Eine ganze Reihe von Neuerungen hat Apple am vergangenen Montag während der Keynote zur WWDC 2023 auch zum im Herbst kommenden Update auf watchOS 10 bekannt gegeben. Apple führt diese Verbesserungen und neuen Funktionen hier ausführlich selber auf. Während User, die ihre Apple Watch privat nutzen, sich über zahlreiche Neuerungen freuen können, hat Apple auch an den Einsatz im Unternehmensumfeld gedacht. Hier zählt der Entwickler aus Cupertino etwa auf, die Möglichkeit zum Freisprechen und freihändigen Antworten auf Mitteilungen unterwegs oder die Sturzerkennung am Arbeitsplatz. Ganz neu wird ab watchOS 10 die Unterstützung für die mobile Geräteverwaltung (MDM – Mobile Device Management) sein.
Einfache Fernwartung und Konfiguration von Apple Watches
Damit können Unternehmenskund:innen laut Apple aus der Ferne oder zentral Apps installieren und Accounts auf einer großen Anzahl von Geräten einrichten. Als Anwendungsbeispiele nennt Apple Features wie das Durchsetzen von Passcodes und das Konfigurieren von WLAN- und VPN-Einstellungen. Mit diesem Update kann die Apple Watch helfen, das Wohlbefinden, die Produktivität und Gesundheit von Mitarbeiter:innen sowie die Überwachung der Sicherheit zu verbessern, verspricht der Konzern aus Cupertino. Bereits jetzt ist die Apple Watch in manchen Unternehmenszusammenhängen eine große Hilfe, auch schon ohne MDM, wie wir in diesem Artikel über den Kundendienst bei Volvo in Schweden ausführten.
Jamf sieht hohes Entwicklungspotenzial für Unternehmen
Auch das Unternehmen Jamf, das im Bereich von Apple-MDM sehr rege ist, freut sich in einer Pressemitteilung (per E-Mail) über die neuen Möglichkeiten für Apple insbesondere im Unternehmensbereich. Laut einem Statement zur WWDC von Dean Hager, CEO von Jamf, wurde auf der WWDC ”der immense Mehrwert offensichtlich, den das Apple-Ökosystem für Unternehmen schafft. Noch nie wurde so deutlich, dass Apples Entwicklungen auf den beruflichen Einsatz abzielen und dabei weit über mobile Geräte hinausgehen.” So habe man nicht nur gesehen, wie die Zukunft der Arbeit aussehen wird, sondern auch, ”wie sich unser Umgang mit Hardware wie Notebooks, Tablets und Bildschirmen fundamental verändern wird. Es gibt so viele Beispiele dafür, wie Apple diese Zukunft gestaltet” und nennt dann auch ausdrücklich das neue WatchOS, welches “bald über Mobile-Device-Management-Lösungen verwaltet werden (kann). Das eröffnet unzählige Anwendungsmöglichkeiten in Unternehmen oder im Gesundheitswesen.” Wie das funktionieren kann, hat Apple, wie oben erwähnt, schon selbst zusammen gefasst.
Jamf verweist auf unsere Anfrage hin auch noch auf die Möglichkeit von Mitarbeiterausweisen über die Apple Wallet. Dieser moderne Ansatz mache physische Ausweise überflüssig und soll das Risiko von Verlust oder Diebstahl reduzieren. Die Mitarbeitenden können demnach zur Authentifizierung einfach ihre digitalen Ausweise vorlegen. Durch die Nutzung von Mitarbeiterausweisen würden Unternehmen auch wertvolle Einblicke in Zugriffsmuster gewinnen. Zum weiteren Hintergrund für diese Anwendung hält Jamf beispielsweise diesen Link zur Verfügung.
Vorteile auch für medizinisches Personal
Im Gesundheitswesen werde man die Möglichkeit haben, dass Ärzt:innen über ihr iPhone auf die Apps Epic Haiku und die Epic Limerick für die Apple Watch zugreifen. Damit kann das medizinische Personal mit einem Blick auf das Handgelenk zeitnahe Benachrichtigungen über die Medikation oder Testergebnisse eines Patienten oder einer Patientin erhalten. Im Rahmen eines reinen PC-Workflows könne es dagegen Stunden dauern, bis sich der Arzt oder die Ärztin an einem PC-Arbeitsplatz anmeldet, um diese Benachrichtigungen oder Ergebnisse einzusehen und Maßnahmen zu ergreifen.
Und ähnlich wie schon Apple verweist Jamf nach dem Update auf watchOS 10 mit MDM darauf, dass Mitarbeitende ihre Apple Watch nicht mehr manuell konfigurieren müssen, sondern stattdessen Konfigurationen und Apps über das MDM zusammen mit dem gekoppelten und betreuten iPhone bereitgestellt bekommen.
Vision Pro bietet Chancen für Unternehmen
Doch auch tvOS erhalte wichtige Updates, mit denen Unternehmen Telefonkonferenzen und Konferenzräume künftig besser verwalten können, so Dean Hager weiter. Als Highlight durchaus auch für die Firmenarbeit sieht er das neue Apple-Headset Vision Pro: ”Mit der Vorstellung der Mixed-Reality-Brille hat Apple sich vielleicht so stark auf Unternehmen fokussiert, wie noch nie zuvor mit einem anderen Produkt-Launch.” Gerade bei der Präsentation der einzelnen Use-Cases sei der Einsatz von Vision Pro im Arbeitsumfeld sogar als erstes vorgestellt worden – ”ein absolutes Novum für Apple. Bildschirme werden ersetzt, Videokonferenzen erreichen ein neues Level, Microsoft-Office-Anwendungen werden zum Leben erweckt.”
Vision Pro im Gesundheits- und Bildungsbereich effizient
Ob die Vision Pro ebenfalls MDM-Funktionen mitbringen wird, habe Apple bei dieser Gelegenheit nicht diskutiert – es ist aber nach Einschätzung des Managers damit zu rechnen. Weitere Vorzüge des Einsatzes der Vision Pro als Augmented-Reality-Headset weit über den persönlichen Gebrauch hinaus sieht er etwa auch bei einem Arzt oder einer Ärztin, die sich ”KI-basierte Erkenntnisse auf dem Ultraschall-Bildschirm anzeigen lassen kann, die dem menschlichen Auge sonst vielleicht entgangen wären”. Im Bildungsbereich könnte die Vision Pro genutzt werden, um die Motivation und das Engagement beim Lernen zu steigern – zahlreiche Studien hätten bereits gezeigt, dass diese durch AR und VR verbessert werden, nennt er eine weitere spannende Anwendung der Vision Pro. Sein Fazit insgesamt: ”Niemand ist besser positioniert als Apple, um mit AR-Brillen erfolgreich zu sein – aufbauend auf der UX, den Apps und dem Ökosystem des weltweit erfolgreichen Technologieunternehmens.“
Auch die Konkurrenz schläft ohne Zweifel nicht, so gibt es etwa Samsung Knox als MDM auch für die Samsung-Watches mit Tizen for Wearable. Dennoch hat Apple den Vorzug eines umfassenden Ökosystems, das durch die Vision Pro gerade auch für den Einsatz von Unternehmen oder im Gesundheitsbereich einen kaum überbietbaren Schub erhält.
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