Der Mensch hat einen naturgegebenen Temperatursinn. Maßgeblich über die Thermorezeptoren in der Haut kann er feststellen, wie warm die Umgebung oder ein Gegenstand ist, den er gerade anfasst.
Das reicht in Situationen wie zur ungefähren Erfassung der Raum- oder Außentemperatur meist aus. Beim Fiebermessen möchte man es aber genauer haben. Zudem sind manche Sachen einfach zu heiß: Keiner will ein Stück Fleisch auf dem Grill anfassen, um die Temperatur zu kontrollieren.
Für viele Anwendungen gibt es spezifische Thermometer, smarte Modelle nutzen eine drahtlose Funkverbindung zum iPhone oder iPad und senden die Messdaten via Bluetooth an eine App. Ist das Thermometer kompatibel zu Apple Home, lassen sich auch Aktionen basierend auf der gemessenen Temperatur auslösen: Ist beispielsweise die Temperatur im Wohnzimmer zu hoch, fährt das Smarthome die Jalousien nach unten und aktiviert das Klimagerät. Das können aber bereits Homepod und Homepod Mini, für ganz spezielle Aufgaben haben wir ein breites Testfeld aufgestellt:
Eve Room – Innenraumthermometer

Pro
- E-Ink-Diplay
- kompatibel zu Apple Home
- beherrscht Thread
- stabiles Alu-Gehäuse
Kontra
- Teuer
- Akku hält nur sechs Wochen
Die Münchner Firma Eve liefert schon seit Jahren qualitativ hochwertige Komponenten für Apple Home. Eve Room misst dabei nicht nur die Innentemperatur des Raumes, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und gibt Hinweise auf die aktuelle Schadstoffkonzentration.
Die Messdaten zeigt das Gerät übersichtlich auf seinem gut ablesbaren E-Ink-Display als auch über Apples Home-App oder die Eve-App auf jedem iOS-Gerät. Fernzugriff auf Eve Room von unterwegs besteht allerdings nur, sofern zu Hause über ein Apple TV, Homepod oder Homepod Mini eine Steuerzentrale eingerichtet ist.
Der Akku muss nach rund sechs Wochen per USB nachgeladen werden. Eve Room beherrscht neben Bluetooth den neuen Funkstandard Thread und kann mit anderen Komponenten von Apple Home und Eve abhängig von der gemessenen Temperatur interagieren wie dem Heizkörperthermostat oder dem Jalousienmotor. Entsprechende Automatismen lassen sich vorwiegend über die Eve-App schnell erstellen.
Qingping Innenraum-Thermometer

Pro
- Günstiger Preis
- E-Ink-Display
- mehrere Aufstelloptionen
- Batterie läuft bis acht Monate
Kontra
- Kunststoffgehäuse
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Die deutlich günstigere Alternative ist das Innenraum-Thermometer von Qingping. Es lässt sich ebenso in Apple Home einbinden und unterstützt neben Bluetooth den Funkstandard Thread. Es misst neben der Innenraumtemperatur auch die Luftfeuchtigkeit.
Das Gerät lässt sich hinstellen, an die Wand kleben und hält an metallenen Oberflächen magnetisch. Es fügt sich durch sein schlichtes Äußeres gut in den Wohnraum ein und verfügt über ein kontraststarkes E-ink-Display. Die eingelegte Knopfbatterie CR2430 soll laut Hersteller das Thermometer bis zu acht Monate mit Energie versorgen, bevor sie erneuert werden muss.
Die Messdaten lassen sich über die Apple Home-App oder die App des Herstellers abrufen. Fernzugriff funktioniert nur über das Einrichten einer Steuerzentrale. Über Apple Home lassen sich Interaktionen mit anderen Komponenten im Smarthome erstellen.
Eve Weather Außenthermometer

