Threads ist eine neue App vom Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta, die als textbasierter Ableger von Instagram entwickelt wurde. Wenn das für Sie nach einem weiteren Versuch klingt, von den Turbulenzen bei Twitter zu profitieren, wie man es bei Bluesky, Mastodon oder Post kennt, dann haben Sie recht.
App und Dienst hatte Meta bereits vor einigen Monaten angekündigt, viele Prominenten und Influencern haben Threads getestet. Sie können jetzt die App im App Store herunterladen, bisher war da nur ein Platzhalter für Vorbestellungen verfügbar.
Die App ist so konzipiert, dass sie von einem der beliebtesten Dienste von Meta, nämlich Instagram, unterstützt wird, wobei eine starke Integration zwischen den beiden Diensten erfolgt. Threads wird in den App-Stores als “eine Instagram-App” bezeichnet, und die Nutzer melden sich mit einem Instagram-Konto an, mit dem sie dann ganz einfach allen Konten folgen können, denen sie auf Instagram folgen. Wenn Sie auf Instagram verifiziert sind, wird das auch übertragen.
Sie können Texte mit bis zu 500 Zeichen posten – kürzer als die neuen Twitter-Beschränkungen, aber viel länger als die alte 280-Zeichen-Beschränkung – sowie Fotos, Links und Videos mit einer Länge von bis zu 5 Minuten.
Datenschutz verhindert Threads in der EU
Es gibt aber einen gewaltigen Haken: Zwar ist die App in 100 Ländern verfügbar, aber nicht in der Europäischen Union. Meta streitet seit einiger Zeit im mit der EU über Datenschutzgesetze, Threads erfüllt die Anforderungen der EU offenbar nicht.
Ein Blick auf das App Privacy Label im App Store macht klar, warum das so ist: Instagram (d.h. Meta) sammelt tonnenweise Daten, die mit Ihnen in Verbindung gebracht werden können, darunter offensichtliche Dinge wie Nutzungsdaten und Diagnosen, aber auch Finanzinformationen, Kontaktinformationen, Kaufhistorie, Gesundheits- und Fitnessdaten und vieles mehr. Apple hat zwar Schutzmechanismen eingerichtet, damit einige dieser Daten auf freiwilliger Basis erhoben werden können, aber es genügt zu sagen, dass Threads die Nutzer in großem Umfang trackt, vielleicht sogar mehr als die meisten großen sozialen Netzwerke.

Foundry
Meta hat versprochen, das ActivityPub-Protokoll zu unterstützen, das gleiche dezentralisierte Netzwerkprotokoll, das auch von Mastodon verwendet wird. Der Leiter von Instagram, Adam Mosseri, erklärte, dass es kommen wird, aber nicht rechtzeitig zur Markteinführung: “Wir waren nicht in der Lage, es zur Markteinführung fertigzustellen, da es eine Reihe von Komplikationen gibt, die mit einem dezentralen Netzwerk einhergehen, aber es wird kommen.” Eines Tages wird man Theads nutzen können, um auf das “Fediversum” zuzugreifen, aber im Moment ist Threads genau das, was es zu sein vorgibt: “eine Instagram-App.”
Dieser Artikel ist zuerst auf Macworld.com erschienen und wurde aus dem Englischen übersetzt