Kaum einer App hat Apple auf der WWDC-Bühne und auf der Übersichtsseite so viel Aufmerksamkeit gewidmet wie iMessage oder Nachrichten, wie die App auf deutschen iPhones heißt. Neben den angekündigten Neuigkeiten haben wir in der App ein paar versteckte, aber auch nette Features gefunden.
Neue App-Ansicht
Seit iOS 10 gibt es die sogenannten iMessage-Apps, eigentlich App-Erweiterungen, die manche Funktionen an den Messanger von Apple anpassen. Diese waren meist in den unteren Reiter im Bildschirm eingeblendet, man könnte dort noch nach rechts scrollen, um zu anderen Apps zu gelangen.
Dieser App-Reiter verschwindet nun aus iMessages komplett, und versteckt sich hinter dem Plussymbol links unten neben der neuen Sprechblase. Dadurch gewinnt der Text mehr Platz, nach dem Einblenden von der App-Ansicht haben einzelne Erweiterungen aber mehr Platz am Bildschirm und können so besser gefunden werden.

Die App-Ansicht in iOS 16.
Halyna Kubiv

Die App-Ansicht unter iOS 17
Halyna Kubiv
Das System sortiert zudem die App-Erweiterungen nach deren tatsächlichem Nutzen: Zunächst kommen die meistgebrauchten, erst auf der zweiten Seite installierte, aber längst vergessene iMessage-Apps. Zudem blendet sich in der neuen Sprechblase die App-Erweiterung, die man zuletzt verwendet hat. So kann man schnell auf die Lieblingsfunktion zugreifen.
Bei der Foto-Erweiterung blendet sich seit der dritten Beta von iOS 17 nicht das Symbol der App ein, sondern das zuletzt gemachte Foto in der Fotomediathek.
Das Verstecken des App-Reiters in iMessages mutet fast so an, als ob Apple die App-Erweiterungen für iMessages, zumindest für die Dritt-Entwickler langsam sterben lässt. Denn etwas, das man noch aus dem Kontextmenü aufrufen muss, ist zur Vergessenheit verdammt.
Wegbegleitung
Wegbegleitung ist nicht gleich Standortnachverfolgung, bei der Funktion blendet sich erst gar kein Standort ein. Die Funktion ist dafür da, jemanden aus der Familie, vom Freundes- oder Bekanntenkreis zu informieren, dass man gerade unterwegs ist oder sicher zu seinem Zielort angekommen ist.
So schalten Sie die Wegbegleitung ein:
- Tippen Sie auf das Pluszeichen neben Fenster für neue Nachricht an den gewünschten Kontakt.
- Wählen Sie aus der Liste der App-Erweiterungen das Symbol mit schwarzen Haken auf dem gelben Hintergrund.
- Man kann die Nachricht mit der Wegbegleitung gleich abschicken, das System setzt ungefähr eine Stunde als eine Ankunftszeit ein. Nach Wunsch kann man sie vorzeitig beenden und so benachrichtigen, dass man sicher angekommen ist.

Die Wegbegleitung ist ein digitales Mittel, jemanden wissen zu lassen, dass man sicher angekommen ist.
Halyna Kubiv

So kann man wissen, wo sich die Person ungefähr befindet, und ob sie angekommen ist.
Halyna Kubiv

Im Falle der Fälle kann die Bezugsperson noch den Standort des iPhones herausfinden.
Halyna Kubiv
Alle ungelesenen Nachrichten auf einmal sehen
Eine solche Funktion hat beispielsweise Slack: Meldet man sich in einem belebten Kanal wieder an, sieht man im Fenster der App, wie viele ungelesene Nachrichten man ungefähr vorfindet. Mit einem Tipp darauf springt man zu der ältesten ungelesenen Nachricht und muss so nicht erratisch scrollen, um die komplette Konversation zu lesen.
Etwas Ähnliches, obwohl nicht so ganz auffälliges, hat nun iMessage: In einer Konversation mit vielen ungelesenen Nachrichten zeigt sich ein grauer Pfeil nach oben. Damit springt man automatisch zu der ersten ungelesenen Nachricht.
Besser suchen
iOS 17 bringt eine ähnlich ausgefeilte Suche für iMessage, wie sie in der Fotomediathek seit Jahren gegeben ist. Man kann einzelne Kontakte mit Stichworten kombinieren und so den entsprechenden Satz finden.
Sprachnachrichten transkribieren und schneller abhören
Wer Sprachnachrichten hasst, kann seine Kontakte dezent auf iMessage umsteigen lassen. Denn Apple hat sich für die Audio-Messages was Feines überlegt: Das System erkennt die Sprache und transkribiert den Ton automatisch, der Text blendet sich direkt unter einer Sprachnachricht ein. Dazu kommt in iOS 17 eine neue Option, Sparchnachrichten bis zu zweifach schneller abspielen zu lassen. Dafür muss man nur den Play-Knopf etwas fester drücken, dann erscheint ein Kontextmenü mit den möglichen Abspielgeschwindigkeiten.
Sticker
Die Sticker-Packs gibt es in Nachrichten schon länger, eine entsprechende Schnittstelle steht den Developern seit iOS 10 zur Verfügung. Mit iOS 17 kann man eigene Sticker erstellen und sie in iMessages verwalten. Das System macht es einem so einfach wie nur möglich: Man wählt in einem Foto ein Motiv und drückt fester darauf, das System stellt das Motiv frei, man kann es überall kopieren und in iMessage als Sticker verwenden.
Wie genau das funktioniert, haben wir in unserem ausführlichen Ratgeber beschrieben.
Weitere kleine Verbesserungen
Die empfangene Audionachricht lässt sich beim gesperrten iPhone weiter hören, dabei sieht man das gleiche Steuerungswidget wie bei Apple Music.
Hat man mehr als eine SIM gleichzeitig installiert, zeigt iMessage nun, an welche Nummer jede einzelne Konversation angekommen ist.
Bei manchen Kontakten wird deren Standort unter dem Kontaktnahmen angezeigt.
Schreibt man auf Deutsch, bricht das System die langen Wörter passend um, sodass mehr Text auf die gleiche Fläche passt.

iOS 17: Wortumbrüche bei langen Wörtern
Halyna Kubiv