Während Apple lange Zeit zu den lautesten Gegnern der sogenannten Right-to-Repair-Bewegung gehörte, hat das Unternehmen seine Haltung in den vergangenen Monaten scheinbar aufgeweicht. Jetzt hat das Unternehmen seine Position komplett geändert und bietet seine volle Unterstützung für die kalifornische Version der Gesetzgebung an.
TechCrunch berichtet, dass Apple einen Brief an die kalifornische Senatorin Susan Eggman geschickt hat, in dem das Unternehmen das Gesetz unterstützt und seine Verabschiedung fordert. Das wiederum ebnet wahrscheinlich die endgültige Verabschiedung des Gesetzes durch den Staat, da es im Senat des Bundesstaates einstimmig unterstützt wird.
Apple erklärt: „Wir unterstützen das kalifornische Gesetz über das Recht auf Reparatur, damit alle Kalifornier einen noch besseren Zugang zu Reparaturen haben und gleichzeitig ihre Sicherheit und Privatsphäre schützen können. Wir stellen unsere Produkte so her, dass sie lange halten, und wenn sie einmal repariert werden müssen, haben Apple-Kunden eine wachsende Auswahl an sicheren und hochwertigen Reparaturmöglichkeiten.“
Zu diesem wachsenden Angebot gehört auch die Apples eigene Self-Service-Reparatur, mit der Kunden ihre iPhones, Macbooks, Desktop-Macs und Bildschirme zu Hause reparieren können. Darüber hinaus wurde die Reparatur des iPhone 14 vereinfacht, da die Glasrückseite besser entfernt werden kann, und es wird erwartet, dass die gleichen internen Designänderungen auch beim iPhone 15 Pro vorgenommen werden.
Übliche Taktik – mit einem Twist
Sich zunächst vehement gegen vermeintlich geschäftsschädigende Gesetzesänderungen zu wehren, ist ein klassisches Mittel von Unternehmen: Ist der Protest erfolgreich, behält man das Geschäftsmodell bei. Bleiben Klagen ohne Konsequenz, hat man sich zumindest mehr Zeit verschafft, sich finanziell und logistisch an die kommenden Änderungen anzupassen.
Ähnlich ist es Apple bereits in zwei anderen Bereichen ergangen: der USB-C-Pflicht in Europa (und einer Handvoll anderer Länder) und der Öffnung von iOS für App-Stores von Drittanbietern. In Südkorea bereits Realität, in Europa per Gesetz beschlossen. Bei beiden Änderungen hat Apple letzten Endes klein beigegeben.
Doch gerade in diesem Punkt ist Apples Brief zur Unterstützung des Rechts auf Reparatur ungewöhnlich: Selten macht das Unternehmen eine derart öffentliche Kehrtwende. Wahrscheinlich ist einfach der passende Zeitpunkt da: Der eigene Reparatur-Service mit dem riesigen Reparatur-Kit ist vorhanden, das iPhone 14 bereits deutlich besser reparierbar und das iPhone 15 Pro soll es, wie oben erwähnt, auch bekommen. Weiterer Widerstand ist unwirtschaftlich.
Dieser Artikel ist ursprünglich in unserer Schwesterpublikation Macworld.com erschienen, wurde aus dem Englischen übersetzt und ergänzt.
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