Das Rätselraten ist seit einer Woche vorbei, wie denn der Mac Pro in der Apple-Silicon-Ära aussehen wird. Eine 24-Core-CPU, kombiniert mit einer 76-Core-CPU, die gemeinsam 192 GB Arbeitsspeicher ansprechen, ist eine Ansage.
Diese Konfiguration kostet mit 1 TB SSD 11.289 Euro, laut Apple soll die Grafikleistung aber der eines Mac Pro mit Intel-CPU und sieben Afterburner-Karten entsprechen, für die CPU-Leistung verspricht Apple die doppelte Performance eines 28-Core-Intel-Xeon. Anders aber als der Mac Studio, den man nun auch mit M2 Ultra kaufen kann, ist der Mac Pro aber mit PCIe-Karten erweiterbar. Diese dienen etwa für den Anschluss von schnellem Storage, Audio-Peripherie, Video-Capture oder Networking. Was gegenüber dem Mac Pro der Intel-Ära fehlt, sind aber externe Grafikkarten.
192 GB nicht mit 1,5 TB vergleichbar
John Ternus, Apples Hardwarechef, erklärt zusammen mit Apples Marketingchef Greg Joswiak in der Talk Show mit John Gruber von Daring Fireball, dass es nie Apples Ziel war, den neuen Mac Pro dafür zu entwickeln: “Grundsätzlich haben wir unsere Architektur um dieses Modell des gemeinsamen Speichers und diese Optimierung herum aufgebaut. Daher ist mir nicht ganz klar, wie man einen weiteren Grafikprozessor sinnvoll einbinden könnte.”
Den Mac Pro von 2019 konnte man noch mit bis zu 1,5 TB RAM ausstatten, etwa achtmal so viel, wie beim Apple-Silicon-Modell. Doch das sei nicht das entscheidende Argument, erklärt John Ternus, der gemeinsame Speicher mit seiner “unglaublichen Bandbreite” sei nicht mit den gewohnten Architekturen zu vergleichen. Da der Arbeitsspeicher eben nicht exklusiv für die CPU zur Verfügung steht, sondern eben auch für die Grafikkerne habe man mit den 192 GB gemeinsamen Speicher so viel wie noch nie für die GPU.
Niemand braucht einen Windows-PC für mehr Grafikleistung
Der Mac Pro und dessen Prozessor M2 Ultra geben laut John Ternus also selbst die Antwort auf die Frage, woher die Leistung für die GPU kommen soll. Diese würde nicht via PCIe und schnelle Netzverbindungen in die Cloud erreicht und für mehr Grafikpower müsse man auch keinen Windows-PC kaufen (“das ist nie die Antwort”, sagt Ternus).
Apple arbeite sehr eng mit Herstellern von Profi-Software wie Davinci Resolve zusammen und betrachte Hardware, Software und das Betriebssystem ganzheitlich. Es sei nicht entscheidend, wie viele Teraflops einzelne Operationen bewältigten, sondern wie ein kompletter Workflow schneller gemacht werden könnte. So erreiche man schon von Jahr zu Jahr Verbesserungen von 20, 30 oder gar 50 Prozent in manchen Bereichen, wie der Mac Studio M2 Max/Ultra gegenüber seinen Vorgängermodellen vom Frühjahr 2022 zeige.
Der Teil mit John Ternus und Greg Joswiak beginnt nach etwa drei Minuten im Video, über den Mac Pro und die Architektur des M2 Ultra sprechen sie etwa ab Minute 18 mit ihrem Gastgeber John Gruber.
Der Mac Pro ist seit letzter Woche bei Apple bestellbar, die Auslieferung beginnt morgen.