Pro
- E-Ink-Display
- Batterie läuft bis ein Jahr
- stabiles Alu-Gehäuse
- beherrscht Apple Home und Thread
Kontra
- Hoher Preis
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Eve stellt mit Eve Weather auch ein Gerät für Draußen bereit. Es misst neben der Außentemperatur auch die Luftfeuchtigkeit. Über den gemessenen Luftdruck ermittelt Eve zudem den zu erwartenden lokalen Wettertrend der nächsten zwölf Stunden und zeigt diesen als Symbol auf seinem E-Ink-Display an. Eve Weather ist wasserdicht und lässt sich mit einer Knopfbatterie CR2450 ein Jahr lang im Außenbereich aufgestellt oder an der Wand hängend betreiben.
Die gemessenen Daten übermittelt das Gerät via Bluetooth oder Thread an die Apple Home-App oder die Eve-App, mit Steuerzentrale auch unterwegs. Nutzer berichten aber von gelegentlichen Verbindungsproblemen zwischen Eve Weather und dem iPhone über Bluetooth, wenn zu viele Wände oder eine zu lange Funkstrecke dazwischen liegen. Dank Kompatibilität zu Apple Home lassen sich weitere Aktionen mit anderen Komponenten im Smarthome erstellen.
Netatmo Wetterstation für Smartphone

Pro
- Stabiles Gehäuse
- ausgereifte App
- Zugriff unterwegs auch ohne Steuerzentrale
Kontra
- Hoher Preis
- kein eigenes Display
- nur noch als Kombi für drinnen und draußen erhältlich
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Eine Kombination aus zwei Modulen für Innen und draußen bietet der französische Anbieter Netatmo. Im Außenbereich misst Netatmo die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit sowie innen zusätzlich noch den Luftdruck, den Geräuschpegel sowie die Luftqualität. Die Wettervorhersage liefert ein externes Wetterbüro.
Die Sensoren besitzen kein eigenes Display, die Messdaten müssen also über ein iOS-Gerät abgefragt werden. Benachrichtigungen wie etwa bei Frost, um die Pflanzen rechtzeitig in Haus zu holen, lassen sich einfach programmieren. Netatmo ist kompatibel zu Apple Home, lässt sich über sein WLAN-Modul aber auch ohne Steuerzentrale über die Netatmo-App von unterwegs abrufen.
Withings Thermo

Pro
- Hygienisch Fiebermessen
- liegt gut in der Hand
- Batterien halten bis zu zwei Jahre
Kontra
- Messfehler durch Fehlbedienung leicht möglich
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Das Fieberthermometer des französischen Herstellers Withings misst die Körpertemperatur mithilfe von Infrarotsensoren an der Schläfenarterie. Dafür ist kein Hautkontakt erforderlich, das Gerät wird einfach etwa einen Zentimeter vor die Stirn gehalten. Die Reinigung nach dem Messen entfällt also.
Die Messgenauigkeit wurde klinisch validiert, das Gerät zeigt nach der Messung auf seinem kleinen Display, ob die Person Fieber hat oder nicht. Parallel werden die Messdaten via Buletooth oder WLAN in der Withings-App gespeichert. Die App unterscheidet beim Speichern die Messwerte von bis zu acht Personen, sodass sich individuelle Fieberverläufe dokumentieren lassen. Batterien halten das Gerät bis zu zwei Jahre lang betriebsbereit. Messfehler sind allerdings leicht möglich, wenn das Gerät nicht exakt bedient wird.
Meater+

Pro
- Komplett ohne Kabel
- integrierte Ladestation
Kontra
- Kein Display
- teuer
- keine einzeln hinzu kaufbaren Sensoren
Engagierte Hobbyköche messen auf dem Grill, im Backofen oder in der Pfanne gerne die Kerntemperatur in Steak, Braten, Geflügel oder Fisch, um den Garprozess zu überwachen und das Gargut saftig zu halten. Das Fleischthermometer von Meater misst komplett kabellos sowohl die Kerntemperatur als auch die Umgebungstemperatur des Garguts.
Die bleistiftähnliche Sonde wird direkt in das Gargut gesteckt und die Temperatur via Bluetooth an die App auf dem iPhone oder die Apple Watch gesendet. Ist das Grillgut fertig, gibt es eine Mitteilung. Der Sensor besteht aus Edelstahl und Keramik und ist praktischerweise spülmaschinengeeignet. Wer mehr Messsensoren benötigt und ein eigenes Display zur Garüberwachung praktischer findet, kann zum teureren Meater Block greifen.
iGrill Mini

