Genügend Zeit
Nach dem vor einigen Monaten angekündigten Ende der Zusammenarbeit mit Disney bei der Distribution seiner Filme lässt sich das Animationsstudio Pixar Zeit, einen neuen Partner zu wählen. Nach einem Bericht der in Los Angeles erscheinenden International Herald Tribune wartet Pixar-CEO Steve Jobs in aller Ruhe ab. Eine Gesprächseinladung von Sony habe er bislang nicht angenommen, mit dem Chef von Warner Entertainment Alan Horn gebe es von Zeit zu Zeit unverbindliche Telefonate und ein Vorschlag zu einem Treffen mit Metro-Goldwyn-Mayer habe Jobs zurückgewiesen. Zwei verschiedene Gründe könnten dem Zögern Jobs’ zu Grunde liegen, spekuliert das Blatt. Einerseits könnte Pixar abwarten, wie sich die Situation bei Disney noch verändere und ob dessen Aufsichtsrat den CEO Michael Eisner doch noch ablöse. Auf der anderen Seite habe Pixar noch bis 2006 Zeit, einen neuen Vertriebspartner zu finden und werde erst das optimale Angebot abwarten. Denn in Zukunft wolle die Jobs-Company ihre Filme komplett selbst finanzieren, das Merchandising abwickeln und dabei den Löwenanteil des Profits behalten, der neue Partner solle die Streifen lediglich weltweit in die Kinos bringen.
Geflickt
Nur kurze Zeit nach Auftauchen der Sicherheitslücke in seinem Safari-Browser hat Apple am Freitag diese mit dem Security Update 2004-05-24 gestopft. Die Lücke, von der auch Internet Explorer 5.2 betroffen war, erlaubte es, Code über manipulierte Websites auf Rechnern von Anwendern auszuführen, etwa per Apple Script. Apples Vizepräsident für weltweites Marketing Phil Schiller räumte in einem Statement zwar ein, hundertprozentige Sicherheit gebe es nicht, Apple nehme aber Bedrohungen der Sicherheit von Anwendern ernst und lerne aus jedem neuen Fall. Diesmal habe man reagieren können, bevor ernste Gefahr für Mac-Anwender bestand.
Zwei Schichten
Noch im Mai sollen in Japan erste Dual-Layer-DVD-Rohlinge auf den Markt kommen, weltweit soll der Verkauf der neuen Speichermedien im Juni starten. Die ersten Silberscheiben mit Fassungsvermögen von 8,5 GB haben die Hersteller Mitsubishi Kagaku (Verbatim) und Philips in einem Joint-venture entwickelt und sollen rund 13 Dollar pro Stück kosten. Erste Brenner, welche die doppelschichtigen DVD+R-Rohlinge beschreiben können, sind bereits auf dem Markt.
Freigeschaltet
Der Entwickler Bruce Luckcuck hat das Tool Radeon Enabler 1.0 veröffentlicht, das Besitzern von ATIs OEM-Modellen Radeon 900 Pro, 9600 Pro, 9700 Pro und 9800 Pro mehr Funktionalität für ihre Grafikkarten verspricht. Die Software schaltet für die OEM-Karten die Software Radeon Displays 4.2.5 frei, die nur für die Retail-Versionen der Grafikchips gedacht ist. Mit Radeon Displays lassen sich Funktionen wie Open GL override einsetzen, das etwa in Spielen deren Grafikvoreinstellungen überschreibt und an die speziellen Bedürfnisse des Anwenders anpasst. Radeon Enabler setzt Mac-OS X 10.2.8 oder höher voraus, weder ATI noch Apple unterstützen das Tool offiziell.
Spiel zum Film
Der Spielepublisher Aspyr Media hat angekündigt, das Spiel zum Film Shrek 2 im Juli für 30 Dollar auf den Markt zu bringen. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle des grünhäutigen Titelhelden oder einer seiner vier Freunde. Shrek 2 setzt Mac-OS X 10.2.8 oder höher voraus.
Im Konsortium
Die Deutsche Bank ist ebenfalls bei der Unterbringung der Aktien der Google Inc. beim geplanten Börsengang der führenden Internetsuchmaschinen-Firma dabei. Google nannte am Freitag in den bei der amerikanischen Wertpapier- und Börsenkommission SEC eingereichten Unterlagen neben den beiden führenden «Underwritern» Morgan Stanley sowie Credit Suisse First Boston insgesamt 29 weitere Investmentbanken. Dazu zählen unter anderem auch die Deutsche Bank Securities, die Citigroup Global Markets, Goldman Sachs, Lehman Brothers, UBS Securities und Merrill Lynch. Google hatte den Börsengang vor einigen Wochen angekündigt und will eigene Aktien im Wert von bis zu 2,7 Milliarden Dollar (2,2 Mrd Euro) verkaufen. Bisher wurden aber keine weitreichenden Einzelheiten des Börsengangs bekannt gegeben. Der Google-Börsengang dürfte eines der gefragtesten Wall-Street-Ereignisse seit Jahren werden. Die Google-Gründer Sergey Brin (30) und Larry Page (31) kontrollieren jeweils etwa 16 Prozent der Gesellschaft. Gemessen am gesamten Marktwert von Google von 20 Milliarden Dollar bis 30 Milliarden Dollar, hätten sie jeweils ein Vermögen von drei Milliarden Dollar bis 4,7 Milliarden, schätzte die «New York Times» in ihrer Samstag-Ausgabe. Millionen Nutzer in aller Welt suchen täglich im Internet mit Hilfe der Google-Suchmaschine und bringen dem Unternehmen hohe Werbeeinnahmen. Google hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 961,8 (Vorjahr: 347,8) Millionen Dollar und einen Gewinn von 106 (100) Millionen Dollar. Der Umsatz legte im ersten Quartal 2004 auf 389,5 (178,9) Millionen Dollar zu. Der Gewinn stieg explosionsartig auf 63,9 (25,8) Millionen Dollar. Google hat in den vergangenen fünf Jahren ein rasantes Wachstum verbucht. Der Umsatz hatte 1999 nur 220 000 Dollar betragen. (dpa)