Trotz Vision Pro, Watch und Macbook ist das iPhone Apples wichtigstes Produkt und garantiert Milliardengewinne. Über das kommende iPhone 15 Pro gibt es schon viele Gerüchte und Vermutungen, so erwartet man neben schnelleren Chips einen Titanrahmen und Thunderbolt. Für die Pro-Max-Modelle wird außerdem eine aufwendige Tele-Kamera erwartet – und der neue Name iPhone 15 Ultra. Eines ist aber für viele Käufer vielleicht wichtiger als der Wechsel von Stahl zu Titan: Wie viel wird das neue iPhone kosten?
iPhone in den USA teurer, in Deutschland günstiger?
Für die USA sagen viele Marktbeobachter eine Preissteigerung heraus, der bekannte Analyst Dan Ives glaubt, dass die neuen Pro-Modelle um 100 bis 200 US-Dollar teurer werden könnten. Grund sind gestiegene Materialkosten und noch immer problematische Lieferketten, die Apples Kosten erhöhen. Das iPhone 15 wird aber vermutlich weiterhin 799 Dollar kosten, das iPhone 15 Pro von 999 auf 1.099 Dollar steigen, das iPhone 15 Pro Max auf 1.299 Dollar.
In Deutschland könnte aber nach unserer Meinung das komplette Gegenteil geschehen und zumindest der Preis des iPhone 15 und des iPhone 15 Plus sinken. Grund dafür ist der schwache Dollar. Wir erinnern uns an letztes Jahr: Beim Erscheinen der iPhone-14-Modelle vor einem Jahr war der Dollar so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr und schien immer mehr an Wert zu gewinnen: Beim Tiefpunkt im September bekam man für einen Dollar nur noch 0,9535 Euro, ein Dollar war also mehr wert als ein Euro.
Kein Wunder, dass der in Dollar kalkulierende US-Konzern eine heftige Preiserhöhung initiierte und für das iPhone 14 Pro unerhörte 1.299 Euro verlangt – ein Anstieg um 150 Euro. Der Preis des Standardmodells iPhone 14 stieg von 899 auf 999 Euro, der des Pro Max sogar um 200 Euro – was dem Absatz nicht gerade guttat. Viele griffen laut Verkaufsrankings lieber zum Vorjahresmodell iPhone 13.

Bei Vorstellung des iPhone 14 (Pfeil) war der Dollar auf einem Tiefpunkt.
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Dem Absatz hat dies übrigens wohl nur wenig geschadet, gerade das teure iPhone 14 Pro verkaufte sich ausgezeichnet. In diesem Jahr ist die Situation aber etwas anders. Der Dollar hat gegenüber dem Euro stark an Wert verloren und die meisten Finanzexperten erwarten vorerst wenige Änderungen. Experten irren sich zwar bei Prognosen recht häufig, Apple sollte bei seinen Kalkulationen aber davon ausgehen, dass sich am schwachen Dollar so schnell nichts ändern wird.
Darum sollte Apple die Preise senken
Die berechtigte Frage ist natürlich, ob Apple dies auch an seine Kunden weitergeben wird. Hier wird sich entscheiden, ob Apple hohe Rendite oder hohe Umsätze wichtiger sind. Kein Unternehmen senkt gerne die Preise, andererseits gilt auch: „Lower the price, and you sell more units.“
Es gibt innerhalb der Produktpalette weitere Unterschiede: Beim iPhone Pro ist eine Preissenkung nicht notwendig, sogar eine Preiserhöhung wie in den USA würde wohl akzeptiert: Das Pro-Modell ist Apples Top-Modell, für das jeder einen Aufpreis zahlt – ist doch das aktuellste iPhone Pro nicht zuletzt ein Statussymbol. Beim iPhone 15 sieht es anders aus, hier handelt es sich um Apples „Golf-Klasse“, bei der ein Käufer preissensibler ist und bei Nichtgefallen zum günstigeren Vorjahresmodell greift.
Letztes Jahr wollte Apple für das iPhone 14 hohe 999 Euro, das war für ein aufpoliertes iPhone 13 einfach zu viel und sorgte für enttäuschende Verkaufszahlen. Gut möglich, dass Apple den Preis auf 949 Euro oder sogar 899 Euro senkt. Auch beim iPhone 14 Plus war wohl der hohe Preis von 1.149 Euro mit ein Grund für die mäßigen Verkaufszahlen.
Dollar vs. Euro
Bekanntlich passt Apple seine europäischen Preise regelmäßig an den Dollar-Kurs an. Trotz sogenanntem Hedging können Apple Währungsschwankungen nämlich viele Milliarden an Gewinn kosten. Apple legt deshalb intern regelmäßig einen Umrechnungsfaktor fest – letztes Jahr etwa 1,3 – und die Preise werden in den europäischen Stores nach diesem Faktor angepasst – vor allem bei neu vorgestellten Macs oder bei den neuen iPhones gibt es dann Preisänderungen.
So kostet das iPhone Pro in den USA wie schon seit Jahren 999 Dollar, in Deutschland seit einem Jahr 1.299 Euro. (999 × 1,30). Da seitdem aber der Wert des Dollar gefallen und der Euro sehr stark ist, wäre eine Anpassung eigentlich überfällig.
Was dafür spricht ist, dass Apple schon im Juni eine solche Währungspassung durchgeführt hat, als das neue Macbook Air 15-Zoll erschien. Dieses Modell kostet in den USA 1.099 Dollar, in Deutschland 1.299 Euro – also ein gegenüber 2022 gesunkener Umrechnungsfaktor von etwa 1,2. Apple achtet außerdem darauf, dass die Preise noch attraktiv wirken. Ein „krummer“ Preis wie 1.249 Euro würde zu viele Käufer abschrecken, ein „glatter“ Preis wie 1.199 wirkt attraktiver.
Fazit
Gut möglich also, dass Apples Preise in wenigen Wochen sinken. Vor allem beim iPhone 15 sind sinkende Preise zu erwarten, beim iPhone 15 Pro leider weniger.
Aktuell bester Preis: iPhone 14 Pro Max 128 GB Space Schwarz