Unsere Wertung
Pro
- Leiser Lüfter
- viele Anschlüsse
- guter Formfaktor
- schnell geladen
- zuverlässige Schutzschaltung
- Energie/Batteriesparmodus
Kontra
- verliert die Bluetooth-Verbindung
- erkennt gelegentlich die zu ladenden Geräte nicht auf Anhieb
- Akkuanzeige im unteren Viertel ungenau
Fazit
Ugreen holt sich mit BYD einen großen Akkuhersteller ins Boot und setzt auf LiFePO4. Die neun Anschlüsse sind gut verteilt und ebenso gut erreichbar. Das Display ist groß und gut ablesbar. In der Praxis ist aber auch der leise Lüfter und die kurze Zeit wichtig, in der die PowerRoam aufgeladen ist.
Ugreen hat aber auch noch Hausaufgaben zu erledigen. Die App verliert regelmäßig die Bluetooth-Verbindung, das WLAN lief hingegen weitgehend zuverlässig. Und gelegentlich hat das Laden angeschlossener Geräte nicht auf Anhieb geklappt.
Alles in allem ist die PowerRoam eine gut ausgestattete Powerstation, die sich auch mit 400W-Solarmodulen schnell laden lässt und somit viele Camper erfreuen wird.
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Eine Powerstation wie die PowerRoam 1200 ist aber mehr als eine dicke Powerbank. Sie bietet Stromanschlüsse von 5 Volt Gleichstrom bis 230 Volt Wechselstrom. Sie kann über 230 Volt ebenso geladen werden wie über Solarmodule. Dank des eingebauten Handgriffs ist sie mobil einsetzbar und kann zur Not auch einem Elektrogrill oder einer Bohrmaschine Strom spenden.
Ugreen hat sich für seine erste Powerstation kompetente Unterstützung beim Akku-Spezialisten BYD geholt. Der eingebaute LiFePO4-Akku soll mehr als 3000 Zyklen durchhalten und Ugreen spricht von einer Lebensdauer von zehn Jahren. Garantie gibt Ugreen fünf Jahre auf die PowerRoam 1200.
Insgesamt neun Ladeanschlüsse bietet die PowerRoam 1200. Zweimal 230 Volt mit maximal 1200 Watt Belastung, drei 12-Volt-Anschlüsse in Form von zwei Hohlbuchsen und einer Autosteckdose mit insgesamt 120 Watt. Dann zwei USB-A Anschlüsse mit je 22,5 Watt und nochmal zwei USB-C-Anschlüsse mit je 100 Watt.
Damit kann man alle üblichen Geräte einer Campingtour oder eines Schrebergartens mit Strom versorgen. Die Niederspannungsausgänge sind um das große Display herum angeordnet und eine kleine LED-Lampe hat auch noch Platz gefunden. Mitgeliefert wird neben einem gedruckten mehrsprachigen Handbuch, ein 230-Volt-Ladekabel, ein Auto-Ladekabel, ein DC5521 zu DC5525 DC-Ladekabel mit Hohlstecker und ein Verteilerkabel für den Anschluss von zwei Solarmodulen.
Pausenzeit – Ladezeit
Vor dem ersten Einsatz muss die PowerRoam 1200 einmal an der Steckdose voll aufgeladen werden. Bei uns an der Haushaltssteckdose zog die PowerRoam 1200 dabei rund 1000 Watt, das informative Display gibt darüber Auskunft, ebenso wie die geschätzte Zeit, bis der Akku geladen ist. Um einer Überhitzung in dem kompakten Gehäuse vorzubeugen, kühlt dabei ein aktiver Kühler deutlich hörbar die PowerRoam 1200. An der Steckdose beträgt die Ladezeit rund 1,5 Stunden, wenn man nur bis 80 Prozent auflädt, ist das in rund 50 Minuten erreicht.
Laut Ugreen soll ein Aufladen mit zwei Ugreen 200-Watt-Solarmodulen in drei Stunden möglich sein. Das könnte realistisch sein, wenn man die Solarmodule mit dem Lauf der Sonne entsprechend nachführt. Da wir davon ausgehen, dass man das in der Praxis kaum machen wird, haben wir nur einmal nachgeführt.
