Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Die Sommerferien stehen an – und alle drehen durch. Damit sind nicht die Anbieter von Dienstleistungen und Unterkünften in Touristenorten gemeint, die nach drei mageren Jahren kräftig an der Preisschraube drehen, oder Reisende, die wirklich jeden Preis zahlen, als wäre es der letzte Urlaub. Nein, es ist die Gerüchteküche, die wie jedes Jahr in den letzten Wochen vor der iPhone-Vorstellung wieder hochkocht.
Apple bereitet sich wieder auf rund 200 Millionen Verkäufe in den nächsten Monaten vor, die Lieferkette ist lang und komplex, nicht alles kann geheim bleiben. Nicht einmal alles darf geheim bleiben, so wissen Hüllenhersteller schon heute definitiv über die Maße Bescheid, die iPhone 15 und 15 Pro aufweisen werden, die Hüllen sollen ja exakt passen.
Und doch ist nicht jedes Gerücht ernst zu nehmen. Diese Woche hatten wir etwa über neue Farben berichtet, nicht zum ersten Mal war dunkelrot für das iPhone 15 Pro aufgekommen. Wie das genau aussieht, werden wir vermutlich erst wissen, wenn wir das neue Gerät in Augenschein nehmen können. Bilder müssen nicht einmal bewusst lügen, um einen unzureichenden Eindruck vom Schimmern des Dunkelrots zu geben.
Gestern erst kursierte die Meldung, Apple würde die Kapazitäten der Akkus im iPhone in diesem Jahr kräftig erhöhen, was wir nur allzu gerne glauben würden, denn die Batterie ist bekanntlich immer zu Unzeit leer und eine Powerbank oder ein leichtes Ladegerät gehören beinahe zur Grundausstattung, verlässt man das Haus länger als nur für ein paar Stunden. Zwischen 11 und 18 Prozent mehr Ladung sollen die Batterien fassen, was sich in mehreren Stunden an Laufzeitverlängerung niederschlagen würde.
Wie könnte Apple das erreichen? Die Batterietechnik macht Jahr für Jahr Fortschritte, entscheidende Sprünge würden aber erst mit völlig neuen Technologien wie SALD anstehen – diese will die Speicherdichte deutlich erhöhen, indem die Speicherschichten ultradünn werden und sich viele davon übereinander stapeln lassen. Dann würden wir aber von einer Vervielfachung der Ladekapazität sprechen.
Eine andere Möglichkeit: Die Batterien werden etwas größer, in ihren räumlichen Maßen. Apple müsste dafür also Platz im Inneren des iPhones freiräumen. Das passiert nicht mit Verzicht auf Komponenten, aber mit deren Schrumpfung. Auch das gelingt Apple Jahr für Jahr, aber passiert das heuer auch im erforderlichen Maße?
So ist die dritte Möglichkeit die wahrscheinlichste: Die kolportieren Zahlen sind übertrieben, vielleicht sogar völlig überzogen. Wie unsere Kollegen der Macworld berichten, rudert nun auch die Quelle des windigen Gerüchts zurück, die Zahlen sollte man mit Vorsicht behandeln. Was so viel heißt wie: an dem Gerücht ist eher nichts dran. Wir werden weiter kompakte Powerbanks und mobile Ladegeräte mit uns herumschleppen müssen – wenigstens bekommen wir dank USB-C leichter an Kabel, um unser fast leeres iPhone 15 Pro in dunkelrot mit frischer Energie versorgen zu können.