“Spark +AI: Ihr persönlicher E-Mail-Assistent”, lautet die Werbezeile, mit der der ukrainische Entwickler Readdle seine Weiterentwicklung des E-Mail-Programms Spark für Mac und iOS sowie andere Plattformen vorstellt. Demnach nutzt das neue “Premium-Tool eine generative AI”, um schnell und einfach “die perfekte E-Mail” zu verfassen.
Der Schreibassistent biete die Möglichkeit, E-Mails zu verfassen und Entwürfe umzuformulieren, damit es sich besser kommunizieren lässt. Mit Spark +AI werden E-Mails “einfacher, schneller und machen mehr Spaß”, verspricht der Entwickler und teilt später auf der Seite auch mit, dass die integrierte künstliche Intelligenz tatsächlich vom Entwickler des bekannten ChatGPT Open-AI stammt: man nutze “die GPT-Integration von OpenAI, um +AI zu betreiben”.
Die Anfragen der User an Spark +AI sowie der Inhalt der E-Mails werden demnach mit OpenAI “nur zum Zweck der Bereitstellung des Features geteilt”. Die persönlichen Daten der User ”werden nicht dazu verwendet, unsere Modelle oder die Modelle von OpenAI zu trainieren.”
Von formell bis persönlich und auf jeden Fall automatisch…
Um mit der integrierten künstlichen Intelligenz E-Mails zu verfassen, muss man vorher in den Einstellungen dieses Feature aktivieren. Dann gibt man ein paar Anweisungen, welchen Zweck und Inhalt die E-Mail haben soll. Man kann einen freundlicheren und formelleren Tonfall wählen.
Einmal erstellte E-Mail-Entwürfe lassen sich auch nachträglich vor dem Versenden durch verschiedene Einstellungen noch inhaltlich, in der Länge und im Ton anpassen. Auch eine Fehlerkontrolle findet statt. Wir haben es zum Beispiel mit einer E-Mail an Macwelt-Redakteur Peter Müller versucht. Er wurde erst sehr formell als “Sehr geehrter Herr Müller” angesprochen, mit ein paar Nachjustierungen wurde es dann sehr viel persönlicher mit “Hallo Peter” etc.…
Gar nicht so schlecht, wenn man der E-Mail auch anmerkt, dass sie irgendwie nicht wirklich persönlich verfasst wurde. Aber Fehler und Peinlichkeiten gar enthält sie nicht … Bei unseren Anweisungen, bestimmte E-Mails mit vorgegebenen Inhalten zu beantworten, waren diese allerdings manchmal schräg und missverständlich, als hätte die künstliche Intelligenz unser Anliegen nicht wirklich verstanden.
Ein weiteres praktisches und typisches KI-Feature ist die Möglichkeit, sich längere E-Mails – von ausgewählten Autorinnen oder Autor nach automatisch – kürzer zusammenfassen zu lassen.
In einem kurzen Video zeigt Readdle die Vorteile seiner E-Mail-AI auf:
KI-Funktion nicht kostenlos, aber plattformübergreifend
Kostenlos gibt es dieses Feature freilich nicht: Spark +AI steht im Rahmen des Abonnements von Spark Premium zur Verfügung, das zahlreiche weitere Tools beinhaltet: Prioritäten für E-Mails, Gatekeeper, den Home-Bildschirm und weitere Funktionen, die dem User zu mehr Produktivität und Fokus verhelfen sollen und er ”besser kommunizieren” könne.
Interessant auch, dass Apple Spark für macOS nun im App Store zugelassen hat. Egal, auf welcher Plattform man die Premium-Version von Spark erwirbt, sie soll dann auf sämtlichen anderen Betriebssystemen auch ohne weitere Kosten funktionieren. Im App Store gibt es Spark ab iOS 15, dort auch für iPadOS und die Apple Watch.
Möchte man Premium unter anderem mit den AI-Funktionen freischalten, zahlt man nach einer siebentägigen kostenlosen Probephase (die sich noch kündigen lässt) 8,99 Euro pro Monat, oder im ersten Jahr 35 Euro, ab dem zweiten Jahr dann 70 Euro jährlich. Auf der eigenen Website wirbt Spark aber auch mit anderen und etwas günstigeren Monatstarifen, darunter auch für Spark Teams. Weitere verfügbare Plattform sind Android und Windows.
Auch Blue Mail mit KI
Eine andere E-Mail-App mit generative KI ist beispielsweise Blue Mail GEM AI, dessen künstliche Intelligenz zumindest vorübergehend aus dem App Store ausgeschlossen war (wir berichteten), weil diese ohne Inhaltsfilterung angeblich für Kinder schädlich sein könnte. Nach dem jetzigen Eindruck scheint diese App nun aber auch wieder voll umfänglich zugelassen zu sein.