An einem wolkenfreien Maitag hat das Aufladen so rund fünf Stunden gedauert. Mit sieben Stunden dauert es mit der Frühjahrssonne und zeitweise wolkigem Himmel deutlich länger. Die maximal Eingangsleistung betrug dabei 220 Watt.
Mobile Geräte laden ist für eine Powerstation wie die PowerRoam ein leichtes und das Display gibt einem die nötigen Infos, welche Leistung gerade vom angeschlossenen Gerät gezogen wird. Beim iPhone 13 sind das zum Beispiel 11 Watt, einem iPad Pro 25 Watt und einem Macbook Air M1 44 Watt. Das iPhone haben wir dazu über USB-A und das Macbook Air M1 sowie die Apple Watch über USB-C angeschlossen. Maximal kann der PowerRoam 100 Watt über USB-C abgeben. Das ist uns im Test nicht gelungen, das höchste waren 66 Watt mit der großen 145-Watt-Powerbank von Ugreen.
Der gemessene Zuwachs innerhalb 30 Minuten war beim iPhone 13 38 Prozent, dem Macbook Air M1 31 Prozent und beim iPad Pro 38 Prozent. Warum die Werte nicht höher sind, konnten wir beim Blick auf das Display feststellen. Beim Macbook Air M1 drosselte der PowerRoam 1200 ab etwa 70 Prozent Macbook-Air-Akkustand auf rund 22 Watt Ausgangsleistung. Das macht auch durchaus Sinn, weil so die PowerRoam selbst Energie spart. Auch wenn die Ausgangsleistung damit nicht mit einem schnellen Ladegerät mithalten kann, ist sie dem Einsatz entsprechend schnell genug.
Am Campingplatz oder der Hütte am See kommen auch mal Geräte zum Einsatz, die eine Spannung von 230 Volt benötigen. Der PowerRoam will hierfür maximal 1200 Watt zur Verfügung stellen. Wie auch bei den anderen Anschlüssen aktiviert man den Wechselrichter für 230 Volt über einen Taster.
Unser erster Test war mit einem alten Miele-Staubsauger, bis zu knapp 700 Watt konnte der PowerRoam noch Strom liefern. Hat man den Staubsauger höher gedreht, schaltete der PowerRoam ab. Leider auch im sogenannten Turbo-Modus, in dem er die bis zu 2500 Watt liefern soll (nur bei Heizgeräten). Anders mit einem Toaster, da waren knapp 1000 Watt kein Problem. Anscheinend ist die Schutzschaltung der PowerRoam sehr empfindlich. Auch wenn es den Nutzer stört, für die Haltbarkeit der Elektronik ist das positiv. Nicht ganz positiv ist das leichte Fiepen des 230-Volt-Wechselrichters.
Eine so große Powerstation benötigt für die Leistungselektronik natürlich eine aktive Kühlung. Ugreen hat hier anscheinend die Nutzerbeschwerden bei den Mitbewerbern mitgelesen und dem PowerRoam sehr leise Lüfter und eine intelligente Temperatursteuerung verbaut. Man hört in faktisch nur, wenn man den 230-Volt-Wechselrichter einsetzt.
Wie lange hält der Akku?
Apple Watch, iPhone und Co müssen gefühlt permanent an das Ladegerät, eine Powerstation, wie die PowerRoam 1200 ist hier in ihrem Element und versorgt alle Kleingeräte mit Sonnenstrom. Vier Wochen hielt der Akku durch, bis die PowerRoam wieder an die Solar-Panele musste. In der Zeit haben wir 20-mal die iPhones geladen, 10-mal die Apple Watch, 4-mal ein 11 Zoll iPad Pro, einmal ein iPad (8. Gen.), dreimal ein Macbook Air M1 und einmal ein Nuki-Schloss.
Gerade in den letzten 10 Prozent wird die Akkuanzeige ungenauer, was technisch bedingt auch am LiFePO4-Akku liegt. Bei dieser Akkutechnologie kann man die Kapazität nicht einfach messen, sondern sie wird berechnet. Gelegentliches Kalibrieren, also das Resetten und anschließende Entladen und Aufladen, verbessert die Zuverlässigkeit. Mit Verbrauchern, die eine hohe Leistung benötigen, zum Beispiel 230-Volt-Geräte, sollte man bei weniger als 15 Prozent daher mit einer „schnelleren Entladung“ rechnen.

