft, während Macbooks Pro mit M2 Max schon seit Monaten auf dem Markt sind.

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Warten auf den M3
Gerüchten zufolge werden weder der Mac Studio noch der iMac aktualisiert, bevor der M3 erscheint, da Apple den M2 Ultra für den Mac Pro aufspart.
Die Logik ist wie folgt: Angesichts der begrenzten Aufrüstungsmöglichkeiten (dank der engen Integration von CPU, GPU und RAM von Apple Silicon) muss der M2 Ultra exklusiv dem Mac Pro vorbehalten sein, sonst würde jeder einfach einen günstigeren Mac Studio mit demselben Chip kaufen. Aus Sicht von „Apple will mehr Geld verdienen“ ergibt das Sinn, aber aus Kundensicht stellt sich die Frage: Warum muss der Mac Pro überhaupt existieren?
Der M3 soll frühestens Ende des Jahres auf den Markt kommen (und im 3-nm-Verfahren von TSMC hergestellt werden). Das bedeutet, dass der iMac zweieinhalb Jahre ohne irgendein Update und wahrscheinlich ohne Preissenkung auskommen muss.
Aber es ist unwahrscheinlich, dass Apple die gesamte M3-Reihe – M3, M3 Pro, M3 Max und M3 Ultra – auf einmal auf den Markt bringt. Bestenfalls können wir den M3 und den M3 Pro erwarten. Das bedeutet, dass die Max- und Ultra-basierten Mac Studio frühestens Anfang nächsten Jahres aktualisiert werden können. Damit liegen zwei Jahre zwischen den Refreshes und sie werden dabei von den Macbooks Pro mit M2 deutlich in den Schatten gestellt.

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Vorhersehbarkeit schafft Vertrauen
Apple muss eine Strategie für seine Desktop-Macs aufstellen – und aufhören, Laptops zu aktualisieren, während es Desktops ignoriert. Wenn der M3 auf den Markt kommt, sollte jeder Mac mit der Basisvariante eines M-Chips ein Upgrade darauf erhalten. Wenn der M3 Pro verfügbar ist, sollte er allen Macs verfügbar gemacht werden, die mit der Pro-Variante eines M-Chips kommen, und so weiter.
Es ist schwierig, den Kauf eines Mac-Desktops zu empfehlen, wenn man nicht weiß, wann er von einem neueren Modell abgelöst wird. Wir können das Erscheinen neuer Prozessoren vorhersagen, aber das hat scheinbar keinen Einfluss darauf, ob der iMac, der Mac Mini oder der Mac Studio sie bekommen oder nicht. Oder sogar, ob sie sie überhaupt bekommen werden.
Der Veröffentlichungsrhythmus muss nicht jährlich sein, wie beim iPhone, aber er muss vernünftig sein. Apple sollte niemals einen Mac verkaufen, der nur mit dem SoC der vorherigen Generation ausgestattet ist. Nicht, wenn die neue Generation in anderen Produkten verfügbar ist.
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Dieser Artikel erschien ursprünglich bei unserer Schwesterpublikation “Macworld” und wurde aus dem Englischen übersetzt.