
Mehr als 50 Android-Handys für 2010 geplant
Analysten erwarten eine Flut von zirka neuen 50 android-basierten Smartphones für 2010. Ben Wood, ein Marktforscher bei CCS Insight, zählte für 2009 zehn neue android-basierte Handys rechnet im nächsten Jahr mit einem lawinenartigen Zuwachs.
Wood hat in seinem Bericht alle Ankündigungen der Hersteller zusammengetragen: Acer will in der ersten Hälfte von 2010 gleich fünf oder sechs neue Android-Handys auf den Markt bringen, vermeldete ein Pressesprecher von Acer am letzten Donnerstag. Sony Ericsson hat die Auslieferung seines ersten android-basierten Smartphones Xperia X10 für das erste Quartal 2010 angekündigt und bereits angedeutet, dass weitere folgen werden. HTC will fünf neue Android-Geräte in der ersten Jahreshälfte vorstellen und von Motorola erwartet Woods im gleichen Zeitraum die Einführung von mindestens zehn solcher Handys.
Motorola gilt als Hauptbefürworter von Android und CCS Insight rechnet damit, dass Google Motorolas Smartphone-Sparte zu übernehmen versucht, um eigene Hardware auf den Markt zu bringen.
Während die Flut von Android-Handys die Preise drastisch sinken lassen wird und CCS Insight mit Preisen von unter 100 Euro auch ohne Netzbetreiberangebote bereits in den ersten beiden Quartalen von 2010 rechnet, glaubt Woods nicht an große Unterschiede in der kommenden Modellvielfalt.
Auf Woods Kommentar im Bericht, dass er Googles Zulassungsverfahren für die Android-Plattform für zu undurchsichtig hält, hat Google prompt Stellung genommen: “Android ist ein Open-Source-Projekt und der Quellcode kann von source.android.com geladen werden. Jeder Interessent ist willkommen, Fehler zu berichten, Fragen zu stellen, Erweiterungen zur Verfügung zu stellen, die Dienstprogramme auf der Webseite einzusetzen und der Mail-Liste beizutreten.”, reagierte Google in einer Email.
Apple reicht Gegenklage gegen Nokia ein
Apple hat am letzten Freitag eine Gegenklage zu Nokias Patentstreit eingereicht. Nokia hatte im Oktober Apple angeklagt , weil das iPhone gleich zehn Technologien einsetzt, die das finnische Unternehmen patentiert hat. Darunter befinden sich einige grundlegende Handy-Technologien, wie zum Beispiel die Schnittstelle zur Nutzung eines GSM-Netzes, oder Protokolle zur Datenübertragung oder Sprachkodierung.
Apple holt nun zu einem Gegenschlag aus und hat eine Klageschrift verfasst, in dem Nokia 13 Patentsverletzungen vorgeworfen werden. Die Pressemitteilung auf Apples Webseite listet keine Einzelheiten, sondern fasst die Klage in einer Stellungsnahme des Vizepräsidenten Bruce Sewell zusammen: “Um mit Apple konkurrieren zu können müssen Wettbewerber ihre eigene Technologien entwickeln und nicht einfach die von Apple stehen”, zitiert die Pressemitteilung Sewell.
Apples Gegenklage im Rechtsstreit mit Nokia war voraussehbar. Klagen mit Patentverletzungen werden meist von beiden Parteien aufsummiert und eingereicht, bis schließlich die Streiter sich in der Regel außergerichtlich einigen. Mit der auftrumpfenden Gegenklage beweist Apple jedoch ein großes Interesse, auch weiterhin in den Smartphone-Markt zu investieren und zu expandieren.
Ein weiterer Patentrechtsstreit ging Anfang letzter Woche zugunsten der Gegenpartei aus. Wegen Patentverletzungen wurde Apple zur Schadensersatzzahlung von 21,5 Millionen US-Dollar an den Speicherchip-Hersteller Opti verurteilt.
Apple nimmt es bei manchen Apps nicht so genau
Wer von Apples Willkür im Genehmigungsprozess für den App Store noch nicht genug hat, kann jetzt zur Abwechslung positive Überraschungen erleben. Apple hat vor einer Woche die erste Anwendung zum Live-Streaming für Videos Knocking Live Video im App-Store zugelassen. Ustream Live Broadcaster folgte in der gleichen Woche und seit letztem Donnerstag ist auch iSimulate dort eingestellt.
