
iPad: Apple A4-Chip auch für das iPhone geeignet
Analysten berichten, dass der A4-Chip von Apples iPad für iPhones die Eintrittskarte in die Zukunft sein kann. Der von Apple entwickelte Chip besitzt einen Prozessor mit 1 GHz Taktrate und einen Graphik-Kern, der Videos in HD-Auflösung bis zu 1280×720 Bildpunkte darstellen kann. Dank energie-effizienter Entwicklung hält die Batterie zehn Stunden durch.
Nathan Brookwood, Chef-Analyst bei Insight 64, sieht in dem Chip die ideale Ausgangsbasis für ein viel schnelleres iPhone. Brookwood beschreibt die Geschwindigkeit, mit der das iPad Anwendungen aufrufen kann, als “schlichtweg atemberaubend”. Der Verzögerungsfreie Ausrichtungswechsel auf den iPad sieht auf dem iPhone gegenwärtig richtig lahm aus. Mit einer niedrigeren Taktrate könnte der Chip energiesparend genug für as iPhone sein und dennoch einen immensen Geschwindigkeitszuwachs bringen, schätzt Brookwood. Jim McGregor, der technische Analyst bei In-Stat stimmt dem voll zu. Auch seiner Meinung nach ist lediglich die Anpassung des Chips auf die iPhone-Bildschirmgröße notwendig.
Bisher hat Apple jedes Jahr ein neues iPhone-Modell heraus gebracht. Das Herz des iPhone 3GS ist ein ARM-basierter Chip von Samsung. , aber mit der Übernahme des Chip-Herstellers PA Semi in 2008 ist Apple für Nachfolgermodelle nicht mehr auf Entwicklungen von Dritt-Herstellern angewiesen. In Apples Desktop- und Laptop-Geräten sind Intel-Prozessoren eingesetzt, aber Intel bietet trotz Einführung des Atom-Chips in LGs Smartphone GW990 für Apples Mobilgeräte-Markt keine umfassend überzeugenden Lösungen.
McGregor sieht in der Entwicklung des A4-Chips keinen Einfluss auf Intels Zukunft, aber großen Druck auf Apple, um mit der ARM-basierten Konkurrenz für Mobil-Geräte Schritt zu halten. Möglicherweise hegt Apple auch Pläne, den neuen A4-Chip als Ko-Prozessor in den Laptops einzusetzen, um schneller zu booten oder Internet-Zugang zu erhalten. Dell wählte diese Option und unterstützt den Intel-Prozessor in seinen Laptops mit einem ARM-basierten Ko-Prozessor. Brookwood hingegen zögert bei dieser Aussicht. Seiner Meinung nach hat Apple mit großem Aufwand seine Betriebssysteme und Software gerade erst erfolgreich auf die Intel-Architektur portiert und es ist eher unwahrscheinlich, dass Apple so schnell den nächsten Übergang plant.
iPhone-OS 3.2 mit Videotelefonie
Im nächsten Betriebssystem für iPhones sollen die grundlegenden Module für Video-Chats und der Nutzung von Web-Downloads für beliebige Anwendungen enthalten sein. Electronista beruft sich auf “äußerst zuverlässige Quellen” für iPhone-OS 3.2 und schränkt ein, dass die Module zwar eingebaut aber bisher noch nicht zugänglich sind.
Im Code soll auch die Funktion enthalten sein, dass ein Video in einem kleinen Fenster dargestellt werden kann, aber ob das ein “Beweis” für echtes Multitasking ist, bleibt umstritten. Apple hat seinen eigenen Programmen schon vorher erlaubt, im Hintergrund zu laufen.
Ein Firmware-Dekodierer hat gegenüber Electronista weitere Einzelheiten über iPhone 3.2 vorgestellt; So sollen in Zukunft Download-Daten in beliebigen Formaten in anderen Anwendungen zugreifbar sein. Vor allem potentielle Umsteiger von Symbian und Windows Mobile aufs iPhone haben auf diese Erweiterung gehofft.
iPhone-OS 3.2 soll außerdem sowohl externe Tastaturen als auch Landscape-Ausrichtung der Benutzeroberfläche wie im iPad für iPhone und iPod Touch unterstützen. Auch das iPad soll Komponenten zur Unterstützung von Video-Telefonie und SMS-Versand besitzen. Allerdings ist es noch nicht bekannt, ob der 3G-Prozessor ausschließlich Datenverbindungen oder prinzipiell auch Telefongespräche zulässt.
