“Reinigt eure schmutzigen Apple Watch-Bänder, Leute”, empfiehlt der Blog Cult of Mac. Das ist nicht nur ein gutgemeinter allgemeiner Hygieneratschlag, sondern laut einer Studie könnte das Apple Watch-Band ein Nährboden für potenziell gefährliche Krankheitserreger sein. Forschenden zufolge sollen 95 Prozent der getesteten Armbänder mit “für die öffentliche Gesundheit wichtigen Bakterien” kontaminiert waren. Dies gelte vor allem für Gummi- und Kunststoffarmbänder. Die gute Nachricht: Die Studie ergab auch, dass die Reinigung eines Apple Watch-Armbands (oder jedes anderen Armbands) alle potenziell gefährlichen Bakterien entfernt.
Die genauen Details und Ergebnisse der Studie sind online hier nachzulesen, im Juni 2023 erschienen im Advances in Infectious Diseases. Forschende der Florida Atlantic University testeten dabei Armbänder aus Kunststoff, Gummi, Metall und Stoff, die demnach von zufällig rekrutierten Probanden – 12 Männern und acht Frauen – getragen wurden.
Armbänder von Männern sind schmutziger als die von Frauen
Bei der Suche wurden auf 85 Prozent der Bänder gefährliche Keime wie Staphylokokken gefunden, eine häufige Bakterienart, die schwere Infektionen verursachen kann, wenn sie in die Haut eindringt. Außerdem entdeckten die Forschenden auf 30 Prozent der Bänder Pseudomonas spp. und auf 60 Prozent enterische Bakterien. Das Vorhandensein der beiden letztgenannten Arten soll “selbst bei relativ geringer Anzahl von Bedeutung für die öffentliche Gesundheit” sein. Männerarmbänder seien im Allgemeinen schmutziger als Frauenarmbänder, und Gummi- und Plastikarmbänder waren besonders anfällig für Bakterien. Metallarmbänder dagegen, insbesondere Gold- und Silberarmbänder, waren zwar auch nicht steril, auf ihnen ließen sich aber relativ wenig Bakterien nachweisen.
Bei korrekter Reinigung sehr hohe Abtötungsrate
Für die Studie verwendeten die Forschenden demnach eine Reihe alltäglicher Desinfektionsmittel zur Reinigung der Bänder, wobei sich Lysol Desinfektionsspray und 70 prozentiges Ethanol als besonders wirksam erwiesen habe, da dies innerhalb von 30 Sekunden eine Abtötungsrate von mehr als 99,99 Prozent erreicht habe. “Alle getesteten Desinfektionsmittel reduzierten die Keimzahl bei Stoff- und Kautschukarmbändern innerhalb von 30 Sekunden auf 0 cfu/ml, während Apfelessig (ACV) ganze zwei Minuten brauchte, um die Keimzahl bei Kunststoffarmbändern auf 0 cfu/ml zu reduzieren”, so ein Resümee in der Studie.
Ungereinigte Apple Watch “wahrscheinlich eklig”
Laut den Forschenden ist es aufgrund “der Menge und Taxonomie der Bakterien, die in diesem Experiment auf den Armbändern gefunden wurden”, nötig, die Oberflächen der Bänder regelmäßig und häufig zu reinigen. Oder, in den weniger formalen Worten von Cult of Mac: “Reinigen Sie Ihre Apple Watch. Sie ist wahrscheinlich eklig.”