Wer den iPhone-Zyklus konsequent mitgeht, verbraucht im Laufe der Jahre eine beachtliche Menge an Handyhüllen. Grund genug, sich an dieser Stelle Gedanken über die Nachhaltigkeit zu machen. Nachhaltigkeit ist ein vielschichtiger Begriff und häufiger Streitpunkt. Für unsere Auswahl definieren wir den Begriff wie folgt: Alle Hüllen bestehen entweder aus recyceltem Kunststoff bzw. Silikon oder aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen.
Im Bestfall bieten Anbieter außerdem ein eigenes Recycling-Programm an, damit die Rohstoffe ordentlich in den Kreislauf zurückgeführt werden, statt in der Deponie zu landen.
Wir präsentieren Optionen, die iPhone und Umwelt gleichermaßen schützen.
Agood Company – iPhone-Hüllen auf pflanzlicher Basis

Thomas Bergbold
Das schwedische Unternehmen „Agood Company“ hat sich dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz verschrieben. Teil des Sortiments ist eine iPhone-Hülle auf rein pflanzlicher Basis, die nicht nur gut aussieht, sondern auch für einen geeigneten Schutz des Smartphones sorgt. Neben vielfältigen Farben und Mustern werden auch ältere iPhone-Generationen unterstützt, sodass hier jeder die passende Hülle für sein Handy finden sollte.
Woodcessories – Hüllen aus Holz und Bio-Granulat

Woodcessories
Ein Unternehmen aus Bochum vertreibt unter der Marke „Woodcessories“ ebenfalls nachhaltige Handyhüllen für alle gängigen iPhone-Modelle und -Generationen. Neben Modellen aus Holz bietet der Hersteller ein Grundmaterial, das auf einem eigens dafür hergestellten Bio-Granulat aus Weizen, Stroh und Pflanzenstärke basiert. Auch der Innenstoff ist vollständig vegan.
Die Produktbeschreibung ist fair genug, um einzuräumen, dass die Beschaffenheit des Materials vor allem bei hellen Hüllen zu Verfärbungen führen kann. Das wirkt nicht nur sympathisch, sondern ist eben auch ein offensichtlicher Indikator für die nachhaltige Herkunft. Obwohl die Hüllen zertifiziert kompostierbar sind, nimmt der Hersteller nicht mehr benötigte Hüllen entgegen und offeriert im Gegenzug einen 30-Prozent-Gutschein für den nächsten Einkauf.
Für jede verkaufte Hülle wird zusätzlich ein Baum gepflanzt – auf diese Weise ergibt sich ein wirklich rundes Gesamtkonzept. Übrigens: Einschränkungen bezüglich kabellosem Laden oder anderen Magsafe-Eigenschaften gibt es nicht.
Dbramante1928 – Hüllen aus recyceltem Kunststoff und Silikon

Dbramante1928
Sehr clean und gänzlich ohne Patina kommen die Cases aus recyceltem Plastik der dänischen Marke „Dbramante1928“ daher. Auch hier steht der Schutz des Planeten im Einklang mit dem Produktsortiment. Allerdings soll der Kunde keinerlei Abstriche in Bezug auf Nutzbarkeit und Produktdesign machen. Obwohl man sich selbst als das „World’s most sustainable case brand“ bezeichnet, wirkt das Gesamtkonzept nicht ganz so rund wie bei einigen Wettbewerbern.
Ein Teil der Erlöse kommt laut Webseite der Unterstützung der indischen Produktionsstätte zugute. Für die Produktion einer Handyhülle werden zwei 500-ml-Plastikflaschen verbraucht und somit aus dem weltweiten Müllkreislauf entfernt. Das klingt soweit gut – gepflanzte Bäume dienen allerdings ebenso wenig als Kaufanreiz wie etwa die Rücknahme nicht mehr benötigter Hüllen. Beides bietet der Hersteller nicht.
Feuerwear – ein Feuerwehrschlauch als Handyhülle

Feuerwear
Werden Abfallprodukte oder nicht mehr benötigte Materialien für die Herstellung neuer Produkte verwendet, spricht man vom Upcycling. Wie kreativ Upcycling sein kann, veranschaulicht die Kölner Marke „Feuerwear“. Das gesamte Sortiment unterschiedlicher Hüllen, Accessoires und Taschen basiert auf der Verarbeitung alter Feuerwehrschläuche. In Kombination mit dem passenden und modernen Markennamen steht hier eine Kollektion bereit, die nicht nur Feuerwehr-Fans begeistern dürfte.
Das Grundmaterial gilt als äußerst robust und wird auf der Innenseite mit Mikrofaser vernäht. Auf diese Weise ist das Handy bestens geschützt. Möchte man das Smartphone benutzen, muss es allerdings erst aus der schicken Schlauch-Tasche entnommen werden. Wen das nicht stört, der bekommt hier eine zugleich nachhaltige und originelle Lösung geboten. Der Verkaufspreis von 43 Euro für die Handyhülle Mitch 14 ist leider nicht ganz günstig – wer sich für den Newsletter anmeldet, spart hier aktuell immerhin 10 Euro.
11-lein – Handytaschen aus Wollfilz und Kork