Alle Einzelheiten weisen darauf hin, dass sowohl das vorgestellte iPad als auch das Betriebssystem iPhone-OS 3.2 nur eine vorläufige Phase der Entwicklungen bei Apple darstellen. Gerüchtehalber soll Apple an einer umfassenden Version 4.0 arbeiten, die im Laufe von 2010 auf den Markt kommen könnte. In 2008 und 2009 hatte Apple jeweils im März einen Special-Event, auf dem grundlegende Überarbeitungen des iPhone-Betriebssystems vorgestellt wurden die dann um den Termin der WWDC für die Endkunden verfügbar waren.
Apple und Nokia legen im Telefonmarkt zu
Apple und Nokia sind fürs letzte Quartal 2009 die großen Gewinner im Mobilfunkmarkt. Der Markt hat laut IDC sich wieder erholt und deutlich zugelegt: Während im gleichen Quartal des Vorjahres nur 292,4 Millionen Handys verkauft wurden, stieg die Anzahl in den letzten drei Monaten von 2009 auf 325,3 Millionen Geräte an. Damit haben sowohl Apple als auch Nokia im Vergleich zu ihren Umsatzzahlen im vorhergehenden Quartal um 17 Prozent zugelegt. Für Apple bedeutet das insgesamt satte 8,7 Millionen iPhones und stellt einen neuen Verkaufsrekord dar.
Seitdem das iPhone auf dem Markt ist hat Nokia auf dem Smartphone-Markt harte Zeiten gesehen. Im letzten Quartal scheint endlich en Comeback gelungen, aber Francisco Geronimo, der Manager der Forschungsabteilung bei IDC für Handys in Europa räumt ein, dass Nokia dringend die Benutzeroberfläche seiner Geräte überarbeiten muss. Olli-Pekka Kallasvuo, der Geschäftsführer bei Nokia, hat im Konferenzgespräch mit den Quartalsergebnissen versprochen, dass Nokia sich in diesem Jahr von “gut” auf “ausgezeichnet” verbessern will.
Konkurrenz belebt das Geschäft: 2010 bringt eine Riesenauswahl an Smartphones
Nokia hat im vierten Quartal 2009 126,9 Millionen Handys umgesetzt – davon sind 20,8 Millionen Smartphones. Der Smartphone-Anteil gewinnt immer größeren Einfluss auf dem Mobiltelefonmarkt und der Trend wird sich fortsetzen. Für 2010 wird eine Rekordzahl von neuen Smartphones erwartet, kündigt IDC an. LG alleine will 20 neue Geräte auf den Markt bringen, darunter zehn android-basierten Handys. Auch bei Motorola, ZTE und weiteren Hersteller stehen eine ganze Reihe android-basierter Smartphones kurz vor der Marktreife.
Für die Kunden bedeutet der zunehmende Wettbewerb niedrigere Preise. Geoff Blaber, ein Analyst bei CCS Insight, erwartet, dass einige der High-End-Geräte mit günstigeren Verträgen oder kürzeren Laufzeiten angeboten werden.
Gewinne gibt es fast ausschließlich im Smartphone-Marktsegment
Während für das letzten Quartal auch Samsung (68,8 Millionen Geräte) und LG (33,9 Millionen Handys) Rekordumsatzzahlen melden, sieht nicht für alle Anwender die Zukunft rosig aus. LG hat unter dem Druck trotz steigender Komponentenpreise die Verkaufspreise gesenkt und muss massive Gewinneinbrüche hinnehmen. Sony Ericsson und Motorola kämpfen mit mittelmäßigen Umsatzzahlen von nur 14,6 bzw. 12 Millionen Handys. Laut Blaber hat Motorola aber die richtige Entscheidung getroffen und will statt auf Marktanteile im Mobiltelefonmarkt sich nun auf den Verkauf von ausschließlich Smartphones konzentrieren. Auch Sony Ericssons Gewinn lag ausschließlich im Smartphone-Handel. Laut IDC haben sich die Hoffnungen der Firma für sein erstes android-basierte Xperia X10 ausgezahlt.
