Die Festival-Saison ist in vollem Gange und während Besucher:innen sich austoben, sorgt ein Apple-Feature bei Einsatzkräften für Missmut. Beim Bonnaroo-Festival, das vor einigen Tagen im Ort Manchester im amerikanischen Bundesstaat Tennessee stattgefunden hat, hat sich die Anzahl der falschen Notrufe gegenüber den Jahren zuvor grob verfünffacht (via 9to5mac).
Schuld sei die Unfallerkennung, die als Teil der Notruf-SOS-Funktion mit dem iPhone 14 (Pro) eingeführt wurde und in erster Linie dafür gedacht ist, bei (schweren) Autounfällen ohne Zutun von Beteiligten den Notruf zu wählen – was in den meisten Fällen hervorragend funktioniert.
Konkret heißt es beim Bonnaroo-Festival: Dem örtlichen Polizei-Chef zufolge hätten „tanzende und feiernde Festival-Gänger:innen“ unwissentlich Notrufe abgesetzt, die die Lage für die Einsatzkräfte beim Festival mit 80.000 Besucher:innen unnötig erschwerte.
Zusammenarbeit mit Apple
Noch während des Festivals haben sich die Behörden mit Apple in Verbindung gesetzt, um an einer Lösung zu arbeiten. Apple habe angeboten, Entwickler:innen zum Festival zu schicken, um die Fehlerursache zu diagnostizieren. Stattdessen habe man das Problem telefonisch klären können: Die Polizei verschickte eine Nachricht – vermutlich über Cell Broadcast –, in denen Besucher:innen darum gebeten wurden, die Funktion für die Dauer des Festivals auszuschalten. Diese Maßnahme allein habe die Anzahl der eingehenden falschen Notrufe um 40 bis 60 Prozent gesenkt.
Immer wieder Ärger mit dem Notruf
Es ist nicht das erste Mal, dass Berichte über falsche Notrufe im Zusammenhang mit der Unfallerkennung auftauchen: Bereits kurz nach der Einführung der Funktion kam es zu falschen Notrufen aus Vergnügungsparks, auch im Winter gab es etliche Berichte aus Skigebieten, als die Unfallerkennung die Fliehkräfte bei der Abfahrt fälschlicherweise als Autounfall erkannte (auch in Japan).
Die Problemlösung erweist sich als schwierig: Bereits im Oktober 2022 erklärte Apple gegenüber „Tech Crunch“, dass der zugrundeliegende Algorithmus sehr dynamisch sei und die Entscheidung über Unfall oder nicht aufgrund verschiedener Fakturen gefällt werde: Geschwindigkeitsänderung, Aufprallkraft, Druckänderung, Geräuschpegel und mehr.
Während es aus Deutschland kaum solche Meldungen gibt, ist es sicherlich nicht verkehrt, zumindest bei Festivals und ähnlichen risikoarmen Aktivitäten darauf zu achten, die Unfallerkennung abzuschalten. Wie Sie das tun, erfahren Sie in unserem Artikel.
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