
HTC wehrt sich gegen Apples Vorwürfe
High Tech Computer (HTC), Hersteller des Google-Handys Nexus One, hat auf Apples per Patentklage vorgetragene Vorwürfe, Technologien des iPhone-Herstellers zu stehlen, mit Widerspruch reagiert. Seit 13 Jahren als Handy-Hersteller tätig, sei man nicht nur ein Innovator, sonder verwende seien eigenen Technologien und halte zahlreiche Patente, verteidigt sich das Unternehmen in einem Schreiben an die Börse von Taiwan. Man werde mit den US-Behörden zusammenarbeiten und seine eigenen Innovationen und Rechte schützen, heißt es weiter. Kurzfristige Auswirkungen auf das Geschäft werde Apples Klage nicht haben.
Smartphone-Hersteller überziehen sich derzeit häufiger mit Klagen, dabei ist kaum zu unterscheiden, ob Rechte an Erfindungen geschützt oder das Geschäft des Konkurrenten geschädigt werden soll. Apple wurde im Oktober 2009 von Nokia verklagt und reagierte daraufhin im Dezember mit einer Gegenklage.
Real einigt sich mit Filmstudios und stellt RealDVD ein
Der Softwarehersteller Real Networks hat einem Vergleich mit sechs Filmstudios im Urheberrechtsprozess um Real DVD zugestimmt. Demnach werde das Unternehmen 4,5 Millionen US-Dollar Schadensersatz an die Filmindustrie zahlen und den Verkauf der DVD-Kopiersoftware Real DVD einstellen. Der Prozess hatte im November 2008 begonnen, als die Kläger Real Networks vorwarfen, mit der Software ließen sich DVDs stehlen. Reals Argumentation, Real DVD erlaube es lediglich, Backups von legal erworbenen DVDs zu privaten Zwecken auf die PC-Festplatte zu speichern, verfing nicht. Der Fall wäre nach einer einstweiligen Verfügung gegen Real in Kürze vor Gericht gegangen, der mit den sechs Hollywood-Studios, Viacom und der DVD Copy Control Association macht den Prozess nun überflüssig. Neben dem Schadensersatz an die Kläger – mit dem sie ihre Anwalts- und Gerichtskosten bestreiten – muss Real Networks auch an Kunden seiner Software Geld zurückzahlen, die Rede ist von jeweils 30 US-Dollar an die 2700 Käufer von Real DVD.
Untersuchung: Attacke auf Google Werk von Amateure
Klagen Googles über Cyberattacken im Dezember, die den Diebstahl von E-Mail-Daten zur Folge hatten, sorgten im Dezember für diplomatische Verwicklungen. Google führte die Angriffe auf China zurück, gab implizit staatlichen Zensoren die Schuld und drohte seinen Rückzug aus China an. Die Sicherheitsexperten von Damballa Inc. aus Atlanta, Georgia, bezeichnen in einer Studie die nämlichen Angriffe als Werk von Amateuren. Es seien veraltete Botnet-Tools zum Einsatz gekommen, die Struktur des Angriffs wäre wenig überlegt gewesen. Zwar würden die Angreifer schnell lernen und hätten einen Zero-Day-Exploit des Internet Explorer genutzt, seien aber dennoch ein amateurhafter Zusammenschluss von Freizeitkriminellen.
Pearson hofft auf iPad
Immer mehr Verlage hoffen auf Apples iPad als das Wundergerät für den Vertrieb digitaler Inhalte. Explizit erwartet Pearson einen deutlichen Anstieg der Umsätze mit E-Books im Jahr 2010. Schon im Jahr 2009 sei der Umsatz um das Vierfache gestiegen, mittlerweile habe man 14.000 Titel als E-Book im Programm.
EU will Datenspeicherungs-Richtlinie überprüfen
Die EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström plant nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts eine Überprüfung der EU-Richtlinie zur Datenspeicherung. «Ich will die Direktive bis Ende des Jahres evaluieren lassen», sagte Malmström der Zeitung «Die Welt» (Donnerstag). «Da werden wir uns nicht nur ansehen, ob sie angemessen und effektiv ist und wie hoch die Kosten sind. Sondern auch, ob sie mit der Grundrechtecharta des Lissabon-Vertrags vereinbar ist.» Der Reformvertrag der Europäischen Union – eine Art Geschäftsgrundlage für die Staatengemeinschaft – war Ende 2009 in Kraft getreten. Die schwedische EU-Kommissarin sagte, dass der Nutzen der EU- Richtlinie für den Anti-Terror-Kampf und zur Bekämpfung der Kriminalität noch nicht abschließend bewertet werden könne. Als Grund nannte sie, dass die Direktive in einigen EU-Staaten noch nicht umgesetzt worden sei. In den Ländern, wo sie umgesetzt wurde, sagten die Behörden, dass sie nützlich sei, so die liberale Politikerin. Die Karlsruher Richter hatten am Dienstag geurteilt, dass die Vorratsdatenspeicherung, die auf Grundlage der EU-Richtlinie Ende 2007 von der damaligen großen Koalition beschlossen worden war, in ihrer jetzigen Form verfassungswidrig ist. Die EU-Richtlinie wurde jedoch nicht in Frage gestellt. Während die Union rasch ein neues, am Urteil des Bundesverfassungerichts orientiertes Gesetz auf den Weg bringen will, will sich Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger (FDP) nicht unter Druck setzen lassen.
Gegner von Vorratsdatenspeicherungen wollen nun auch die EU- Richtlinie zu Fall bringen. «Andere Länder profitieren von diesem Urteil nicht, also wollen wir unseren Protest über die Grenzen ausweiten», hatte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung nach dem Karlsruher Urteil mitgeteilt und angekündigt, auch europaweit gegen das massive Speichern von Kommunikationsdaten kämpfen zu wollen. (dpa)