Erkundet man als Tourist eine unbekannte Großstadt, kommt kaum noch jemand ohne Karten-App wie Apple Karten oder Google Maps aus. Zu praktisch ist die Navigation mit den nützlichen Apps, Stadtpläne aus Papier nutzt niemand mehr.
Es geht aber noch eine Stufe besser als per Routenplaner: Sowohl Apple als auch Google haben seit einigen Jahren AR-Funktionen integriert, die den Weg ins Kamerabild einblenden – wie es auch bereits einige Autos bieten. Apple hatte bei der Einführung unter iOS 15 allerdings nur sehr wenige Städte unterstützt. Die Zahl der unterstützen Städte wurde aber nun stark erweitert und auch vier deutsche Städte (Berlin, Frankfurt, Hamburg und München) können nun per AR erkundet werden.
Vor allem, wenn Sie die Aufschriften auf den Straßenschildern nicht lesen können, etwa in Tokio oder in Seoul, ist die neue AR-Funktion nützlich: Statt Unbekannte nach dem Weg zu fragen (die oft selbst herumirrende Touristen sind) können Sie sich den Weg live im Kamerabild anzeigen lassen.
Typisch für AR: Wendet man Augmented Reality ist in der Praxis an, ist dies nach kurzer Gewöhnung völlig unspektakulär, aber äußerst praktisch. Ein Paradebeispiel für die Funktionalität sind diese Funktionen, die Apple und Google in Karten und Google Maps integriert haben. AR unterstützt Apples Karten, seit iOS 15 gibt es hier viele Verbesserungen. Unterstützt werden alle iPhones ab den Modellen XS und XR.
AR-Funktion in Apple Karten
Die Funktion steht in Apples App Karten zur Verfügung, sobald Sie eine Route für Fußgänger ausgewählt haben. In der Routen-Ansicht sehen Sie dann oben rechts unter den Symbolen für Kartenansicht und Ortung ein kleines Kreissymbol.

Zur Aktivierung tippt man auf das kleine Kreissymbol oben rechts.
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Tippen Sie nun auf das Symbol startet die AR-Funktion, die auf der Kamera-App basiert. Als einen ersten Schritt sehen Sie nun die Aufforderung „iPhone Richtung Gebäude halten“. Das AR-System muss nämlich zuerst die Umgebung erkennen. Sie richten dazu die Kamera auf Gebäude in der Umgebung, die das System erfasst werden und als Referenzpunkt verwendet. Nachteil: Bei Dunkelheit kann es hier zu Problemen kommen und die Orientierung kann ein paar Sekunden dauern.

Sie müssen einfach nur dem Pfeil folgen
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Das Prinzip: Während einer Routenführung erhalten Sie nicht umständliche Anweisungen wie „Links abbiegen auf die Straße“, sondern das Kamerabild zeigt einen virtuellen Richtungspfeil, dem Sie nur folgen müssen. Teilweise blendet das System auch Straßennamen an.
Das funktioniert viel eindeutiger als mit der Kompassfunktion, da sich der Pfeil in Echtzeit an die Umgebung anpasst – etwa wenn Sie das iPhone bewegen. Das ist aber nur für die aktuelle Orientierung an einem Standort gedacht. Schon aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Funktion nicht im Gehen nutzen.
AR-Funktion in Google Maps
Apple hat diese AR-Funktion allerdings nicht exklusiv. Die gleiche Funktion steht über die iOS-App Google App Maps schon länger zur Verfügung, sowohl unter Androids als auch iOS. Auch hier kann man in der Routenansicht diese Sonder-Funktion aktivierten. Bei Google nennt sich die Funktion „Live View“.

Bei Google Maps tippen Sie auf den Button “LIve View”
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Auch bei Google muss die App dann zuerst Gebäude in der Umgebung scannen. Verfügbar ist die Funktion in allen Regionen mit guter Street-View-Abdeckung, also so gut wie allen größeren Städten. Wie bei Karten muss in Google Maps die Mobilitätsform „Zu Fuß“ ausgewählt sein, für Autos und Fahrräder ist das System auch bei Google nicht gedacht.

Die Funktionen ähneln sich in beiden Apps stark
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Die Funktionsweise ist fast identisch, sogar die Pfeile und eingeblendeten Straßennamen sind sich zum Verwechseln ähnlich.
Pluspunkt: In den Städten London, Los Angeles, New York City, Paris, San Francisco und Tokio kann man sich mit Google Maps sogar Sehenswürdigkeiten anzeigen lassen. Man aktiviert die Kamera und erhält im Kamerabild Informationen zu bestimmten Sehenswürdigkeiten angezeigt.
Akkuverbrauch als Problem
Auf was Sie bei der Nutzung allerdings achten sollte, ist der Akkuverbrauch. Für eine Dauernutzung belastet die Funktion aber den Akku zu stark – das betrifft beide Apps. Nicht ohne Grund wird die Funktion deshalb nur bei Schräghalten des iPhones aktiv, Sie können so den Modus schnell stoppen und wieder starten. Bei Google Maps wird man zudem durch eine Vibration vom Erreichen eines Wegpunktes informiert.
In diesen Städten wird AR-Navigation von Apple unterstützt:
(davon in Deutschland in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München)
Amsterdam, Niederlande
Anchorage, AK
Andorra
Atlanta, GA
Auckland, Neuseeland
Austin, TX
Baltimore, MD
Basel, Schweiz
Berlin, Deutschland
Boston, MA
Brüssel, Belgien
Charlotte, NC
Chiba-Stadt, Japan
Chicago, IL
Dallas, TX
Denver, CO
Detroit, MI
Edinburgh, Schottland
Frankfurt, Deutschland
Fukuoka, Japan
Genf, Schweiz
Gibraltar
Hamburg, Deutschland
Hiroshima, Japan
Houston, TX
Hyogo, Japan
Kanagawa, Japan
Kanazawa, Japan
Kansas-Stadt, MO
Kawasaki Stadt, Japan
Kobe Stadt, Japan
Kyoto, Japan
Las Vegas, NV
Liechtenstein
Lille, Frankreich
London, Vereinigtes Königreich
Los Angeles, CA
Luxemburg
Lyon, Frankreich
Marseille, Frankreich
Melbourne, Australien
Memphis, TN
Miami, FL
Milwaukee, WI
Minneapolis, MN
Montréal, Kanada
München, Deutschland
Nagoya, Japan
Nashville, TN
New York, NY
Nizza, Frankreich
Niigata, Japan
Oahu, HI
Osaka, Japan
Paris, Frankreich
Philadelphia, PA
Phoenix, AZ
Portland, OR
Rotterdam, Niederlande
Sagamihara, Japan
Saitama Stadt, Japan
Sakai Stadt, Japan
Salt Lake City, UT
San Diego, CA
San Francisco Bay Area, CA
San Juan, Puerto Rico
San Marino
Sapporo, Japan
Seattle, WA
Sendai, Japan
Shizuoka Stadt, Japan
Singapur
St. Louis, MO
Sydney, Australien
Takamatsu, Japan
Tel Aviv, Israel
Tokio, Japan
Toronto, Kanada
Turin, Italien
Vancouver, Kanada
Washington, DC
Wellington, Neuseeland
Yokohama, Japan
Zürich, Schweiz