
Norwegen setzt iTunes-Ultimatum und droht Apple mit Gericht
Die norwegische Regierung sieht sich am Ende der Verhandlungen mit Apple über eine Liberalisierung von iTunes und droht nach Ablauf eines Ultimatums mit Gericht. Wenn Apple bis zum 1. März keine Schritte unternehme, die starre Verbindung von iTunes und iPod zu lösen und es Kunden des iTunes Store ermögliche, ihre Songs auch auf anderer Playern abzuspielen, werde der Fall vor Gericht gebracht. Torgier Waterhouse, Vorsitzender der norwegischen Verbraucherschützer, meint: “Es ist nun eindeutig, dass iTunes seine illegale Wegsperrtechnik abändern muss, um einer gerichtlichen Verfolgung zu entgehen.” Die norwegische Regierung hat über ihren Ombudsman Apple mitgeteilt, dass die gängige Praxis norwegisches Recht verletze.
Cisco: “Harmloses Geplänkel” um iPhone-Marke
Um den Markennamen iPhone muss sich Apple mit Cisco Systems streiten, das diesen seit der Übernahme von Linksys im Jahr 200 besitzt. Den Streit – ein laut Cisco “harmloses geplänkel” – hätte man vermeiden können, meint Cisco-CEO John Chambers in einem Gespräch mit der International Herald Tribune, Apple habe jedoch nicht verhandeln wollen. “Seit fünf Jahren sagen wir ihnen, dass iPhone unsere Marke ist. Ihr könnt sie lizenzieren, aber sie gehört uns,” erklärt Chambers die Vorgeschichte. Cisco hätte die Marke iPhone auch ohne Kosten lizenziert, wenn Apple sein Telefon kompatibel zu Cisco-Produkten gemacht hätte. In der Vergangenheit habe Cisco schon einmal so gehandelt, und die Marke Netscape freigegeben, die das Unternehmen nicht benutzte. Seine Markenstreitigkeiten will Cisco generell ohne Aggression lösen, vor Apple habe man als Firma “großen Respekt”. Gleichwohl sei es schwierig geworden, mit der Jobs-Company Geschäfte zu machen.
Indes drohen Apple von anderer Seite keine Schwierigkeiten mehr. Den Begriff “Visual Voicemail”, den zuerst Citrix für eines seiner Produkte nutzte, das auch Cisco lizenziert hat, ist nicht geschützt. Gegenüber der britischen Website The Register erklärte ein Firmensprecher, dass “Visual Voicemail” von mehreren Firmen benutzt werde, um eine Funktion zu beschreiben. Citrix unterstütze die breite Verwendung des Begriffs, um ihn Anwendern weiter bekannt zu machen. Nortel, ein anderer Lizenznehmer von Citrix’s Visual Voicemail, untersucht hingegen derzeit, ob Apple eines seiner Patente verletze.
MCE bringt Blu-ray-Brenner für Mac Pro und Power Mac G5
MCE hat für Power Mac G5 und Mac Pro einen internen Blu-ray-Brenner herausgebracht. Das Laufwerk lässt sich vom Käufer selbst ohne weiteres installieren und kostet 700 US-Dollar. Bis zu 50 GB Daten lassen sich auf eine doppelschichtige Blu-ray-Disc mit dem Brenner schreiben, bei einer 2fachen Brenngeschwindigkeit, die 9 MB pro Sekunde Datenübertragungsrate verspricht. Das Laufwerk ist zudem in der Lage, DVDs und CDs in allen gängigen Formaten zu lesen und zu schreiben. Mit im Lieferumfang ist Roxios Brennsoftware Toast 8, di in ihrer jüngsten Version Blu-ray unterstützt.
