Es ist klar, dass Apple mit dem App Store für die iPhones im EU – Raum etwas tun muss, denn die neue EU-Verordnung über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA), die dieses Jahr (am 2. Mai 2023) in Kraft trat, enthält strenge Bestimmungen über den Vertrieb von Apps, Zahlungssysteme und vieles mehr, die auch Apple einhalten muss.
Zu diesen Änderungen gehört, dass in der EU die Installation von Apps erlaubt sein muss, die außerhalb des App Store vertrieben werden, wie etwa App Stores von Drittanbietern oder auch der direkte Download von Apps aus dem Internet oder beides. Wir hatten darüber ausführlich berichtet. Und waren auch in diesem Jahr davon überzeugt, dass Apple mit iOS 17 innerhalb der EU das sogenannten Sideloading der Apps auf dem iPhone erlauben wird, sodass die User iOS-Apps außerhalb des offiziellen App Stores herunterladen und installieren können.
Noch sind in iOS keine Veränderungen erkennbar
Doch noch scheint in dieser Hinsicht nicht viel geschehen zu sein, zumindest bietet die aktuelle Betaversion von iOS 17 bisher kein Sidelaoding, wie 9to5Mac berichtet. Laut Bloomberg würde Apple das Sideloading ausschließlich in Ländern der Europäischen Union erlauben, was 9to5Mac bestätigte, indem es ungenutzten Code in iOS 16 fand, um neue Funktionen basierend auf dem Standort des Nutzers zu beschränken. Andreas Wendker, ein Software-Ingenieur, der Craig Federighi direkt unterstellt ist, und Jeff Robbin, ein Top-Service-Manager bei Apple, der direkt Eddy Cue berichtet, sollten das Sideloading-Projekt bearbeiten.
Craig Federighi äußert sich zu Gesprächen mit der EU
Doch auch während oder kurz nach der WWDC gab es seitens Apple keinen weiteren Hinweis darauf. Es haben aber aber mehrere Apple-Führungskräfte nach der WWDC live an John Grubers “The Talk Show” teilgenommen. Dabei äußerte Craig Federighi während der Aufnahme, man werde ”sicherstellen wollen, dass alles, was wir tun, das Richtige für unsere Kunden ist”, und dass Apple “mit der EU zusammenarbeitet”, um die Einhaltung der Vorschriften zu diskutieren. So dürfte es hier noch etwas Klärungsbedarf geben, doch letztlich wird Apple sich an die EU-Verordnung halten müssen und dies auch irgendwann in diesem Jahr bekannt geben.
9to5Mac glaubt jedenfalls, dass Apple kein großes Aufhebens daraus machen möchte und die Möglichkeit von Apps aus anderen Quellen als dem App Store tatsächlich ausschließlich auf die EU oder allgemein Länder beschränkt, in denen es dazu gezwungen sein wird, denn der App Store ist eine wichtige Einnahmequelle für Apple: Die Entwickler zahlen an Cupertion eine Provision von bis zu 30 Prozent für jeden Verkauf an Apple. Dies würde entsprechend bei der Möglichkeit zum Sideloading oder anderen Quellen für Apps entfernen.