Mit dem neuen Macbook Air 15-Zoll gibt es nun erstmals ein günstiges Macbook mit großem Bildschirm, was schon von vielen Anwendern lange ersehnt wurde. Bisher hatte Apple nur Modelle mit 11- und 13-Zoll-Bildschirm im Angebot. Cupertino hat wohl aus einem guten Grund damit gezögert – jeder, der ein Macbook mit großer Bildschirmfläche wollte, musste bisher zum Macbook Pro 16-Zoll greifen und zahlte einen hohen Aufpreis.
Vermutlich stehen die meisten Interessenten der neuen Macbook Air jetzt vor der Qual der Wahl: Ist das nicht ganz billige 15-Zoll-Modell die besser Wahl als ein 13-Zoll-Modell und kann es sogar ein Macbook Pro ersetzen?
13 oder 15 Zoll? Ergonomie und Produktivität für das Home-Office
Eigentlich ist es eine Binsenweisheit: Mit einem größeren Bildschirm ist man produktiver. Man sieht durch die größere Bildschirmoberfläche mehr Bildschirminhalte, kann Fotos und Videos besser beurteilen und große Excel-Tabellen besser erfassen und bearbeiten. Auch für Apple TV oder Netflix ist ein größeres Display einfach besser. Ergonomisch hat ein größerer Bildschirm ebenfalls Vorteile, man kann bei der Bedienung mehr Abstand einhalten und dank des größeren Blickwinkels eine aufrechtere Haltung einnehmen. Hier ist das 15-Zoll-Modell eindeutig überlegen, vor allem wenn das Air der einzige Rechner im Hause ist.
Bessere Tonqualität bei Video und Teams
Ein Unterschied zum Macbook Air 13-Zoll: Das größere Modell hat das bessere Lautsprechersystem. Wie erste Tester bestätigen, liefert das neue Modell einen deutlich besseren Klang. Während das kleine Modell mit vier Lautsprechern auskommen muss, bietet das 15-Zoll sechs Lautsprecher mit Tieftönern. Das kann übrigens nicht nur bei Audio- und Videokonsum, sondern auch bei Videokonferenzen sehr nützlich sein. Den ausführlichen Vergleicht zum Macbook Air M2 13 Zoll finden Sie hier.

Das Macbook 14-Zoll hat das kleinere Display aber eine höhere Auflösung.
Foundry
Vergleich zum Bildschirm des Macbooks Pro 16-Zoll
Der Bildschirm des Macbook Air hat einige Unterschiede zu den Bildschirmen von Macbook Pro 14- und 16-Zoll: Mit einer Größe von 15,3 Zoll steht der Bildschirm des Air genau in der Mitte zwischen diesen beiden Größen. Es weist allerdings eine niedrigere Auflösung auf und entspricht den alten Retina-Macbook-Pro-Bildschirmen mit 15,4-Zoll.
Mit 3456 × 2234 Pixeln kann der 16-Zoll-Bildschirm dann doch deutlich mehr Informationen darstellen als das Macbook Air mit 2880 × 1846 Pixeln, sogar das 14-Zoll-Modell hat trotz kleinerer Bildschirmoberfläche eine höhere Auflösung (und bietet 254 statt 224 ppi). Das sollte aber nur echten Profis auffallen.
Es handelt sich beim Air-Display außerdem um ein herkömmliches IPS-Panel, kein Mini-LED-Panel. Verzichten muss man zudem auf Pro Motion und vor allem echte HDR-Unterstützung. Der Bildschirm der Pro-Modelle ist deshalb besser für Anwender geeignet, die es für den Konsum oder auch die Produktion von HDR-Inhalten nutzen wollen.
Hat die Größe Nachteile?