11-lein
Handytaschen, aber diesmal aus Wollfilz, produziert auch das Label „11-lein“ aus Osnabrück. Neben Filz kommt hier Kork zum Einsatz – zwei Materialien natürlichen Ursprungs mit angenehmer Haptik und geeigneten Eigenschaften. So ist Wollfilz beispielsweise schmutz- und feuchtigkeitsabweisend und wirkt darüber hinaus isolierend.
Das weiche Material bietet zudem einen optimalen Schutz gegen Erschütterungen. Ob das optische Erscheinungsbild und der praktische Nutzen gefallen, ist sicherlich sehr subjektiv und individuell. Wer mag, kann die Hülle sogar mit einem Aufdruck individualisieren.
Carved – Moderne Handyhüllen aus Holz

Carved
Wenn es um nachhaltige Materialien geht, wird auch oft Holz genannt. So natürlich und nachhaltig dieser Werkstoff zunächst erscheint, so illegal sind häufig die Beschaffungsmethoden. Der Hersteller „Carved“ aus den USA beschränkt sich gezielt auf Maserholz. Für die Produktion werden Baumauswüchse abgetragen, was den Fortbestand des Baumes nicht gefährdet. Zudem ist Maserholz sehr individuell und bietet typischerweise besonders interessante Strukturen.
Kombiniert wird das mit bunt gestaltetem Harz, was zu modernen und faszinierenden Designs der Handyhüllen führt. Mit Preisen von gut 50 Euro pro Hülle bewegt sich Carved in einem höheren Preissegment, was aufgrund des Werkstoffs und der individuellen Fertigung jedoch durchaus angemessen erscheint. Es kommen allerdings noch 16 Euro Versandkosten hinzu.
Pela – Hüllen aus Flachs und Bioplastik

Pela
Eine interessante Marke für nachhaltige und voll kompostierbare Handyhüllen ist auch „Pela“. Leider sitzt das Unternehmen in Kanada. Zwar lassen sich einige Produkte bequem über Amazon beziehen, doch sollte man für eine angestrebte Nachhaltigkeit auch die Transportwege bedenken. Teil des Konzepts ist es, das Umweltbewusstsein optisch ansprechend widerzuspiegeln.
Viele, wenn auch nicht alle Designs, basieren auf Motiven, die Landschaften zeigen oder von der Natur inspiriert sind. Die meisten dieser ausgefallenen Designs, stehen dann aber auch nur im offiziellen Onlineshop zur Verfügung, was weder der Lieferzeit noch der Nachhaltigkeit zuträglich ist. Mit 55 Euro für ein iPhone 14 pro Case zählt Pela nicht zu den günstigsten Alternativen. Volle Magsafe-Kompatibilität wird zudem erst über eine zusätzliche Einlage für weitere 12 Euro hergestellt.
Mmore – iPhone-Hüllen aus Slowenien, die dem Kreislauf wieder zugeführt werden

Mmore
Die Marke Mmore aus Slowenien produziert Handyhüllen aus vielfältigen Materialien. Hier wird noch alles von einem kleinen Team in Handarbeit gefertigt. Pro Bestellung wird ein Baum gepflanzt und ein Recyclingprogramm führt die Materialien alter Mmore Handyhüllen der Neuproduktion zu. Das Zurücksenden nicht länger benötigter Hüllen wird sogar mit einem großzügigen 50-Prozent-Rabatt für die nächste Bestellung belohnt.
Wirklich spannend sind letztlich aber vor allem die Produkte, die eine Naturverbundenheit herstellen. Das Ziel des Gründers ist es, den Geruch und die Haptik natürlicher Stoffe zurück in den Alltag zu transportieren. So gibt es Hüllen aus unterschiedlichen Holzarten oder sogar eine aus Waldmoos oder französischem Lavendel fabrizierte Hülle. Hier soll nicht nur die Natur geschützt, sondern auch wieder erlebt werden. Eine tolle und zugleich sympathische Unternehmensphilosophie.
Oceanmata – Handyhüllen aus Ozean-Plastikmüll

Oceanmata
Aus Augsburg stammt die Marke Oceanmata, die dem Plastikmüll in den Ozeanen den Kampf angesagt hat. Der Kauf einer Handyhülle hat hier einen doppelten Effekt. Einerseits dient der Müll in den Meeren als Ressource für die Produktion – klassisches Upcycling. Zudem garantiert der Hersteller, dass die Ozeane für jede verkaufte Handyhülle von einem Kilogramm Müll befreit werden. Insgesamt wurden so laut offizieller Webseite bereits über 200 Tonnen Plastik aus den Meeren gesammelt.
Einige Hüllendesigns spiegeln diese lobenswerte Mission wider – so gibt es limitierte Auflagen mit Delfin-, Meeresschildkröten oder Hai-Motiven. Eine normale Hülle mit unbegrenzter Auflage kostet im Schnitt 40 Euro, während die beliebten „Limited Editions“ rund 20 Euro teurer sind. Während unserer Recherche waren die meisten Produkte leider ausverkauft, was auch für Hüllen ohne Limitierung gilt. Selbst wenn eine Hülle verfügbar ist, liegt die Lieferzeit aufgrund des „Made to order“-Prinzips bei über einem Monat. Hier sollte der Hersteller unbedingt nachbessern und eine bessere Verfügbarkeit sicherstellen.