Macwelt wünscht einen guten Morgen!
Er wirkt ja auch, wenn man ihn nicht sieht oder nur spärlich wie jetzt in seinem ersten Viertel, aber anders, als die meisten Leute denken: der Mond. Dass er zusammen mit Sonne und auch der Erde für die Gezeiten verantwortlich ist, wissen selbst diejenigen, die meinen, Mondphasen hätten etwas mit Haar- oder Pflanzenwachstum zu tun.
Die gravitative Wirkung des Mondes hat aber einen immensen Vorteil für die Erde: Denn sie stabilisiert die Rotation des Planeten, ohne einen Trabanten würde sie wild herumeiern und Leben hätte sich wohl nur schwerlich entwickeln können, wenn aus tropischen Zonen in geologisch kürzester Zeit Polarregionen werden und umgekehrt.
Gleichzeitig verlangsamt der Mond mit den Gezeitenkräften die Erdrotation, in der Ära der Dinosaurier war der Tag daher einige Stunden kürzer – und in 100 Millionen Jahren wird er deutlich länger sein. Der Mond entfernt sich derweil immer mehr von der Erde und wird eines sehr fernen Tages nicht mehr die Erde begleiten, sondern als sehr großer Gesteinsbrocken um die Sonne eiern.
Immer am 20. Juli steht der Tag des Mondes im Kalender, unverrückbar, da nicht an die Phasen des Erdtrabanten gebunden. Der Gedenktag erinnert an jenen 20. Juli vor 54 Jahren, an dem erstmals Menschen auf dem Mond spazierten. In Europa war da zwar schon der 21. Juli angebrochen, aber da es sich um eine NASA-Mission handelte, ist das Datum in Houston entscheidend.
Warum hat die Menschheit den Mond besucht? Ganz einfach: Weil er da ist. Und weil sich manche Experimente und Erfahrungen nicht automatisieren lassen. In kühnen Plänen dient der Mond zudem als Sprungbrett für weitere Reisen in das All, seine geringe Schwerkraft erleichtert Starts in Richtung Mars oder noch weiter von Mutter Erde weg.
Da aber bisher nur in der Fiktion (etwa in “For All Mankind”) auf dem Trabanten Wasser in kristalliner Form fand, wird das mit der Mondbasis erst mal so schnell nichts. Vermutlich wird auch der Besuch auf dem Mars recht ernüchternd, der frühestens in den 30er-Jahren dieses Jahrhunderts ansteht.
Der Nachbarplanet hat eben nicht ausreichend Masse, um auf Dauer eine Atmosphäre festzuhalten, wie sie das irdische Leben benötigt. Mag der Mars in etwa einer Milliarde Jahre in die habitable Zone geraten, weil die Sonne dann deutlich wärmer wird und das Leben auf dem blauen Planeten verbrennt, Leben wie wir es kennen, wird es auf dem Mars nicht geben. Aber vielleicht eine andere Form von Leben.
Wenn dann dereinst die Bewohner des roten Planeten in den Himmel sehen, werden sie gleich zwei Monde über ihren Köpfen eiern sehen: Phobos und Deimos – Angst und Schrecken, benannt nach den Schlachtrössern des Kriegsgottes Ares aus der griechischen Mythologie. Den Namen Mars bekam er von den Römern, da draußen ringen also Himmelskörper im griechisch-römischen Stil mit der Schwerkraft.
Den ersten hohen Besuch bekam der Mars – also der Planet und nicht der römische Gott – von der Erde an diesem Tag vor 47 Jahren in Form der Sonde Viking 1, welche die ersten Nahaufnahmen der Oberfläche lieferte.
Die der Erde ist weit einladender, daher sollen wir alle Anstrengungen unternehmen, damit das auch so bleibt.