Bei der WWDC 2023 hat Apple einen neuen Laptop ins Sortiment aufgenommen: Das Macbook Air 15 Zoll gesellt sich zum Macbook Air 13 Zoll, dem Macbook Pro 13 Zoll und den neueren 14- und 16-Zoll-großen Macbook Pros. Auffällig dabei: Offensichtlich hat Apple vergessen, dass das Macbook Pro 13 Zoll existiert.
Apple zeigte auf der WWDC eine Slide mit Bildern aller Macs, die den Übergang zu Apple Silicon vollzogen haben: der Mac Pro, der iMac, der Mac Studio, der Mac Mini und die Laptops – das Macbook Air 13 Zoll, das Macbook 15 Zoll, das Macbook Pro 14 Zoll und das Macbook Pro 16 Zoll. Nicht zu sehen waren das Macbook Pro M2 13 Zoll und das Macbook Air M1, die Apple beide noch im Sortiment führt.

Apple
Es ergibt Sinn, dass das Macbook Air fehlt, schließlich ist es zweieinhalb Jahre alt. Doch das Macbook Pro 13 Zoll? Warum? Der Kollege Michael Simon unserer Schwesterpublikation „Macworld.com“ behauptet, Apple ginge davon aus, dass niemand mehr das Macbook Pro 13 Zoll kaufen will. Schließlich ist das Gerät nicht mehr allzu attraktiv, seit Apple den Preis des Macbook Air 13 Zoll gesenkt hat. Für 300 Euro weniger bekommt man hier einen vergleichbaren Prozessor mit einem besseren Bildschirm und einem neueren Design. Für denselben Preis wie das Macbook Pro 13 Zoll bekommt man jetzt das neue Macbook Air 15 Zoll mit größerem und besserem Bildschirm.
Auslaufmodelle
Michael versteht nicht, schreibt er, warum Apple 2022 dem Macbook Air ein komplettes Redesign spendiert hat und dem Macbook Pro 13 Zoll nur einen neuen Chip. Dabei ist die Antwort eigentlich ganz einfach:
Genau wie das Macbook Air M1 ist das Macbook Pro 13 Zoll ein Auslaufmodell, das hauptsächlich aus dem Grund im Sortiment behalten wird, um Kund:innen leistungsfähige, aber günstigere Alternativen zu den aktuellen Modellen zu geben, sofern sie bereit sind, auf das neue Design zu verzichten.
Die Lieferkette steht, die Komponenten werden immer günstiger – warum sollte Apple die Kuh also nicht noch ein Weilchen melken, wenn sie eh schon auf der Weide steht? In einem Jahr, wenn das nächste Refresh der Macbook Pro 14 und 16 Zoll ansteht, so meine Prognose, ist dann aber endgültig Schluss mit dem 13 Zoll großen Macbook Pro.
Denn sein Design ist nicht nur alt, sondern auch ziemlich misslungen: Die Touchbar ist zwar interessant und hat ihre Fans, ein durchschlagender Erfolg ist sie jedoch nicht geworden. Deutlich schwerer wiegen die Anschlüsse, denn zwei USB-C-Ports und ein Kopfhöreranschluss sind lächerlich wenig für einen Pro-Laptop und zwangen Profi-Anwender Adapter auf.

Eugen Wegmann / Foundry
14 ist das neue 13
Ein weiteres Indiz, warum das Macbook Pro 13 überflüssig geworden ist, liegt in der Größe, denn die Angabe in Zoll bezieht sich auf die Bildschirmdiagonale, nicht auf das gesamte Gerät. Theoretisch könnte Ihr Laptop so groß sein wie Ihr Schreibtisch – solange der Bildschirm darin eine Bildschirmdiagonale von 13 Zoll hat, fällt er in die Kategorie „13-Zoll-Laptop“.
Vielleicht rührt auch daher der Trugschluss, dass es sich beim Macbook Pro 13 Zoll (streng genommen 13,3 Zoll) und beim Macbook Pro 14 Zoll (streng genommen 14,2 Zoll) um zwei unterschiedlich große Geräte handelt. Tatsächlich ist ersetzt das 14-Zoll-Macbook Pro das 13-Zoll-Modell. Wirft man auf die technischen Daten, sieht man: Mit einer Grundfläche von 31,26 × 22,12 Zentimetern ist der 14-Zöller nur 8,5 mm tiefer und 8,8 mm breiter als das alte 13-Zoll-Modell – im Prinzip also völlig vernachlässigbar. Beide Geräte fallen in dieselbe Kategorie.
Der Unterschied in der Bilddiagonalen rührt in erster Linie daher, dass die Bildschirmränder bei den neuen Macbooks deutlich schmäler geworden sind – ein Trend, der schon seit geraumer Zeit auch außerhalb des Apple-Universums beobachtet werden kann. Moderne Laptops stecken inzwischen 14-Zoll-Bildschirme in Gehäuse, die noch vor wenigen Jahren für 13-Zoll-Bildschirme gedacht waren. Dasselbe gilt dementsprechend auch fürs größere Macbook Pro: Hier steckt ein 16-Zoll-Bildschirm im Gehäuse eines 15-Zoll-Laptops.
Es gebe Gerüchte, dass Apple das 13-Zoll Macbook Pro 2024 mit einem M3-Prozessor aktualisieren will, schreibt Michael abschließend. Nein, behaupte ich. Das Macbook Pro 13 Zoll ist so gut wie tot.
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