Die gerichtlich angeordnete Zerschlagung des US-Softwareunternehmens Microsoft hat nach Ansicht des Vorsitzenden der Monopolkommission Wernhard Möschel keinen Bestand. Im Hessischen Rundfunk (hr1-Markt) nannte Möschel am Donnerstag die Entscheidung von Bundesrichter Thomas Penfield Jackson unverhältnismäßig, den Konzern in zwei unabhängige Unternehmen kippen.
Microsoft habe zwar unzulässigerweise auf PC-Hersteller eingewirkt und seine Marktstellung missbraucht. Auf diese Weise habe Microsoft die Rolle der Konkurrenten geschwächt und damit gegen das Monopolisierungsverbot verstoßen. Demgegenüber sei der Vorwurf, Microsoft habe unzulässigerweise das Betriebssystem Windows mit dem Internet-Browser ausgestattet, nicht überzeugend. Im übrigen sei der Wettbewerb im Internet so rasant und die Entwicklung so dynamisch, dass sich die Aufteilung von Microsoft zur Aufrechterhaltung des Wettbewerbs erübrige.
Die Monopolkommission ist ein von der Bundesregierung berufenes Expertengremium zur Beurteilung des Stand der Unternehmenskonzentration. dpa