Anfang August hat Apple die Zahlen für das zweite Kalenderquartal 2023 veröffentlicht (das ist das dritte Quartal in Apples Finanzjahr, das jeweils mit dem Oktober beginnt). Im Vergleich zum selben Quartal 2022 gibt es zwar bei den Macs einen Rückgang beim Umsatz von 7 Prozent, aber dramatisch ist dies nicht.
Schaut man sich aber die Zahlen für den Zeitraum der letzten neun Monaten an (Oktober bis einschließlich Juni), so sind es beim Mac rund 24 Prozent Umsatzrückgang, obwohl in diesem Zeitraum sowohl das Macbook Air M2 als auch der Mac Mini M2 und das Macbook Pro M2 käuflich zu erwerben waren. Den Mac Studio M2 und den Mac Pro M2 gab es aber erst gegen Ende des Zeitraums. Was in dieser Aufzählung jedoch fehlt ist der iMac, der seit 2021 unverändert von Apple verkauft wird und beim M2 übergangen worden ist.
Mac | iPhone | iPad | Wearables | |
Umsatz Q1-Q3 2023 in Mrd. USD | 21.743 | 156.778 | 21.857 | 30.523 |
Umsatz Q1-Q3 2022 in Mrd. USD | 28.669 | 162.863 | 22.118 | 31.591 |
Veränderungen in % | 75,8 | 96,3 | 98,8 | 96,6 |
iMac für Umsatzrückgang verantwortlich?
Der iMac war lange Zeit Apples Volumen-Model. Diese Position hat er, auch wenn Apple dazu keine Zahlen veröffentlicht, längst an die Macbooks abgetreten. Trotzdem ist er aber immer noch der Mac, denn sich viele kaufen, wenn sie kein Laptop haben wollen und keine großen Leistungsansprüche haben. Auspacken, anschließen und schon geht es los. Der Mac Mini, gepaart mit einem preisgünstigen, guten Bildschirm und mit Magic Keyboard und Magic Mouse ausgestattet, ist jedoch preislich ebenbürtig oder sogar günstiger, aber etwas umständlicher in Betrieb zu setzen.
Apple hat es den Anwendern nicht gerade erleichtert, den iMac dem Mac mini vorzuziehen. Denn zum einen wurde der Preis für den iMac Ende 2022 um 100 € beziehungsweise 110 € erhöht, dagegen muss man für den Mac Mini M2 100 € weniger bezahlen als für das Vorgängermodell. Auch das Macbook Air M2 13-Zoll hat Apple günstiger gemacht, als das 15-Zoll-Modell eingeführt wurde, und den Preis sogar um 200 € gesenkt. Eine Preispolitik, die nicht so ganz nachvollziehbar ist und die dafür verantwortlich sein könnte, dass sich der iMac nicht gut verkauft und dadurch den Umsatz spürbar schmälert.
Aufrüstpläne verschoben?
Aber nicht nur der Preis ist unserer Meinung nach dafür verantwortlich, warum sich der iMac nicht so gut verkauft. Denn wenn alle anderen Macs mit neuen Chips ausgestattet werden, der iMac aber nicht, hinterlässt das bei den potenziellen Kunden ein Gefühl der Vernachlässigung, auch wenn der iMac M1 noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
Warum der iMac beim M2-Chip außen vor gelassen wurde, darüber kann man natürlich nur spekulieren. Es könnte zum Beispiel sein, dass ihn Apple als erstes Modell für den M3-Chip vorgesehen hatte, die Produktion aber beim Chip-Fertiger TSMC nicht zum geplanten Zeitpunkt mit den nötigen Mengen angelaufen ist. Das könnte aber bedeuten, dass der iMac als das erste Modell den M3 bekommt, sobald dieser in ausreichender Menge verfügbar ist, vielleicht noch in diesem Jahr.
Dann wäre der iMac leistungsfähig wieder an der Spitze der Brot-und-Butter-Macs und es gäbe einen guten Grund, ihn auf die Wunschliste für den Weihnachtseinkauf zu setzen. Und wenn der Preis wie beim Macbook Air M2 und beim Mac Mini M2 anstatt nach oben wieder nach unten gehen würde, noch ein weiterer Grund, den Apple-Laden aufzusuchen.
Neues Design?
Für eher unwahrscheinlich halten wir es, dass Apple den iMac auch äußerlich verändert, so wie das beim Macbook Air beim Übergang von M1 zu M2 der Fall war. Dann braucht es natürlich länger, bis das neue Modell in ausreichender Stückzahl produziert worden ist, um es in den Verkauf zu geben. Dazu ist das Design mit etwas über zwei Jahren unserer Ansicht nach zu neu und würde auch größere Umstellungen bei den Fertigungsbetrieben erfordern. Wobei uns eine Designänderung besonders gut gefallen würde: eine Höhenverstellung.
Es könnte auch sein, dass der iMac wieder einen größeren Bruder bekommt. Dazu gibt es im Netz einige Gerüchte, die aber noch nicht durch irgendwelche Fakten erhärtet werden konnten.
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