Alle drei Programme verletzten durch Einsatz einer eigenen API den grundlegenden Vertrag zwischen iPhone-Entwickler und Apple, aber keines der Programme wurde von Apple abgewiesen. Der Einsatz von privaten Anwendungs-Schnittstellen war bisher ein besonders wunder Punkt im Zulassungsverfahren. Im Antrag für den App Store legt Apple explizit fest, dass nur offiziell dokumentierte Schnittstellen von den Entwicklern genutzt werden dürfen. Alle undokumentierten APIs werden von Apple als nicht-stabil geachtet und können jederzeit in zukünftigen Versionen des iPhone-Entwicklerkits (SDK) sang- und klanglos verschwinden.
Nichtsdestotrotz gibt es aber eine ganze Reihe von Anwendungen im App Store, die sich nie an die Regel hielten und Google Mobile ist nur ein Beispiel: Näherungs- und Lichtsensor werden genutzt um zu erkennen, ob ein Kunde das iPhone ans Ohr hält und daraufhin die Spracherkennung einzuschalten. Obwohl Google bereits im letzten Jahr den offiziellen Verstoß gegen Apples Vertragsbedingungen zugab, blieb die Anwendung im App Store und erhielt letzte Woche gar ein Update .
Vimov, der Entwickler von iSimulate , veröffentlichte jetzt seine Email mit der Zulassung zum App Store, in dem Apple offen den Einsatz einer eigenen API kritisiert. Statt einer Abweisung rät Apple jedoch lediglich, den Verstoß im nächsten Update zu beheben. Im Fall von iSimulate lobt Vimov, dass Apples Großzügigkeit ihm wochenlanges Warten auf den Ausgang des nächsten Zulassungsantrags erspart hat. Statt die komplette Prozedur erneut zu durchlaufen konnte Vimov den Code im Handumdrehen auf eine offizielle API ändern und über Nacht als Update im App Store nachschieben.
Niedrigere Preise für LCDs zu erwarten
Das US-Justizministerium hat bestätigt, dass nun ein sechster LCD-Hersteller schuldig der Preisabsprache plädiert und eine Bußgeldstrafe in Höhe von 220 Millionen US-Dollar zahlen will. Der taiwanesische Hersteller von Dünnfilm-LCDs Chi Mei Optoelectronics ist somit das sechste Unternehmen, das sich der Preisabsprache von LCDs zwischen dem 14. September 2001 und dem 1. Dezember 2006 schuldig bekennt.
Zwar liegt die kriminelle Straftat bereits drei Jahre zurück, aber das Urteil des Justizministeriums sendet eine deutliche Botschaft an alle großen LCD-Hersteller, wie Epson, Hitachi, LG, Sharp und andere, die n dem Plan beteiligt waren. Insgesamt wurden bisher Bußgelder in Höhe von 860 Millionen US-Dollar verhängt und gegen neun Geschäftsführer Ermittlungsverfahren eröffnet. Die Firmen haben hoffentlich ihre Lektion gelernt und versuchen nicht erneut, die Kunden übers Ohr zu hauen. Gesunder Wettbewerb bestimmt gegenwärtig die LCD-Preise und pünktlich zum Weihnachtsgeschäft werden viele Fernseher und Bildschirme zum Schnäppchenpreis angeboten.
Richard Doherty, ein Analyst und Experte des Bildschirm-Markts der Marktforscher der Firma Envisioneering Group , weist darauf hin, dass im internationalen Handel auf Preisabsprachen auch in Zukunft geachtet werden muss. Weltweiter Handel streckt sich über kulturelle Barrieren und bietet ein weites Feld für freie Interpretation internationaler Handelsgesetze. Was ein Land als Preisabsprache verdonnert, ist in einem anderen Land handelsübliche Praxis. Doherty zitiert als Beispiel holländisches Recht, wonach eine Firma wie Philips an chinesische Behörden Bestechungsgelder zahlen darf und diese von der Steuer absetzen kann.