Der Internet-Buchhändler BOL (Bertelsmann
Online) wird künftig in das Buch- und Musikclub-Geschäft integriert.
Einige der 16 Standorte wie Deutschland, die Niederlande, Schweden,
Finnland und Großbritannien werden selbstständig fortgeführt, andere
eingestellt.
In einigen Fällen wird mit Partnern über deren Fortführung
verhandelt. Das teilte die zuständige Bertelsmann DirectGroup am
Dienstag in Gütersloh mit.
Die Buchclubs, mit denen Bertelsmann in den 50-er und 60-er Jahren
groß wurde, waren in den letzten Jahren zum Sorgenkind des weltweit
agierenden Medienunternehmens geworden. Sie waren Bestandteil der
Buch AG, wo sie im vergangenen Geschäftsjahr mit 29 Millionen
Mitgliedern zwar 52 Prozent des Gesamtumsatzes von 8,47 Milliarden DM
(4,33 Mrd. Euro) erzielten, aber in die Verlustzone abrutschten.
Seit Seit Juli 2000 liegen die Buch- und Musikclubs in der
Verantwortung der DirectGroup, die von Bertelsmann-Vorstand Klaus
Eierhoff geführt wird. In diesem Bereich wurden alle Buch- und
Musikclubs und die eCommerce-Geschäfte mit insgesamt 55 Millionen
Kunden und Mitgliedern zusammen gefasst.
Wie die DirectGroup am Dienstag mitteilte, sei der Turnaround im
Clubgeschäft geschafft worden. Im nächsten Jahr werde man die
Gewinnzone erreichen und erwarte einen zweistelligen Millionenbetrag.
In diesem Geschäftsjahr beträgt der Gesamtumsatz der DirectGroup rund
7 Milliarden DM (3,58 Mrd Euro).
BOL war im Februar 1999 zunächst in Deutschland und Frankreich
gestartet und hatte dann weltweit expandiert. In diesem Jahr wird ein
Umsatz von 180 Millionen DM erwartet. Noch im Frühjahr 2000 sollte
das Unternehmen an die Börse gebracht werden. Diese Ankündigung wurde
wenig später auf Grund der Entwicklung an den Börsen wieder zurück
genommen. In den USA ist Bertelsmann noch an dem Online-Buchhändler
barnesandnoble.com mit knapp 40 Prozent beteiligt.
dpa