
Apple bestätigt Lala-Übernahme
Was am Freitag bereits die New York Times und das Wall Street Journal als fix gemeldet hatten, bestätigte nun Apple am Montag auch offiziell: Der iTunes-Anbieter übernimmt den Musik-Streaming-Service Lala . Apple nannte jedoch keinen Kaufpreis und verweigert bisher jeden Kommentar zu Plänen mit der Neuerwerbung. Eine Apple-Sprecherin erklärte per E-Mail an unsere Kollegen von Macworld: “Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologie-Unternehmen, wir kommentieren generell nicht den Zweck oder Pläne.” Wie Apple Lala in iTunes integrieren könnte, darüber hat sich unser Kollege Christopher Breen jedoch Gedanken gemacht. Breen hält das Angebot von Lala, zehn Cent pro per Strewam gehörten Song zu zahlen anstatt 80 Cent oder mehr für den Download, jedoch für relativ unattraktiv. Abo-Dienste wie Napster oder Rhapsody würden mehr für das Geld bieten. Interessant seien jedoch die Social-Networking-Fähigkeiten von Lala. So könne man über Lala genau verfolgen, welche Musik Bekannte gerade hörten, zudem erhalte man über jeden Browser Zugriff auf seine Musikbibliothek. Gerade über die Empfehlungen von Freunden würde die Genius-Funktion von iTunes eine sinnvolle Erweiterung erfahren und der Nutzer leichter wertvolle Hinweise auf ihm bisher unbekannte Musik erhalten. Lalas Music Mover hingegen würde den Zugriff auf Songs aus der eigenen Bibliothek auch von unterwegs erlauben, ohne dass eine Verbindung zum eigenen Rechner bestehen müsse. Habe iTunes 9 mit seine Home-Sharing die Grenzen zwischen Musikbibliotheken im lokalen Netzwerk geöffnet, könnte Apple dies mit Lalas Hilfe auf einer breiteren Basis unternehmen, meint Breen.
iPhone in Unternehmen: Skepsis nimmt ab
Seit seiner Premiere im Juli 2007 hatten die meisten Unternehmen das iPhone als nicht für ihre Zwecke geeignet betrachtet. Apple musste vorerst dem Blackberry-Hersteller Research in Motion und Microsoft mit Windows Mobile das lukrative Feld überlassen. Trotz iPhone-OS 3 und seine für Unternehmen gedachten Funktionen blieb im vergangenen Jahr die Skepsis groß. Dies könnte sich jedoch ändern, meinen Marktexperten. David Field von Enterprise Mobile sieht in Apples Kontrolle über Hard- und Software jedoch großes Potential. Das iPhone könne zum sichersten Gerät auf dem Markt werden, Apple werde sich in diese Richtung bewegen. Fields Firma bietet IT-Services für mobile Lösungen in Unternehmen an, Microsoft ist an Enterprise Mobile beteiligt.
Für den Erfolg im Internehmen müsse Apple jedoch mehr Kontrolle über das iPhone gewähren. So könnte nach Ansicht von Gartners Vize-Präsidenten Ken Dulaney schon Anfang 2010 Apple Over-the-Air-Downloads für Software und Firmware-Updates anbieten. Viele IT-Administratoren sehen ein Problem darin, dass für die Aktualisierung des iPhone iTunes auf dem Firmen-PC installiert sein muss. Direkte Distribution von Software und Updates bedeutete mehr Kontrolle über die Inhalte auf den Firmen-Handys. Jailbreaks sind für Unternehmen nicht nur lästig, sondern auch ein ernstes Sicherheitsrisiko, führt Dulaney weiter aus. Apple könne jedoch mit Modifikationen im Bootrom für Abhilfe sorgen und Jailbreaks in Zukunft wirkungsvoll unterbinden.
Apple muss Schadensersatz an Chip-Hersteller zahlen
Apple muss insgesamt 21,5 Millioen US-Dollar an Schadensersatz an den kalifornischen Hersteller von Speicherchips Opti bezahlen, wie das begünstigte Unternehmen auf seiner Website bekannt gibt. Das Patenteignern meist freundlich gesinnte Bezirksgericht von Ost-Texas habe Apple in einem vor fast drei Jahren eingereichten Fall der Patentverletzung schuldig gesprochen. Es geht dabei um eine Technologie, die Opti als “predictive snooping” bezeichnet. Diese erhöhe die Leistungsfähigkeit einer CPU indem sie vorhersagt, auf welche Speicherbereiche die CPU zugreift und sie im Voraus im Cache ablegt. Apple habe mit einigen seiner Produkte gegen die Patente von Opti verstoßen, welche Produkte das im Einzelnen sind, hat Opti nicht spezifiziert.
Google bringt Echtzeit-Suche und Suche mit Bildern
Google stellt zwei neue Suchfunktionen vor, eine Echtzeitsuche und für sein Handy-Betriebssystem Android eine Suche mit Bildern. Die Echtzeitsuche will die Lücke von Google zu sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook schließen und zeigt, was Internetnutzer im Augenblick suchen. Verknüpft mit lokalen Informationen soll die dynamische Echtzeitsuche “latest results” etwa Informationen zur Verkehrslage oder dem Wetter geben können. Derzeit ist die Echtzeitsuche nur über Google Trends verfügbar und lässt noch etwas zu wünschen übrig: Resultate über den Golfer Tiger Woods gebe es gehäuft, man vermisse jedoch Resultate zur Weltklimakonferenz in Kopenhagen, meint unser Macworld-Kollege Jeff Porten. Jedes gemeinsam genutzte Werkzeug ist wohl nur so smart wie seine Nutzer selbst.
Eine andere Funktion soll Handy-Nutzern unterwegs schnellen Nutzen bringen. Google Goggles, bisher nur auf der Android-Plattform verfügbar, nutzt von der Handy-Kamera aufgenommene Bilder um Informationen darüber anzuzeigen. Dabei handele es sich beispielsweise um Sehenswürdigkeiten, auch Informationen über Restaurants soll Google Goggles ausspucken können.
Stromspar-Wettbewerb für Computer
Das Internet und immer aufwendigere Datenübertragungen machen Computer zu Stromfressern. Dagegen will der neue Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) mit einem Technologiewettbewerb angehen, wie das Ministerium am Montag mitteilte. Ohne Gegenmaßnahmen würde der gesamte Stromverbrauch durch Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) einer Studie der Fraunhofer Gesellschaft zufolge bis 2020 um mehr als 20 Prozent auf 66,7 Terawattstunden klettern. Und das, obwohl gerade diese Technologien anderen Branchen den Weg für umweltschonende Prozesse ebnen. 2007 machte der IKT-Stromanteil am gesamten deutschen Elektrizitätsverbrauch 7,1 Prozent aus. «Insbesondere die exponentielle Zunahme des Transfers von Daten, Bildern und Videos sowie Radio und TV über das Internet ist der maßgebliche Grund für die starke Zunahme des Stromverbrauchs», erläuterte das Ministerium. Der Technologiewettbewerb will dieser Entwicklung entgegenwirken. Energie soll vor allem bei Netzinfrastrukturen, Server- und Rechenzentren sowie Endgerätetechnik eingespart werden. Das Ministerium stellt für den Wettbewerb 30 Millionen Euro bereit, mit denen mindestens weitere 30 Millionen Euro mobilisiert werden sollen. (dpa)