
Während die “Dienstleistung” von iCloud, alle je gekauften Apps und Bücher zum eventuellen späteren Nachladen bereitzuhalten – in den USA zusätzlich Musik und TV-Serien -, auf ungeteilte Freude bei Anwendern stoßen dürfte, bieten andere iCloud-Optionen zumindest Diskussionsstoff. Der Benutzer kann auf Wunsch neben Dokumenten aus geeigneten Apps auch Adressen, Termine, To-dos, Lesezeichen und sein komplettes iOS-Backup auf Apples iCloud auslagern.
Persönliche Daten in iCloud
Schon mit dem im kommenden Sommer auslaufenden iCloud-Vorläufer Mobile Me bot Apple die Option, Adressen, Termine, Notizen und Lesezeichen komfortabel mit Apples kostenpflichtigem Dienst zu synchronisieren. Per Push-Technologie hat jeder Nutzer auf allen iOS-Geräten, Macs und Windows-PCs immer aktuelles Datenmaterial zur Verfügung.
Mit iCloud bekommen nun alle Benutzer diese Option kostenlos zur Verfügung gestellt. Apple trägt damit auch der wachsenden Zahl von Besitzern eines iPad oder iPhone Rechnung, die nicht über einen PC zu Hause verfügen. Mit iCloud lassen sich dann nicht nur alle gekauften Medien direkt am iOS-Gerät laden, auch das Backup der Daten, das ursprünglich nur iTunes erledigen konnte, sowie das Synchronisieren der Adressen, Termine und mehr funktioniert ohne PC.
Die meisten Nutzer werden sich freuen, Backup, Update und Synchronisation erfolgt deutlich reibungsloser und einfacher als mithilfe eines PCs und iTunes. Wer seine Daten dennoch auch auf dem heimischen Mac oder PC wissen möchte, kann mit iOS 5 iCloud- und iTunes-Synchronisation parallel nutzen, Letztere über USB oder jetzt sogar per Wi-Fi.
Datensicherheit
Zwar steht Apple nicht gerade im Ruf, mit persönlichen Daten seiner Kunden Handel zu treiben, mancher Benutzer möchte aber seine Daten nicht per Internet-Verbindung auf einem fremden Server wissen. Im Business-Umfeld wird iCloud zudem vermutlich bei einigen Firmen als Synchronisations- und Backup-Option verboten – Firmenpolitik.
Wir zeigen, wie Sie iCloud für Synchronisation und Backup auf iOS-Geräten, Mac und PC einrichten und was zu tun ist, wenn iCloud keine persönliche Daten bekommen will.
Adressen, Termine, To-dos unter Windows

Wer sich entschieden hat, seine Daten mit iCloud zu synchronisieren und über einen Windows-PC verfügt, ist am besten aufgestellt, wenn Microsoft Outlook installiert ist. Das Programm übernimmt unter Windows den Datenabgleich mit iCloud für To-dos (Erinnerungen), Adressen und Termine. Voraussetzung ist, dass in der Systemsteuerung “iCloud” die entsprechenden Optionen eingeschaltet sind. Optional lässt sich neben der Synchronisation der genannten Daten die für Browser-Lesezeichen aktivieren, iCloud unterstützt hier neben dem hauseigenen Browser Safari auch Microsofts Internet Explorer.

Ist die Synchronisation mit Outlook aktiviert, haben Sie die Wahl, alle oder ausgewählte Kontakte, Termine und Aufgaben mit iCloud zu synchronisieren. Bevor Sie eine der Optionen wählen, sollten Sie unbedingt ein Backup der entsprechenden Daten Ihres PCs vornehmen. Geht beim Datenabgleich etwas schief, haben Sie dann weiter über das lokale Backup am PC Zugriff auf Ihr Datenmaterial. Nach der erfolgten Synchronisation sollten Sie in Outlook überprüfen, ob alle Daten korrekt übernommen wurden. Änderungen, die Sie dann vornehmen, werden direkt mit iCloud abgeglichen.
iCloud-Synchronisation unter OS X

Unter OS X muss der Benutzer keine Programme anschaffen, um die Synchronisation mit iCloud in Gang zu setzen. Nach der Aktivierung der entsprechenden Optionen in der Systemeinstellung “iCloud” erfolgt die Synchronisation von Mails und Notizen mit Mail, der Kontakte mit Adressbuch, der Termine und Erinnerungen (To-dos) mit iCal . Optional lassen sich auch die SafariLesezeichen selbsttätig abgleichen. Nutzen Sie die Synchronisation bereits mit anderen PCs oder iOS-Geräten, bietet iCloud das Zusammenführen der Datensätze an. In vielen Fällen ist dann etwas Nacharbeit gefordert, doppelte Einträge sind zu löschen.
Adressen und Co. auf dem iPad mit iCloud synchronisieren

Wer seine Daten per Synchronisation mit iCloud abgleichen will – ganz gleich, ob er über einen Rechner verfügt oder nicht -, wählt die Einstellung “iCloud”. Hier lässt sich neben der Synchronisation von Mail, Adressen, Terminen und so weiter auch Fotostream aktivieren, dazu das automatische Backup von entsprechend ausgerüsteten Apps und Rechnerprogrammen. Zudem können Sie die Funktion “Mein iPad suchen” aktivieren – hilfreich, wenn Sie das Gerät mal liegen gelassen haben. Wird die Synchronisation mit iCloud aktiviert, bietet das iPad an, Daten des Geräts mit denen in iCloud zusammenzuführen.
Sicherungskopie und iOS-Update ohne iTunes

Backup und iOS-Aktualisierungen waren bis iOS 5 nur über Mac oder PC mit iTunes möglich. Damit auch Benutzer, die nicht über einen Rechner verfügen, automatische Backups erledigen können, hat Apple die Funktion in iCloud integriert. Wählen Sie dazu in der Einstellung “iCloud” die Option “Speicher & Backup”. Sogar neue Versionen der iOS-Firmware lassen sich ohne Rechner installieren. Wählen Sie zu diesem Zweck am iPad in “Einstellungen > Allgemein” die Option “Softwareaktualisierung”.
Locale iPad-Synchronisation mit dem Rechner

Wer seine iPad-Daten wie bisher nur mit Mac oder Windows-PC synchronisieren will, kann das natürlich auch weiterhin tun. Stellen Sie zunächst sicher, dass am iPad in der Einstellung “iCloud” die entsprechenden Optionen nicht aktiviert sind. In iTunes wählen Sie bei ausgewähltem iOS-Gerät in “Übersicht” die Option ” Backup auf diesem Computer “. Ist unter “Optionen” auch die Synchronisation per Wi-Fi aktiviert, funktioniert die im lokalen Netzwerk drahtlos.
Locales Backup über iTunes

In iTunes wählen Sie die Daten aus, die zwischen Rechner und iPad synchronisiert werden. Die Einstellung ist seit langer Zeit Bestandteil von iTunes. Wird auch das Backup lokal angelegt, sollten Sie es unbedingt verschlüsseln. Ansonsten haben andere Benutzer Ihres Rechners vergleichsweise einfachen Zugriff auf all Ihre persönlichen Daten, die im Backup automatisch beim Synchronisieren mit gespeichert werden. Auch Benutzer, die iCloud als Speichermedium nutzen, sollten zusätzlich manuelle Backups über iTunes anlegen, Apple bietet diese Option an. Falls einmal keine Internet-Verbindung besteht, ist die doppelte Datenhaltung sinnvoll.