Letzten Herbst erweiterte Apple seine Smartwatch-Reihe um ein High-End-Modell, die Apple Watch Ultra. Anders als bisherige teurere Versionen der „Edition“-Marke aus Titan, Keramik oder gar Gold ist die Ultra aber nicht nur teurer als das reguläre Modell, sondern bietet auch noch mehr. Was könnte schon in diesem Jahr in einer zweiten Fassung stecken?
Die Gerüchte um eine Apple Watch Ultra sind recht vage, Mark Gurman hat in der Ausgabe vom 24. Juni seines Newsletters Power On davon gesprochen, dass es schon dieses Jahr einen Refresh für die Ultra geben könnte. Details blieb er schuldig – unter Umständen, um seine Quellen zu schützen.
Die Apple Watch Ultra war aber vor einem Jahr derart neuartig und an spezielle Anforderungen angepasst, dass schon nach einem Jahr ein signifikantes Update unwahrscheinlich erscheint. Aber ist vielleicht doch etwas dran an den Spekulationen?
Was die Apple Watch Ultra von anderen Modellen unterscheidet
Bei der Apple Watch Ultra hat Apple vieles umgesetzt, was mit den herkömmlichen Versionen nicht ging. Vor allem wurde das Modell größer, 49 mm Höhe statt maximal 45 mm bei der Series 8, was mehr Platz für die Batterie im Inneren bedeutet – und das Volumen des Akkus korrespondiert mit seiner Ladekapazität.
So konnte Apple die Nutzungsdauer auf 36 Stunden verdoppeln – gegenüber der Series 8. Im Stromsparmodus hält die Apple Watch Ultra gar 60 Stunden durch, also auch mehrere Tage auf einer Wanderung von Hütte zu Hütte. Die Series 8 hat diesen Stromsparmodus zwar auch, hält damit aber nur 36 Stunden durch oder eine Nacht auf der Hütte.
Das und der Einsatz als Schlaftracker, den man auch mehrere Nächte lang am Arm behalten kann, ist vermutlich das größte Versprechen der Apple Watch Ultra – doch lässt sie sich auch in Tiefen bis zu 40 Metern nutzen – beinahe wie einen Tauchcomputer. Und hatten wir nicht alle in den Siebzigern Fake-Taucher-Uhren getragen, ehe wir noch das Seepferdchen erwarben? Mit einem Wort: Die Apple Watch Ultra ist eine attraktive Uhr auch für den Alltag – das nötige Einkommen vorausgesetzt: rund 1.000 Euro für eine Uhr sind ein Batzen Geld.
Welche Neuerungen Sinn ergäben
Wie könnte Apple aber schon nach einem Jahr die Apple Watch Ultra verbessern, dass eine Ultra 2 Sinn ergäbe? MicroLED statt OLED wäre eine Möglichkeit: Das Display würde noch weniger Energie verbrauchen oder könnte bei gleicher Akkulaufzeit deutlich heller leuchten – aber vor 2026 wird Apple jüngsten Berichten zufolge die Technik kaum umsetzen. Das fällt also schon mal aus.
Neue Sensoren für zusätzliche Gesundheitsfunktionen würden wir heute auch ausschließen. Erst letztes Jahr bekamen die Ultra und die Series 8 einen Temperaturfühler, der immerhin qualitativ die Körpertemperatur vermisst und so vor Infektionen warnen oder die Familienplanung erleichtern könnte.
Der nächste denkbare Sensor wäre einer zur Vermessung des Blutdrucks – aber das wird nicht vor 2024 passieren, könnte aber auch noch bis in die zweite Hälfte der Zwanziger dauern. Apple wäre nicht Apple, würden die Lösungen der Konkurrenz kopieren, die den Blutdruck mit einem aufblasbaren Armband vermessen. Das scheidet also auch aus.
Ein neuer SiP, also ein System-in-Package, wie die Prozessoren in der Uhr beschrieben sind, wäre eher möglich. Apple geht langsam den Schritt in Richtung 3-nm-Prozess für seine A- und M-Prozessoren, die Uhr wird aber eher nicht das erste Gerät damit sein. Doch darf man von einem neuen SiP, das von den Verbesserungen des 5-nm-Prozesses profitiert, durchaus mehr Effizienz erwarten.
Das könnte wiederum dazu führen, dass Apple den Akku und damit das Gehäuse verkleinert. Denn seien wir ehrlich: Die Apple Watch Ultra ist schon recht massiv, auf zarten Handgelenken wirkt sie gar klobig. Wie wäre es also mit einer Größe zwischen der Ultra und der heutigen größeren Series 8, also 47 mm Höhe?
Wenn Apple es schaffen würde, auch diese 36 respektive 60 Stunden lang durchhalten zu lassen und das größere Modell dann jeweils ein paar Stunden mehr, wäre das ein guter Kaufgrund.
Lange ist es nicht mehr hin bis zur Vorstellung neuer Apple Watches. Das Warten darauf würde sich in jedem Fall lohnen.