AMD vermeldet 574 Millionen US-Dollar Verlust
Der Prozessorhersteller AMD hat das vierte Quartal seines Geschäftsjahres mit einem Verlust von 574 Millionen US-Dollar abgeschlossen, im Vorjahr war noch ein Gewinn von 96 Millionen US-Dollar geblieben. Für die roten Zahlen verantwortlich macht das Unternehmen sinkende Preise für Microprozessoren, aber vor allem die Kosten der Übernahme des Grafikspezialisten ATI. Allein dafür habe AMD im vierten Quartal 550 Millionen US-Dollar aufgewendet. Ohne die Kosten für die Akquise und für die Auszahlung von Aktienoptionen wäre ein Gewinn von 63 Millionen US-Dollar geblieben. Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren betrug der Gewinn im Vorjahr 272 Millionen US-Dollar. Umsatz und Marktanteil konnte AMD im vierten Quartal steigern. Der Umsatz stieg von 1,35 Milliarden US-Dollar auf 1,37 Milliarden US-Dollar, ohne ATI. Den Grafikspezialisten mit eingerechnet, nahm das Unternehmen 1,77 Milliarden US-Dollar ein. Für das Jahr 2007 erwartet ATI einen Zuwachs seiner Marktanteile, der derzeit im mittleren 20-Prozent-Bereich liegt.
Intel-Switch und Vista-Launch – oder: Warum es so still um Audio-Software ist
Nichts Neues bei den Softwareanbietern auf der Musikmesse NABB. O’Reilly-Autor David Battino wundert sich, dass weder von Apple, Steinberg oder den anderen großen Anbietern von Musiksoftware ein größeres Update vorgestellt worden ist. Im Gespräch mit den Softwareentwicklern, so schreibt Battino im Verlags-Blog , sei aber schnell deutlich geworden, woran die Firmen gerade arbeiten: am Intel-Switch. Und wenn es nicht die Anpassung ist an Apples neue Prozessor-Plattform, dann seien die Entwickler zeitlich gebunden in der Optimierung der Programme für Windows Vista. Musikern habe der Switch bereits eine deutliche Performance-Steigerung gebracht, die Mac Book Pro-Modelle ließen sogar PowerMacs mit vier G5-Prozessoren deutlich hinter sich. Programmdetails aber, die man mit ein wenig “Flickschusterei” unter Mac OS X für Power-PCs zum Laufen gebracht habe, müssen Entwickler nun für die Intel-Maschinen komplett umschreiben.
Kein Katalanisch für Mac OS X – Anwender fordern Einlenken
Die Katalanen sind sauer: Sie fordern Apple mit Nachdruck auf, ihr kulturelles Erbe anzuerkennen und Mac OS X endlich in katalanischer Sprache anzubieten. In einem Brief an Steve Jobs erinnern sie daran, dass der Apple-Hauptsitz Cupertino seinen Namen von einem katalanischen Franziskanermönch erhalten hat. Und vor allem daran, dass ihre Sprache ein Zeichen ihrer Freiheit und Souveränität ist. Sie dürfen sie erst seit dem Fall der Franco-Diktatur Ende der 1970er-Jahre wieder frei sprechen.
Besonders ärgerlich mag den Katalanen erscheinen, dass Apple ihre Sprache von OS 7 bis OS 9 unterstützt hat, schreibt Macworld UK . Und nur auf Kopfschütteln stößt bei ihnen die Tatsache, dass jene Firma ihren Sitz in Katalonien hat, die Mac OS X ins Spanische, Portugiesische und Französische übersetzt. Der katalanische Sprachraum erstreckt sich über den Nordosten der iberischen Halbinsel und einen Teil Frankreichs, das Département Pyrénées Orientales mit dessen wichtigster Stadt Perpignan. Der kulturelle Mittelpunkt Kataloniens befindet sich aber auf der größeren spanischen Seite und erstreckt sich rund um Barcelona. Und ja, richtig, auf “Malle” spricht man ebenfalls Katalanisch: Die balearischen Dialekte sind Unterarten dieser romanischen Sprache. 7,7 Millionen Menschen sprechen Katalanisch, 10,4 Millionen verstehen es. Vielleicht ist die Konkurrenz Apple auch deshalb einen gewaltigen Schritt voraus: Microsoft Vista spricht dies Sprache der Katalanen ganz selbstverständlich – ebenso wie zahlreiche Linux-Distributionen.