Möchten Sie einen Blick in die Zukunft werfen? Adobe macht es möglich – zumindest fühlt es sich so an. Die “Generative Füllung” ist derzeit in aller Munde, immerhin können Sie Ihre Bilder auf völlig neue Art und Weise bearbeiten oder manipulieren. Sehen Sie selbst! Die leeren Bereiche wurden von Photoshops künstlicher Intelligenz erstellt. Nie war es einfacher, Bilder im Hochkantformat ins Querformat zu verwandeln:


Wir haben die Photoshop-Beta bereits seit mehreren Wochen in Gebrauch – und werden fast täglich davon überrascht. Die Ergebnisse sind teils einfach zu realistisch, aber teils auch zu komisch, da sie nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die KI und beantworten die Fragen aller Fragen:
- Wie gut ist die KI wirklich?
- Wofür ist sie im Alltag wirklich zu gebrauchen?
- Wann stößt sie an Ihre Grenzen?
- Ist diese Art der künstlichen Intelligenz nicht gefährlich?
Photoshop-Beta installieren und nutzen – so geht’s

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Wenn auch Sie die Photoshop-Beta installieren möchten, benötigen Sie dafür eine gültige Lizenz zur Adobe Creative Cloud (aktuell für nur 75 Euro statt 743 Euro!) und eine aktive Internetverbindung, da die Funktion “Generative Füllung” Cloud-Verarbeitung erfordert.
Sofern Sie eine Lizenz haben, öffnen Sie die Creative Cloud und wählen Sie in der linken Reiterleise “Beta Apps”. Wählen Sie diese aus, können Sie anschließend die Photoshop-Beta installieren und sofort nutzen!
Was kann die Photoshop-KI gut – und was schlecht?
Die KI spart Zeit. Viel Zeit! Sie retuschiert störende Bildelemente weg, ermöglicht neue Perspektiven und schafft neue Dinge – und das alles via Textbefehl. Dieser muss aktuell zwar (noch) auf Englisch erteilt werden, doch die Möglichkeiten damit sind grenzenlos. Sie wählen einfach mit dem entsprechenden Auswahl-Werkzeug (Shortcut: M) einen Bereich, in dem die KI ihre Arbeit verrichten soll.

So funktioniert die Generative Füllung der Photoshop-KI
Simon Lohmann
Photoshop erstellt Ihnen anschließend drei verschiedene Varianten, aus denen Sie auswählen können.

Drei verschiedene Varianten der Photoshop KI
Simon Lohmann
KI im Praxis-Test
Auf den ersten Blick scheint es sich hierbei um ein normales Bild zu handeln. Auf den zweiten fallen kleinere Unstimmigkeiten auf, wie etwa die Türgriffe oder das Hausfenster im Hintergrund.


Sie haben Schloss Neuschwanstein nur Hochkant fotografiert? Kein Problem, Photoshop erstellt den Rest.


Die Ergebnisse haben natürlich nichts mit der Realität zu tun. Jeder, der die Umgebung von Schloss Neuschwanstein kennt, wird erkennen, dass die von der KI erstellten Inhalte künstlich sind – eine Bildmanipulation.
Grenzen der KI
Große Probleme hat Photoshop noch mit Menschen und Tieren. Während der Hund recht realistisch aussieht, fällt beim Gesicht des Mannes direkt auf, dass hier etwas nicht stimmt:


Auch Hände stellen für Photoshop ein Problem dar. Die Finger sind häufig verzerrt und wirken unnatürlich:

Hände stellen für die Photoshop-KI noch Probleme
dar : Links das Original, rechts die KI-Version.Amanda Frank
Realistische Texturen und großflächig erstellte KI-Inhalte können ebenfalls problematisch sein. Das hängt ganz vom Motiv ab: Während die KI mit Bildern aus der Natur gut umgehen kann, ist Architektur anscheinend komplizierter:

Photoshop hat Probleme, eine realistische Umgebung zu erzeugen
Lukas Souza
Lesetipp: Kann KI Sie täuschen? Finden Sie alle Fehler im Bild?
Am leichtesten bemerkt man das Werk der KI, wenn man das Originalbild kennt. Wie etwa die von uns fotografierten Sonnenblumen. Kleinere Veränderungen sind der Schlüssel zum Erfolg – oder hätten Sie bemerkt, dass wir das Bild lediglich um wenige Pixel erweitert haben? Besonders praktisch erweist sich die KI in einem solchen Fall, möchte man ein 3:2-Bild in ein 16:9-Foto verwandeln.


Bei einem weiteren Test haben wir das Bild eines Kirchturms (links) beschnitten (Mitte), sodass Photoshop den Turm rekonstruieren sollte (rechts). Bis auf die Kirchturmuhr müssen wir feststellen: Das Ergebnis kann sich durchaus blicken lassen!

Photoshop-KI entwirft einen Kirchturm
Simon Lohmann
Regeln der Photoshop-KI
Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Zum Glück weiß Adobe, dass man mit solcher KI großen Schaden anrichten kann, weshalb es jede Menge Regeln gibt. Damit möchte Adobe “die hohe Qualität der kreativen Inhalte” aufrechterhalten. Wer die Nutzerrichtlinien zur Adobe Generative AI Beta nicht befolgt oder gar betrügerische oder schädliche Absichten hegt, riskiert eine Sperrung des Accounts.
Darüber hinaus verbietet Adobe die Verwendung der generative KI-Funktionen zur Herstellung kritischer Inhalte, wie etwa:
- Pornografisches Material oder explizite Nacktheit
- Hasserfüllte oder äußerst anstößige Inhalte, die eine Gruppe aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, nationalen Herkunft, Religion, einer schweren Krankheit oder Behinderung, des Geschlechts, des Alters oder der sexuellen Orientierung angreifen oder entmenschlichen
- Grafische Gewalt oder Blut
- Die Förderung, Verherrlichung oder Androhung von Gewalt
- Illegale Aktivitäten oder Waren
- Selbstverletzung oder die Förderung von Selbstverletzung
- Darstellungen von nackten Minderjährigen oder Minderjährigen in sexueller Weise
- Förderung von Terrorismus oder gewalttätigem Extremismus
- Verbreitung irreführender, betrügerischer oder täuschender Inhalte, die zu realem Schaden führen könnten
- Personenbezogene oder private Informationen anderer (wie vollständiger Name, Privatadresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Ausweisdaten oder andere Informationen, die sich auf eine identifizierbare Person beziehen)