Hacker wollen gestohlene Twitter-Accounts zu Geld machen
Analysten des Kaspersky Lab schlagen Alarm. Immer mehr Hacker versuchen geknackte Twitter-Zugänge mit Benutzernamen und Passwort für mehrere hundert US-Dollar online zu verkaufen.
Seit 2005 stellt die Entwicklung von Malware zur feindlichen Übernahme von Computern und Internet-Accounts ein rapide wachsendes Problem dar. Aber der neuste Trend ist nun der Klau von Identitäten und sozialen Kontakten. Spion-Programme versuchen, so viele Informationen wie möglich über ihre Opfer zu sammeln, berichtet der Forscher Dmitry Bestuzhev von Kaspersky Lab auf einer Pressekonferenz am letzten Freitag. In 2009 registrierte Kaspersky 70.000 dieser Spion-Programme. Damit hat sich deren Anzahl innerhalb nur zwölf Monate verdoppelt und ist nun dreimal so hoch wie die Anzahl der Exploit-Malware zum Ausspähen von Bank-Zugängen.
Dank der Übernahme von der Information gelingt vielen Hackern, mehr als nur ein schneller Zugriff auf das Kreditkartenkonto. In russischen Benutzerforen har Bestuzhev Googlemail-Zugangsdaten gefunden, die für umgerechnet 60 Euro verkauft werden. Facebook-, Skype,- Instant Messaging- und Rapid-Share-Zugänge gibt es dort ab 4 Euro.
Aber vor allem mit Twitter-Zugängen hoffen Hacker auf das große Geld. Bestuzhev fand in einem russischen Hacker-Forum das Angebot für in Nutzerkonto von Twitter mit 320 Abonnenten für nur 1000 US-Dollar. Mit einem als vertrauenswürdig eingestuften Twitter-Zugang können Hacker versuchen, Exploit-Software über Twitter zu versenden und damit die Computer von “Followern” zu übernehmen. Pro geknackten Computer schätzt Bestuzhev den Schaden durch die gesammelten Daten für Bankzugänge und Privatinformationen auf zirka 1000 US-Dollar.
Derzeit stammt der Großteil aller Trojaner (63 Prozent) aus China. Auf Platz Zwei liegt Russland mit derzeit zwölf Prozent.
500 0000 Euro Bußgelder wegen unerlaubter Telefonwerbung
Callcenter und deren Auftraggeber müssen erstmals Bußgelder wegen unerlaubter Telefonwerbung zahlen. Die Bundesnetzagentur verhängte in neun Fällen Strafzahlungen von insgesamt 500 000 Euro, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Werbeanrufe ohne Einwilligung des Angerufenen sind seit einem halben Jahr verboten. Sie bleiben trotzdem ein Ärgernis für viele Verbraucher. Deshalb hat sich die Netzagentur Unternehmen der Branche vorgeknöpft. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gingen zwischen Juli und Dezember 2009 über 28 000 Beschwerden wegen ungebetener Telefonwerbung ein.
Das Desinteresse einiger Unternehmen an dem Verbot unerlaubter Telefonwerbung sei nicht akzeptabel, kritisierte Behörden-Präsident Matthias Kurth. Dabei arbeiten die Anrufer auch mit unterdrückten Rufnummern. Auch das ist bei Werbeanrufen gesetzlich verboten. Die jetzt mit Bußgeldern belegten Unternehmen hatten in den konkreten Fällen telefonisch bei Verbrauchern ohne deren Einwilligung geworben oder Callcenter mit der Durchführung beauftragt. Betroffen gewesen seien dabei Dienstleistungen und Produkte aus den Branchen Telekommunikation, Medien und Lotterien. (dpa)