
Opera fordert Microsofts Browserauswahl weltweit
Der norwegische Browser-Hersteller Opera hat Microsofts Vorschlag begrüßt, in der EU künftig Windows-Anwender frei über ihren Browser entscheiden zu lassen, jedoch eine weltweite Ausdehnung des Programms gefordert. Operas CTO Hakon Wium Lie sagte unseren Kollegen der Computerworld, man sei sehr zufrieden mit dem bisher nie da gewesenen Vorschlag eines “Wahl-Bildschirms”. Bevor man jedoch der EU-Kommission als Kläger im Kartellverfahren eine definitive Antwort gebe, müsse man noch alle Details des Microsoft-Vorschlages studieren: “Wir denken, das kann noch weiter verbessert werden, aber es ist zu früh, schon jetzt die Liste herauszugeben.” Eine der noch zu klärenden Punkte ist die Beschränkung der Browser-Wahl auf die EU. Lie betonte, Opera wolle das auch außerhalb Europas so haben, “jeder sollte eine Browser-Auswahl angeboten bekommen”. Lie fürchtet jedoch, dieser Vorschlag werde auf wenig Gegenliebe in Redmond stoßen, zumal es sich nur um ein EU-weites Antikartellverfahren handelt. An einer schnellen Antwort sei Opera jedoch gelegen, alle beteiligten Parteien sollten sich um eine rasche Lösung des Falles kümmern, anstatt ihn weiter über Jahre hinweg auszubreiten.
Neuer Build von Snow Leopard an Entwickler
Entwickler haben einen neuen Build des kommenden Mac-OS X 10.6 Snow Leopard mit der Versionsnummer 10A421 erhalten, berichtet MacNN. Das jüngste Update sei 745 MB groß und bringe zahlreiche Bugfixes und Verbesserungen. Neu seien unter anderem ein Quicktime-Icon und einige Schreibtischhintergründe. Neben den kosmetischen Verbesserungen bringt Apple auch eine neue Version des Unix-Kernes, der nun nicht mehr als Beta vorliege, Darwin ist laut System-Profiler nun final implementiert. Der Build soll zudem auch mehr Metadaten von Bildern erfassen können, etwa die Brennweite, den Alphakanal oder die Belichtungszeit. Auch Exposé habe kosmetische Verbesserungen erhalten, minimierte Fenster seien unter aktive gelegt, wenn man mit der Maus über ein Fenster fährt, zeige dieses einen blauen Schatten. Apple hat Snow Leopard offiziell für den September angekündigt, das finale Datum steht nicht fest.
Foxconn: Toter Arbeiter kein Unschuldslamm
Gegenüber der New York Times hat die taiwanesische Manufaktur Foxconn zum Selbstmord ihres Mitarbeiters Sun Danyong Stellung genommen. Sun hatte sich aus seinem Fenster gestürzt, nachdem er wegen eines verschwundenen iPhone-Prototypen unter Druck seines Arbeitgebers geraten war. Der Foxconn-Geschäftsführer James Lee sagte der zeitung, Sun sei in der Vergangenheit öfter aufgefallen und wahrlich kein Unschuldslamm. Mehrmals seien Geräte unter der Aufsicht Suns verschwunden, später jedoch meist wieder aufgetaucht.
Foxconn wurde in mehreren Berichten beschuldigt, den verdächtigten Mitarbeiter nach dem Verschwinden eines Protoypen der nächsten iPhone-Generation von der Security der Firma hart anfassen lassen. Nicht nur sei seine Wohnung durchsucht worden, in der Vernehmung durch die Sicherheitskräfte sei es zu Gewalttätigkeiten gekommen. Der Familie des Arbeiters hat Foxconn 44.000 Dollar und ein Macbook als Kompensation gegeben.
