Taktrate ist nicht alles
Der Megahertz-Mythos ist Gegenstand ernsthafter Diskussionen von Chip-Entwicklern auf der International Solid State Circuits Conference (ISSCC) diese Woche in San Francisco. Dabei ist es jedoch kaum verwunderlich, dass gerade die im Megahertzrennen zurückliegenden Hersteller IBM und AMD darauf insistieren, die Chip-Performance könne man auch mit anderen maßnahem steigern, während Intel nach wie vor auf höhere Taktraten setzt. Philip Emma, für System Architektur zuständiger Manager beim G5-Hersteller IBM sieht ein Ende der steten Steigerung der Taktraten gekommen: “Die Leistung hängt nicht mehr direkt mit der Taktrate zusammen”. Erhöht man die Frequenz, verbraucht der Prozessor mehr Strom und gibt mehr Wärme ab, “wir wissen dann gar nicht mehr, wie wir die Sachen kühlen können”, meint Alisa Scherer von AMD. Stattdessen setzen einige Hersteller erfolgreich auf alternative Technologien, mehrere Prozessorkerne etwa oder eine höhere Bandbreite bei der Datenübertragung zwischen den einzelnen Komponenten der CPU. Allein der Marktführer Intel bleibt dabei, vor allem die Taktrate nach oben zu treiben. Für bestimmte Anwendungen auf der Desktop-Seite, etwa 3D-rendering sei das nach wie vor die beste Möglichkeit, die Leistung der Maschine zu steigern, meint Doug Carmean, Chefentwickler des Pentium 4. Zudem sei die Taktrate der für den Käufer verständlichste Aspekt der Prozessor-Leistung. AMDs Alisa Scherer sähe jedoch die Investitionen in Kühlsystem besser in einer Aufklärung der Kundschaft investiert: “Für jeden Dollar, den man für Kühlung ausgibt, könnte man auch die Gesamt-Performance des Systems bewerben.”
China kommt
Auf der DEMO Konferenz in Scottsdale, Arizona hat gestern der chinesische Softwarehersteller Evermore Software eine auf Java basierende Alternative zu Microsofts Officepaket vorgestellt. Evermore Integrated Office (EIO) arbeitet anders als das Bürosoftwarepaket aus Redmond nicht mit einzelnen Applikationen und Formaten, alle Texte, Grafiken, Tabellenkalkulationen, Audio und Videodateien behandelt das Programm als Gesamtpaket und speichert sie in einem einzigen Format ab. Ein Binder sammelt dabei zueinander gehörende Elemente zusammen. Der Vorteil: Die einzelnen Komponenten eines Projekts muss man nicht mit Linking und Embedding zusammenpacken, die von Evermore verwendete Technik nennt sich Data Object Oriented Repository System (DOORS) und erinnert ein wenig an Apples OpenDoc-Philosophie. EIO kann laut Hersteller Foramte wie .xls, .doc, .ppt, .pdf, .rtf und .txt importieren und schreiben. Bisher läuft das englischsprachige EIO nur unter Linux und Windows, eine Mac-OS-X-Fassung ist jedoch in Arbeit, im Mai soll sie zur Veröffentlichung bereit sein. Anwender zahlen für EIOffice Lizenzen für einen bestimmten Zeitraum, ein Jahr der Nutzung kostet 99 Dollar, die Dreijahreslizenz ist für 249 Dollar zu haben.
Einfacher Datentausch
Den Datentransfer in der Druckvorstufe will Helios mit seiner Lösung WebShare drastisch vereinfachen. Über ein Browser-Interface sollen Dateien in Zukunft einfach zugänglich sein, für Upload und Download sind keine weiteren WebDAV-, FTP- oder SMB-Verbindungen mehr nötig. Downloads komprimiert WebShare automatisch mit seinem ZipStream-Verfahren, mehrere Anwender haben über eine Internetverbindung Zugriff auf die gleichen Serverdaten. Auf der Seite der Administration arbeitet das Tool mit zwei getrennten Servern, ein WebObjects-Server regelt die Zugriffsrechte, während ein nicht mit dem Internet verbundener File-Server die Daten bereit hält. WebShare ergänzt Helios Serverlösung EtherShare und arbeitet mit Helios Image Server und Helios PDF Handshake zusammen. WebShare setzt auf der Serverseite WebObjects 5.2 voraus, das in Mac-OS X integriert ist. Clients arbeiten ab Mac-OS 8.1 mit dem System zusammen.
Chat ohne iChat
AOL hat eine neue Fassung des AOL Instant Messengers (AIM) für Mac zur Verfügung gestellt. AIM 4.7 ringt nach Angaben des Internetdienstes Verbesserungen beim Filesharing, der Anwender muss nicht mehr einen bestimmten Ordner bestimmen, sondern kann Dateien ähnlich wie in iChat per Drag-and-drop in das Fenster “My Shared Files” mit seinen Gesprächspartnern austauschen. Ein neues Feature namens Friendly Names ermöglicht es, seinen Buddies kürzere und vor allen Dingen leichter zuortbare Namen zu geben. Dies ist besonders im Fall von ICQ-Kontakten nützlich. Die Carbon-Applikation AIM 4.7 setzt Mac-OS X 10.1 oder höher respektive Mac-OS 9.x mit Carbon Lib 1.3.1 voraus.
Spielen
Aspyr Media hat angekündigt, das Spiel Space Colony für den Mac zu portieren. Space Colony ähnelt im gewisser Weise der erfolgreichen Simulation The Sims, der Spieler hat eine Kolonie im Weltall zu verwalten und dabei auch die Beziehungen der Kolonisten untereinander zu regeln, Space Colony legt jedoch mehr Wert auf das Management von Ressourcen und der Pflege der für das Überleben notwendigen Technologie. Die PC-Version von Space Colony hat FireFly Studios für den Publisher Gathering entwickelt, den Mac-Port nimmt derzeit Trihedron vor. Derzeit hätten die Programmierer laut Aspyr den Alpha-Status des Projekts erreicht, im Mai sollte das Spiel zur Veröffentlichung bereit sein.