
Intels Chefjustiziar wechselt zu Apple
Bruce Sewell, bisher Chefjurist bei Intel, wechselt zu Apple und ist dort ab ab Oktober Leiter der Rechtsabteilung und gleichzeitig Senior Vice President. Er ist direkt Steve Jobs unterstellt. In Zukunft soll Sewell bei Apple in allen Rechtsfragen das Sagen haben. Der Jurist arbeitete zuvor 14 Jahre bei Intel und war dort zuletzt ebenfalls Chefjustiziar. Zuvor hatte er diverse Aufgaben in Abteilungen für Kartellfragen, Lizenzangelegenheiten und geistiges Eigentum gearbeitet.
Dan Cooperman, bisher Apples leitender Jurist, geht Ende September in den Ruhestand. “Wir sind begeistert, dass Bruce unserem leitenden Team beitritt”, so Steve Jobs. “Wir wünschen Dan einen glücklichen Ruhestand.”
Frankreichs Filesharer müssen bald um ihren Anschluss bangen
Raubkopierer müssen in Frankreich eine Sperre ihres Internetzugangs fürchten. Die französische Nationalversammlung stimmte am Dienstag für einen Gesetzestext, der neue Möglichkeiten im Kampf gegen das illegale Herunterladen von Filmen, Musik oder Software bietet. Unter anderem soll Richtern erlaubt werden, Wiederholungstätern den Zugang zum weltweiten Datennetz zu kappen. Zudem sind hohe Geld- und sogar Gefängnisstrafen möglich.
Eine erste Version des Gesetzes war im Juni vom Verfassungsrat für nicht rechtmäßig erklärt worden. Der Rat bemängelte unter anderem, dass die Internetsperre von der Aufsichtsbehörde Hadopi und nicht von einem Gericht verhängt werden sollte. Zudem hätte die geplante Strafe die Kommunikationsfreiheit eingeschränkt. Das Gesetz muss noch durch den Senat, bevor es in Kraft treten werden kann. Dessen Zustimmung gilt allerdings angesichts der Mehrheitsverhältnisse als sicher. (dpa)
Erster Multimedia-Player auf Android-Basis
Archos bringt erstmals einen tragbaren Multimedia-Player mit dem Betriebssystem Android auf den Markt. Bisher wurde Android lediglich auf Handys eingesetzt. Das Gerät mit dem Namen “Archos 5 Internet Tablett” besitzt ein Touch-Display mit einer Diagonale von etwas mehr als 12 Zentimeter. Die Auflösung beträgt 800 x 400 Bildpunkte, so der Hersteller in Grevenbroich. Den Zugang zum Internet ermöglicht das integrierte WLAN.
Zur Ausstattung gehören auch ein GPS-Empfänger für die Navigation und eine Bluetooth-Schnittstelle. Der Android-Player wird als Version mit Flash-Speicher mit 8, 32 und 65 Gigabyte (GB) Kapazität angeboten. Außerdem ist er als Variante mit Festplatte erhältlich – mit 160 und 500 GB. Die Preise liegen zwischen 230 und 400 Euro. (dpa)
Zeitungsverleger sollen mehr Engagement im Netz zeigen
Die Zeitungsverleger müssen nach Experten-Ansicht ihre Aktivitäten vom Printbereich stärker zu Internet-Produkten verlagern. “Nur die, die sich am schnellsten an den Wandel anpassen, werden überleben. Das ist jetzt eine Zeit voller Chancen”, sagte der ehemalige Vorstandsvorsitzende des norwegischen Medienhauses Schibsted, Kjell Aamot, beim Kongress des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am Dienstag in Fulda. Schibsted gilt in Fachkreisen als eines der modernsten Medienunternehmen Europas. Das 1837 gegründete Zeitungshaus macht eigenen Angaben zufolge mittlerweile 70 Prozent seines Gewinnes mit Onlinediensten und ist weltweit in 22 Ländern vertreten.
Aamot sagte, man müsse den Mut haben, Internet-Strategien durchzuziehen und einen langen Atem haben – auch wenn zunächst über ein paar Jahre hinweg rote Zahlen drohten. Schibsted habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Leser der Print-Produkte auch für Internetseiten des Konzerns zu begeistern. “Vernetzung ist der Schlüssel zum Erfolg”, meinte Aamot, der bis vor kurzem zwei Jahrzehnte lang an der Unternehmensspitze stand. Vor allem mit Kleinanzeigen und Service sei man sehr erfolgreich.
Aamot geht nicht davon aus, dass für klassische Zeitungsinhalte wie Nachrichten im Web ein Profit abfällt: “Ich glaube nicht, dass man damit Geld machen kann.” Da vertrete er eine andere Auffassung als der amerikanische Großverleger Rupert Murdoch, der alle Nachrichtenangebote des Konzerns kostenpflichtig machen will.
Schibsted sorgte Ende 1999 in der Medienbranche für Wirbel, als das Unternehmen die Gratiszeitung “20 Minuten Köln” auf den Markt brachte. Das Projekt scheiterte jedoch. Aamot prognostizierte: “Irgendeiner wird es noch mal probieren.” In Spanien und Frankreich fährt Schibsted damit besser und hat Millionen Leser.
Die deutschen Zeitungsverlage sind von der Finanz- und Wirtschaftskrise stark belastet. In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres ist das Anzeigenvolumen laut BDZV im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwölf Prozent zurückgegangen. Auch die Auflage ging im ersten Quartal 2009 um 2,1 Prozent von 25,9 Millionen auf 25,35 Millionen Exemplare zurück, wie der Verband vor einigen Wochen mitgeteilt hatte. (dpa)