Ich mag große Smartphones, so finde ich auch die Größe des iPhone 14 Pro Max genau richtig – zumindest für mich. Größer muss es gar nicht sein. Aber wenn es noch größer sein sollte, dann müsste ich zu einem faltbaren Android-Handy greifen. Denn das sind aktuell die einzigen Smartphones, die die Größe des 14 Pro Max maßgeblich übertreffen.
Samsung baut mittlerweile in der fünften Generation Falt-Handys und ist der Meinung, dass niemand den faltbaren Geräten entkommen hat. So entstand ein wirklich sehr unterhaltsamer Werbespot “Join the flip side”, der zum Wechsel auf das Galaxy Z Flip 5 auffordert.
Um Falt-Handy-Verweigerer wie mich zu überzeugen, hat Samsung seine Try-Galaxy-App aktualisiert, sodass jeder iPhone-Nutzer die intuitive Nutzeroberfläche One UI 5.1.1 ausprobieren und die Funktionen des neuen Galaxy Z Flip 5 und Z Fold 5 erkunden kann. Alles, was man braucht, sind zwei iPhones und eine Internetverbindung.
Glücklicherweise habe ich zwei iPhones zur Hand – mein bereits erwähntes iPhone 14 Pro Max und ein iPhone 13 Pro Max. Also dachte ich mir, ich probiere es einfach mal aus und bastle mir mein eigenes iPhone Fold.
Try Galaxy zum Startbildschirm hinzufügen

Foundry
Um Ihre Reise in die Galaxie der Faltbaren zu beginnen, rufen Sie auf beiden iPhones die Try-Galaxy-Webseite auf. Sie werden aufgefordert, ein Lesezeichen der Webseite zum iOS-Home-Bildschirm hinzuzufügen, was mir ein wenig hinterhältig vorkam.
Ich stellte mir vor, wie sich ein Samsung-Manager darüber totlacht, wie er dumme iPhone-Benutzer dazu gebracht hat, ein Lesezeichen für eine Samsung-Website auf ihrem Home-Bildschirm anzulegen. Ich machte mir also schnell wieder bewusst, dass dies alles im Namen der Wissenschaft geschieht – also weiter geht’s.
Simulierte Benutzeroberfläche starten

Foundry
Starten Sie die App auf einem iPhone. Nach ein paar Intro-Screens erschien eine Simulation der Benutzeroberfläche des Galaxy-Systems – und zugegeben, sie war hübsch. Die beiden iPhones waren jedoch immer noch getrennt voneinander und boten kein echtes Falt-Erlebnis. Dafür musste ich auf das “Fold Experience”-Symbol tippen, damit die beiden iPhones als eines agierten.
Das Fold-Erlebnis

Foundry
Nachdem ich auf die Symbole getippt und einen Code eingegeben hatte, um das Ganze zum Laufen zu bringen, verwandelte sich Try Galaxy in seine Fold UI – es war wirklich ein Erlebnis, es auf zwei iPhones zu sehen. Im Grunde haben Sie nun ein Galaxy Fold 5 vor sich auf zwei iPhones, die nebeneinander liegen.
Erwarten Sie jedoch nicht, dass Sie das Galaxy Fold vollständig erleben können. Die Simulation ist auf ein paar Demos beschränkt, und man kann keine der alltäglicheren Aufgaben erledigt, die man normalerweise auf einem Smartphone erledigen würde. Etwa Einstellungen anpassen, einen Anruf tätigen oder Texte in grellgrünen Sprechblasen versenden.
Zudem besteht ein ziemlich großer Abstand zwischen den beiden Telefonen, was beim Galaxy Fold natürlich nicht der Fall ist.
Entfesseln des Falt-Erlebnisses: Air Hockey

Foundry
Vielleicht ist das Spielen mit zwei Spielern die Killerapplikation des Fold. Ich meine, wer kann nicht den Reiz erkennen, wenn sich zwei Leute über einen kleinen Bildschirm beugen, um Air Hockey zu spielen? Ich kann es nicht. Aber ich gebe zu, dass das Gameplay auf den beiden iPhones cool war.
Multitasking

Foundry
Bei der Multitasking-Demo geht es darum, ein Foto von einem Bildschirm in eine Textnachricht auf dem anderen zu ziehen. Das war etwas knifflig, vor allem weil die iPhones nicht gerade auf einem Tisch liegen und außerdem getrennte Geräte sind, sodass das Ziehen und Ablegen von einem Bildschirm zum anderen nicht so reibungslos funktioniert wie bei einem faltbaren Smartphone.
Immersive Ansicht

Foundry
Die letzte Demo ist die immersive Ansicht, bei der ein Video über die beiden Bildschirme abgespielt wird. Es ist ein schönes Video, wenn man über die gigantische Naht in der Mitte hinwegsehen kann (die Falte im Galaxy Z Fold 5 ist nicht so groß wie die, die man hier sehen kann).
Ich nehme das Fold selbst in die Hand

Foundry
Die ganze Erfahrung ist jedoch unvollständig. Ich wollte wissen, wie es ist, ein faltbares Handy in den Händen zu halten. Also bin ich noch einen Schritt weiter gegangen und habe die beiden iPhones zusammengeklebt, um ein “Scharnier” zu schaffen.
Dann faltete ich mein faltbares iPhone zusammen und steckte es in meine Tasche, wobei mir meine Hose mit Kordelzug über die Hüfte nach unten rutschte. Nachdem ich meine Hose wieder von den Knien hochgezogen hatte, nahm ich mein “iPhone Fold” heraus, öffnete es und wiederholte die Try-Galaxy-Demo. Und mein Eindruck vom Galaxy Fold hat sich nicht geändert.
Ja, ich weiß, dass ein faltbares Smartphone so konstruiert ist, dass es faltbar und dünner als zwei zusammengeklebte iPhones ist, aber es ist tatsächlich ziemlich nah dran (13,4 mm beim Galaxy Fold und 15,5 mm bei den beiden iPhones). Es war so dick, dass ich mir wünschte, die ganze Sache wäre vorbei.
Was habe ich insgesamt gelernt? Ich nutze seit jeher ein iPhone – und obwohl Samsungs Galaxy-Demo gut gemacht ist, werde ich nicht zu Android wechseln, und ich bin nicht überzeugt, dass ich ein faltbares Smartphone brauche. Egal, ob nun iOS oder Android. Die Demo hat nicht ausgereicht, um mich zu überzeugen, und ich wage zu behaupten, dass mich das im Herzen jung macht. Außerdem sollte ich wahrscheinlich keine Hosen mit Kordelzug tragen.
Dieser Artikel erschien im Original zuerst bei unserer Schwesterpublikation Macworld und wurde ins Deutsche übernommen.