
EFF: Apple ist “eifersüchtiger Feudalherr” in Sachen iPhone-SDK
Die Verbraucherschutzorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) hat mit Hilfe des US-Gesetzes Freedom of Information Act von den Behörden die Lizenzvereinbarung für iPhone-Entwickler erhalten und bezeichnet Apples vertraglich festgelegtes Verhalten gegenüber Entwicklern als “willkürlich und feudalistisch”.
Die Vereinbarung enthalte einige “Besorgnis erregende” Passagen, die Schweigeverpflichtung über Inhalte des Vertrages und Möglichkeiten des SDK sei dabei nur ein “seltsamer” Punkt, schließlich sei das Lizenzabkommen nicht als Firmengeheimnis geschützt, sondern öffentlich zugänglich. Was der EFF laut ihres Rechtsbeistandes Fred von Lohmann jedoch dazu hinreißen lässt, Apple mit einem “eifersüchtigen und willkürlichen Feudalherren” zu vergleichen, ist etwa das Verbot, mit dem iPhone SDK entwickelte Software über irgend einen anderen Kanal als dem App Store zu vertreiben. Apple verbiete zudem den Entwicklern, Anwendern beim jailbreaken ihrer Telefone zu helfen.
Willkür übe Apple auch bei der Distribution aus, indem der iPhone-Hersteller sich das Recht gewähre, Software nicht nur ohne Angabe von Gründen dem Zutritt zum App Store zu verweigern, sondern jedes Programm auch aus dem App Store zu entfernen, selbst, wenn es allen festgeschriebenen Richtlinien entspreche.
Apple könne sich derart strenge Bedingungen nur leisten, weil ihm der iPhone- und bald auch iPad-Kunde auch lange nach dem Kauf des Gerätes noch aufgrund des quasi monopolistischen App Store “gehöre”, führt von Lohmann aus und blockt skeptisch in die Zukunft des mobilen Computings: “Falls Apples mobile Geräte die Zukunft des Computers sind, kann man in Zukunft mehr Beschränkungen für Innovation und Wettbewerb als je zuvor in der Geschichte des Computers erwarten.” Wolle Apple ein echtes Industrievorbild sein, müsse der iPhone-Hersteller Wettbewerb und Innovation eher fördern, denn als “Feudalherr” aufzutreten. Die EFF hält die Lizenzvereinbarung auf ihrer Werbsite vorrätig , Apple hat zu den Vorwürfen der Organisation keine Stellung bezogen.
Consumer Reports: Apple hat den besten Support
Die Abonnenten der Zeitschrift Consumer Reports haben Apple in einer Umfrage zum Computerhersteller mit dem besten technischen Support gewählt – sowohl in der Laptop- als auch in der Desktop-Kategorie. Die Details sind noch beeindruckender: Apple erzielte in beiden Kategorien in allen vier Teilnoten die Bestwerte. 3.685 Umfrageteilnehmer bewerteten den Laptop-Support und 3.711 den Desktop-Support und vergaben dabei jeweils Noten für die Problemlösung, die Wartezeiten am Telefon, das Personal des Telefon-Supports und den Online-Support. Für den Laptop-Support erreichte Apple 86 von 100 möglichen Punkten und übertraf die Schwelle von 80 Punkten für die Bewertung “sehr zufrieden” deutlich. Mit weitem Abstand folgte Lenovo mit 63 Punkten auf Platz 2, dahinter rangieren Toshiba (60), Dell (56), HP/Compaq (53) und Acer/Gateway/eMachines mit nur 39 Punkten. Die Noten im Desktop-Segment sehen ähnlich aus, hier gewann Apple mit 87 Punkten, es folgen Dell mit 55, HP/Compaq mit 53 und Acer/Gateway/eMachines mit 39 Punkten. Gegenüber dem Vorjahr hat Apple leicht zugelegt, der Zuwachs von damals 81 Punkten für Desktops und 84 Punkten für Desktops liegt laut Consumer Reports aber im Fehlerbereich der Umfrage.
Apple zweiter bei Smartphones in USA
Apple baut laut einer Comscore-Studie in der USA seine Anteile im Smartphone-Markt aus und rangiert hinter dem Blacknberry-Hersteller RIM auf dem zweiten Platz. Apple hielt im Januar 2010 einen Anteil von 25,1 Prozent, im Oktober 2009 waren es noch 24,3 Prozent gewesen. Das Wachstum verlangsamt sich jedoch ein wenig, von September bis Dezember 2009 legte das iPhone noch um 1,2 Prozentpunkte zu. Am stärksten legt derzeit Googles Android zu, von 2,8 Prozent Marktanteil im Oktober 2009 auf 7,1 Prozent im Januar 2010. Microsoft erweist sich derzeit als der große Verlierer , noch auf Platz drei notiert, verlor der Konzern seit Oktober jedoch 4 Prozentpunkte. An der Spitze rangiert RIM mit 43,0 Prozent, 1,7 Prozentpunkte mehr als im Oktober.
Noch längst nicht alle Vorratsdaten gelöscht
Mehr als eine Woche nach dem Urteil zur Vorratsdatenspeicherung haben die meisten Telekommunikations-Anbieter noch längst nicht alle Daten gelöscht. Der Branchenprimus Deutsche Telekom ist bis voraussichtlich Anfang kommender Woche damit beschäftigt, den Datenwust von 19 Terabyte zu vernichten, wie ein Konzernsprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte. Die Menge entspreche 4,85 Milliarden Seiten Text im DIN-A4-Format.
Das Bundesverfassungsgericht hatte am 2. März die Massen- Speicherung von Telefon- und Internetdaten für unzulässig erklärt und die Unternehmen aufgefordert, die Daten von Millionen Bürgern «unverzüglich zu löschen».
Der Telekom-Konkurrent Vodafone vermeldete bereits Vollzug. Die Daten seien bis zum vergangenen Freitag komplett und unwiederbringlich gelöscht worden, teilte das Unternehmen mit. Der Mobilfunk- und Festnetzbetreiber habe unmittelbar nach der Entscheidung aus Karlsruhe alle Auskünfte eingestellt und mit dem Löschen der Daten begonnen.
Eine noch größere Datenmenge als die Telekom muss der Internet- Dienstleister United Internet («1&1», «GMX» und «Web.de») nach eigenen Angaben vernichten. Es sei damit begonnen worden, die 25 Terabyte «unmittelbar zu löschen», sagte ein Sprecher des Unternehmens aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur. Er rechne damit, dass der Vorgang in einigen Tagen abgeschlossen sein werde. (dpa)