Marktführerschaft
Nachdem Apple gestern zum ersten Geburtstag des iTunes Music Store diesen leicht überarbeitet und die Jukeboxsoftware iTunes in Version 4.5 herausgebracht hat, diskutierte Steve Jobs am Abend in Cupertino die Neuigkeiten mit ausgewählten Pressevertretern und Analysten. Apple hat nach Angaben seines CEO mittlerweile 70 Millionen Songs im iTMS verkauft, die wöchentliche Downloadrate ist auf 2,7 Millionen Stücke gestiegen. Auf das Jahr hochgerechnet wären dies 140 Millionen Songs. Das Angebot hat Apple in einem Jahr auf 700.000 Songs erweitert, zum Start vor einem Jahr hatte der iTMS nur 200.000 Stücke zur Auswahl, Ende 2004 will Apple die Million erreicht haben.
Analysten waren vor allen Dingen von dem kostenlosen Download begeistert, jeden Dienstag stellt Apple seinen registrierten Kunden ein freies AAC zur Verfügung. Diese Strategie werde sich auszahlen, meint der Business-Research-Analyst Tim Deal. Der Markt für Musik Downloads werde hart umkämpft, um seine Führungsposition zu halten, müsse Apple seine Alleinstellungsmerkmale ausweiten. Dabei kämen die Kunden dem Anbieter mit vergleichsweise bescheidenen Ansprüchen entgegen. Musikfans wollen ein große Auswahl und ein leicht zu nutzendes System, und dafür nicht zu viel bezahlen. Mit dem freien wöchentlichen Download werde es Apple gelingen, mehr Kunden anzulocken.
Joe Wilcox von Jupiter Research sieht den freien Download gar als eine Fortsetzung der Promotion mit Pepsi, während der Apple Codes für 100 Millionen Songs verschenkt hat. Wer einmal von Apple einen oder mehrere Songs geschenkt bekommen hat, werde weitere Musik dazu kaufen. Wilcox gefällt zudem das neue Feature iMix, über das die iTMS-Kunden sich gegenseitig Empfehlungen geben können. Auch der WMA-Konverter in der Windows-Version von iTunes 4.5 hat es Wilcox angetan. Man müsse bedenken, dass WMA nach wie vor das populärste Format sei, wer seine digitale Bibliothek darin angelegt habe, könne nun einfach wechseln, zusammen mit HP, das iTunes auf seinen Rechnern vorinstalliert, solle Apple jedoch noch eine Lösung finden, dass Musikliebhaber ihre bei Napster oder Musicmatch gekauften WMA-Files in iTunes spielen könnten.
Die Preise des iTunes Music Stores blieben konstant, widersprach Jobs einem Gerücht, das in letzter Zeit die Runde machte. Auch wolle man den iPod nicht zu einem Videoabspielgerät erweitern, wie es andere Spekulationen Apple nahegelegt hätten. Man konzentriere sich auf Musik, denn das sei die Funktion, welche die Leute an ihren iPods schätzten. Der iTunes Music Store selbst mache einen leichten Gewinn, sein Erfolg und der des iPod habe die kühnsten Erwartungen übertroffen.
Fünfprozenthürde
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist das Echo auf die Promo-Aktion mit Pepsi, wie Apples Vizepräsidentin für weltweite Unternehmenskommunikation Katie Cotton unseren Kollegen von Maccentral eingestand. Gerade einmal 5 Millionen Songs haben Pespis-Käufer aus den 100 Millionen verteilten Codes eingelöst. Die erstmals im vergangenen Herbst angekündigte und zum Superbowl am 1. Februar gestartete Aktion läuft noch bis morgen, die 5 Millionen derart verteilten Songs hat Apple in seinen Gesamtumsatz von bislang 70 Millionen Musikdownloads mit eingerechnet.
Angepasst
Zugleich mit iTunes 4.5 hat Apple auch ein Update für seine Multimediasoftware Quicktime bereitgestellt. Quicktime 6.5.1 unterstützt den Lossless Encoder und verbessert laut Hersteller das AAC-Encoding. Quicktime 6.5.1 steht auf Apples Servern zum Download bereit. Damit iPod und iPod mini in den Genuss der neuen Funktionen von iTunes 4.5 kommen, bringt Apple das iPod-Update 2004-04-28 heraus, das alle vor dem 28. April gekauften iPod-Modelle auf den aktuellen Stand bringt.
Verbessert
Für seine Einsteiger-Videoschnittsoftware iMovie hat Apple gestern ein Update auf Version 4.0.1 veröffentlicht. Das Update verspricht eine bessere Leistung bei der Arbeit mit großen Projekten und höhere Zuverlässigkeit. Diese wollen die Entwickler besonders bei der Zusammenarbeit mit Plug-ins von Drittherstellern verbessert haben. Bekannte Fehler wie verpixelte Videos, kaputte Ken-Burns-Effekte oder den Verlust von Audio-Daten sollen nun der Vergangenheit angehören. Auch die Kompatibilität zu Apples Webcam iSight verspricht das 1,2 MB große Update zu verbessern.
Neue Version
Lemke Software hat Version 5.1 seines Bildbearbeitungsprogramms Graphic Converter herausgebracht. Zu den Neuerungen zählt laut Hersteller ein verbesserter Umgang mit Photoshop-Plug-ins, erweiterte Optionen beim Transfer von Bilder von Digitalkameras und der Glassteine-Effekt bei der Bildbearbeitung. Graphic Converter kostet 30 Dollar. das Update ist für registrierte Anwender kostenlos.