Ist man oft unterwegs, ist ein 15-Zoll-Notebooks unhandlicher als das 13-Zoll-Pendant. Gerade bei günstigen Flügen ist der Ausklapp-Tisch oft recht knapp bemessen und man macht sich bei Mitreisenden mit einem zu ausladenden Notebooks nicht gerade beliebt. Unterwegs ist beim großen Macbook Pro aber meist eher das Gewicht störender als die Größe. Das Macbook Air ist besonders flach und um ganze 650 Gramm leichter als das Macbook Pro. Mit den Abmessungen von 34 × 23,8 cm (Breite/Höhe) belegt es außerdem ein wenig weniger Platz als das wuchtige Macbook Pro 16-Zoll mit 35,6 × 24,8 cm.
Schwäche: Konnektivität
Nicht unterschätzen sollte man die Konnektivität: Und hier hat das Macbook Air 15-Zoll die gleichen Schwächen wie das Macbook Air 13-Zoll. Geboten werden nur zwei Thunderbolt-3-Schnittstellen und eine Kopfhörer-Buchse. Leider kann man nur einen externen Monitor anschließen, wenn auch ein Modell mit 6K-Auflösung unterstützt wird. Hier sind die Pro-Modelle deutlich überlegen, die zudem schnelleres WLAN bieten.
Taugt es auch für Video und Co?
Die Performance des Macbook Air 15-Zoll ist identisch mit der des Macbook Air 13-Zoll – mit einer Ausnahme: Das Basismodell des Macbook Air 13-Zoll bietet eine Grafikkarte mit 8 Kernen, das Basismodell des 15-Zoll-Modells immerhin eine mit 10-Kernen. Als Upgrade würde diese schnellere Grafikkarte 120 Euro kosten. Der M2-Chip liefert hervorragende Leistung, da es sich bei einem Macbook Air aber um ein lüfterloses Modell handelt, musste sich bei unseren Tests des 13-Zoll-Modells die CPU recht schnell heruntertakten. Das wird voraussichtlich auch für das Modell mit 15-Zoll gelten, trotz größerem Gehäuse. Immerhin ist das Air dadurch völlig lautlos. Für die meisten Anwender ist die Leistung aber völlig ausreichend und auch Videoschnitt mit iMovie und Final Cut Pro sollte recht gut möglich sein. Das M2 bietet mit der so genannten Media-Engine einen Spezial-Chip, der das Bearbeiten von Videoformaten wie ProRes, H.264, HEVC und ProRes RAW stark beschleunigt. Ein Problem: Das Basismodell mit 8 GB RAM und 256 GB ist für größere Videoprojekte nicht gut geeignet, rüstet man es mit mehr Speicher und RAM auf, wird es schnell teuer und man könnte gleich ein Pro-Modell wählen.
Akkuleistung
Das Macbook Air 15-Zoll hat einen größeren Akku als das 13-Zoll-Modell, laut Apple ist aber die Laufzeit identisch. Offensichtlich verbraucht das größere Display deutlich mehr Energie und sorgt so für Gleichstand.
Welche Ausstattung ist empfehlenswert?
Das Basismodell für 1.599 Euro ist wie bei Apple üblich recht knapp ausgestattet. Die SSD bietet nur 256 GB Speicherplatz und 8 GB RAM sind recht wenig. Benötigt man mehr RAM und Speicherplatz, wird das Gerät aber schnell teuer, wie bei Apple üblich. Hier ist dann schnell das Macbook Pro 14-Zoll erreicht, das mehr Schnittstellen und eine weit bessere Leistung bietet. Empfehlenswert ist nach unserer Meinung, das Modell mit 512 GB statt 256 GB für 1.829 Euro. Für Heim- und Büroanwender sollten 8 GB RAM in der Regel genügen.
Fazit:
Das Macbook Air 15-Zoll bietet gegenüber dem 13-Zoll-Modell eigentlich nur Vorteile und eignet sich hervorragend für Heim- und Büroanwender. Es kann sich aber lohnen, mit dem Kauf noch etwas zu warten. Gerade das Basismodell ist im Fachhandel oft schon nach wenigen Monaten mit Rabatt zu haben.
Aktuell bester Preis: Macbook Air M2 15-Zoll 256 GB