Microsoft bestätigt Pläne für eigene Ladenkette
Microsoft hat am Montag bestätigt, die New Yorker Einrichtungsspezialisten für Retail-Stores Lippicott angeheuert zu haben. Am Freitag letzter Woche hatte die Website Gizmodo Teile einer Präsentation veröffentlicht, in der Lippicott detaillierte Pläne für die Läden darlegte. Diese seien aber nicht final, wie Microsoft-Sprecher Frank Shaw unseren Kollegen von Computerworld per Mail mitteilte, sondern “frühe Prototypen und kreative Konzepte”. Im Herbst diese Jahres will man erste eigene Läden eröffnen, wie Microsofts Kevin Turner ankündigte, einige davon in unmittelbarere Nachbarschaft zu den Apple Stores. Nach den bei Gizmodo veröffentlichten Plänen, ähnelt auch die Innenausstattung der Microsoft-Läden den Apple Stores, selbst für die Geniusbar sei ein Pendant geplant.
Panasonic bringt drei Weitwinkel-Lumix-Kameras
Panasonic hat drei neue Kompaktdigitalkameras der Lumix-Serie mit Weitwinkeloptik angekündigt. Die drei Fotoapparate kommen jeweils mit einer Auflösung von 12 Megapixeln. Das größte Modell, die Lumix DMC-FZ35 bietet einen 18fachen Zoom (27 mm bis 486 mm), eine optische Bildstabilisierung und 70p AVCHD Lite HD-Video. Die Nachfolgerin der DMC-FZ28 soll ab September für 400 US-Dollar im Handel erhältlich sein. Einen 4,6-fachen Zoom von 28 mm bis 128 mm bietet die ultrakompakte Lumix DMC-FP8. Als Besonderheiten preist Panasonic die Leica-DC-Linse mit “faltbarere Optik” sowie mit blauen LEDs beleuchteten Bedienelementen auf der Rückseite an, die bei schlechten Lichtverhältnissen helfen sollen. Die FP8 soll 300 US-Dollar kosten. Einen achtfachen optischen Zoom von 25 bis 200 Millimetern hat die Lumix DMC-ZR1, die wie die FP8 HD-Video in der Auflösung 720p mit 30 fps aufnehmen kann. Den Preis für das Modell hat Panasonic bisher nicht genannt.
eBay umwirbt Profi-Verkäufer
eBay will mit einer Reihe von Änderungen noch mehr professionelle Verkäufer anlocken. Der US-Konzern treibt damit den Ausbau vom weltgrößten Auktionshaus zur Plattform mit immer mehr Festpreisangeboten und Neuwaren weiter voran. Die Konkurrenz mit dem weltweit führenden Internet-Händler Amazon.com wird so immer schärfer.
Drittanbieter mit den höchsten Kundenbewertungen sollen bei eBay eine neue Auszeichnung als Top-Verkäufer bekommen, teilte der Konzern am Montag im kalifornischen San Jose mit. Der Status bringt neben dem Image-Vorteil einen 20-prozentigen Rabatt auf die Gebühren, die Verkäufer an eBay bezahlen. Außerdem sollen die Top-Verkäufer bei den Trefferanzeigen für die Kunden weiter oben angesiedelt werden.
Die Neuerungen sollen im Oktober zeitgleich in Deutschland, den USA und Großbritannien starten. Allein in den USA sind den Angaben nach 150 000 Verkäufer wegen ihrer besonders guten Bewertungen für den neuen Top-Status qualifiziert. Die Händler müssen pro Jahr mindestens 100 Geschäfte im Gesamtwert von 3000 Dollar (2100 Euro) abwickeln.
Auch einige weitere Neuerungen sollen den Strategiewandel bei eBay weiter vorantreiben. Dazu gehören ein verfeinertes Feedback-System und eine verbesserte Anzeige der Suchergebnisse. Im Kerngeschäft mit seinen Online-Marktplätzen leidet eBay derzeit deutlich unter der Wirtschaftskrise und dem Konkurrenten Amazon. Um den Abwärtstrend zu stoppen, hatte der Marktplatz bereits die Gebühren gesenkt und seine Produkt-Suchmaschine überarbeitet. Das Auktionsgeschäft für Jedermann, mit dem eBay einst rasant gewachsen war, hat seit längerem an Schwung verloren. (dpa)