Pro
- Günstig
- LED-Display
Kontra
- Messfühler kabelgebunden
- nur ein Messfühler abschliessbar
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Nur rund die Hälfe kostet der Weber iGrill Mini. Dafür muss der Hobbykoch mit einem Messfühler vorliebnehmen, der nicht drahtlos, sondern per Kabel mit dem eigentlichen Grillthermometer verbunden ist. Trotzdem kann der Deckel vom Grill oder der Pfanne selbstverständlich geschlossen bleiben.
Von Vorteil ist die LED am Thermometer selbst, daran erkennt der Anwender auch ohne iPhone in der Hand anhand der Farbe, wie weit der Garvorgang fortgeschritten ist. Ist die gewünschte Kerntemperatur erreicht und das Gargut servierfertig, erfolgt via Bluetooth eine Mitteilung an das iPhone.
Das Gerät funktioniert rund 150 Stunden mit einer Knopfbatterie CR2032. Wem der eine Messfühler im Kochalltag zu wenig ist: sowohl der Weber iGrill 2 als auch der Weber Connect Smart Grilling Hub bieten Anschluss von bis zu vier Messfühlern.
Blue Connect

Pro
- Kein eigenes Display
- sendet Messwerte direkt ans iPhone
- misst zusätzlich noch pH und Redox
Kontra
- Teuer
- Sensoren müssen nach zwei Jahren ausgetauscht werden
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Wer wüsste nicht gerne vor dem Betreten des Pools, ob das Badewasser angenehm warm oder eiskalt ist? Manche Poolbesitzer heizen auch mit Solarmatten etwas nach und möchten die Wirkung auf die Wassertemperatur beobachten.
Gerade im Sommer kann eine ständig hohe Wassertemperatur auch ein wertvoller Hinweis für eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Wasserhygiene sein, damit das Poolwasser nicht plötzlich „kippt“. Das Poolthermometer von Blue Connect schwimmt ständig im Pool mit, ermittelt mit seinem Sensor die Temperatur und übermittelt sie an die App des Herstellers auf dem iPhone.
Der bequeme Spaß hat seinen Preis, denn das Gerät hat noch mehrere Sensoren integriert und misst neben der Temperatur auch den pH-Wert und die Wirksamkeit der Wasserdesinfektion (Redox-Wert). Die Sensoren dafür müssen jedoch alle zwei Jahre teuer ausgetauscht werden.
Inkbird IBS-P01R Pool-Thermometer

Pro
- Günstige Lösung
- eigenes Display
- auch als Version mit App erhältlich
Kontra
- Einfache Version ohne App
- vier Batterien notwendig
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Deutlich günstiger ist die Lösung der Firma Inkbird. Das Poolthermometer IBS-P01R zeigt die Wassertemperatur sowohl auf seinem kleinen Display an der Oberseite des Sensors, sendet sie aber auch auf ein separates Display, das beispielsweise im Wohnzimmer stehen kann und dort zusätzlich auch die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anzeigt.
Insgesamt brauchen Sender und Display vier AAA-Batterien. Die etwas teurere Variante ist flexibler, denn sie baut über das mit gelieferte Wifi-Gateway IBS-M2 eine Verbindung zum iPhone und der Hersteller-App auf. Hier lässt sich dann auch ein Temperaturbereich einstellen. Wird der über- oder unterschritten, erscheint eine Mitteilung auf der App.