Die Ugreen App ist übersichtlich, Hilfetexte erleichtert das Verstehen der Funktionen.
Thomas Bergbold
Die App-Steuerung
Ugreen bietet zur PowerRoam 1200 auch eine passende iOS-App an. Die Ersteinrichtung geht leicht von der Hand, leider muss man sich bei Ugreen ein Konto anlegen. Eine Verbindung zum PowerRoam 1200 ist entweder über Bluetooth oder WLAN möglich.
In der App wird quasi das Display gespiegelt und es lassen sich die entsprechenden Ausgänge schalten. Benötigt man am 230-Volt-Ausgang den Turbo-Modus für mehr Leistung, aktiviert man diesen auch über die App. Darüber hinaus konfiguriert man über die App den Energiesparmodus mit dem automatischen Ausschalten und spielt Firmware-Updates ein.
Bis dahin macht die App einen guten Eindruck. Düster wird es, wenn man die App ein anderes Mal wieder benutzen möchte, dann stellt man fest, dass die App das PowerRoam wieder vergessen hat und eine erneute Einrichtung nötig ist. Das Schöne ist, das man die App nicht unbedingt benötigt. Wer seine PowerRoam 1200 einmal konfiguriert hat, kann getrost darauf verzichten. Die volle Bedienbarkeit ist dank Taster gegeben, womit man Zeit hat beim Campen die Natur zu genießen.
Ugreen Ladekabel für Apple
Beim Einsatz einer Powerstation sind besonders lange Kabel von Vorteil, bieten sie doch maximale Flexibilität ohne die Powerstation groß rumtragen zu müssen.
UGREEN 100W PD USB-C Kabel

Pro
- robust, günstiger Preis, 100W
Kontra
- keine
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Das 100W USB-C Kabel von Ugreen ist ein modernes Ladekabel für den Ladestandard Power Delivery 3.0. Natürlich unterstützt es auch andere Ladestandards wie QC 4.0/4.0+ und PPS. Der integrierte E-Marker Chip sorgt automatisch dafür, dass Strom und Spannung an die angeschlossenen Geräte angepasst werden. Nach internen Ugreen Tests soll das Kabel mehr als 20.000 Biegungen aushalten. Wird hatten im Outdoor-Einsatz mit diversen Solarpanelen über den Sommer keine Probleme feststellen können.
Das 100-Watt-Kabel ist ein schnelles Ladekabel, beim Datentransfer unterstützt es aber nur maximal 480 Mbps (USB2.0). Der Einsatz in Verbindung mit einem Monitor oder Dock ist daher nicht möglich. Die von uns getestete drei Meter Länge, ist auch besonders praktisch beim Einsatz mit einer Powerstation. Das gibt Flexibilität, wenn man zeitgleich Laden und Arbeiten möchte. Neben drei Metern für günstige 14,99 Euro gibt es das Kabel auch in 0,5, 1 und 2 Meter.
Ugreen USB-C auf Lightning Kabel

Pro
- günstiger Preis, MFI-Zertifiziert, mit 2m sehr lang
Kontra
- kein Kabelbinder im Lieferumfang
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Großzügige zwei Meter lang ist das USB-C- auf Lightning-Kabel von Ugreen. Das ist gerade beim Einsatz im Auto praktisch, wenn das iPad des Sohnes auf der Rücksitzbank mit Strom versorgt werden muss. Die MFI-Zertifizierung von Apple garantiert Kompatibilität zu allen Apple-Lightning-Produkten und die Kompatibilität zu Power Delivery 3.0 eine maximale Ladeleistung von 20 Watt.
Außerdem wird Apple Carplay unterstützt und eine maximale Datenübertragung von 480 Mbps ist möglich. In der Praxis zeigte sich das Ugreen-Kabel sehr zuverlässig und robust. Der Gewebemantel sorgt für eine gute Biegsamkeit, was sich in der Handhabung positiv bemerkbar macht. Mit 17,99 Euro für zwei Meter und 13,99 Euro für einen Meter, hat das USB-C auf Lightning Kabel ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.